Fabulous Sankt Pauli

.. ist die einzige Möglichkeit

Und manchmal ist einfach Schweigen… Sven Brux auf dem Fangipfel

Da war also dieser Fangipfel am 01. November in Berlin, wunderbar dokumentiert von Textilvergehen hier.

Und auch unser Sicherheitsbeauftragter Sven Brux hat gesprochen. Ausgiebig. Ausführlich. Und hatte so das eine oder andere zu sagen. Und ich war schon gespannt, was darüber in den Blogs oder Foren zu lesen sein würde, als ich bei ein paar Passagen dachte: „Heidenei, das gibt Ärger.“ So wartete ich dann gespannt auf Links, auf Empörung, auf Kritik, auf „hang ´em high“ und… nichts.
Nun hat das wohl der Falsche gesagt, der Unantastbare (damit hier keine Irrtümer entstehen, ich mag Sven Brux sehr und die Tatsache, dass wir immer öfter einer Meinung sind, müsste jetzt dem einen oder anderen Angst machen. Nicht vor mir, vor Sven Brux. Der mutiert nämlich langsam zu dem, was man mir gerne vorwirft, aber dazu dann im Einzelnen später).

Nun stellen Sie sich mal vor, der Herr Orth oder der Herr Spies (mit einem s und Vorname Bernd Georg) hätte das in der MoPo gesagt, die man ja nicht liest, sondern nur verschämt drüberhuscht):

Brux ist sehr kritisch beim Thema Pyro. Er hält das für eine symbolhafte Diskussion. Das Problem sei die Haftung für den Veranstalter. Der Vergleich mit der Loveparade-Katastrophe von Duisburg klingt erst schief. Aber Brux sagt: “Am Ende muss einer den Kopf dafür hinhalten, wenn etwas schiefgeht.”

Der Vergleich mit der Loveparade wäre, von einem anderen ausgesprochen, bereits Grund genug für flächendeckendes Echauffieren gewesen. Und das Eingeständnis, dass bei Pyro eben wohl doch was passieren kann, wofür einer den Kopf hinhalten muss. Was natürlich völliger Quatsch ist, denn Pyro ist ungefährlich und nur Ausdruck von Emotionen. Und die Befürchtung, dass man für etwas den Kopf hinhalten muss, klingt ja irgendwie auch nach Feigheit vor dem F..an.

Und jetzt, Achtung, Familien und Familienväter und Mütter: ein Hoch auf die Wunderkerze!

Andererseits sei es unerträglich, dass er Wunderkerzen verbieten muss und gleichzeitig zu Silvester ohne Hemmungen geballert wird. Aber in den engen Stadien sieht er kaum eine Grundlage für das Abbrennen von Pyro. Gleichzeitig kritisiert er den vorzeitigen Abbruch der Gespräche für eine Legalisierung von Pyro durch den DFB. Einen Versuch wäre es wert gewesen. Beim Scheitern des Versuches wäre klar gewesen, was durchführbar ist.

Da hat er es jetzt ausgesprochen. Kaum eine Grundlage für Pyro im Stadion. Nur schade um die Wunderkerzen. Die wohl eher was für den moderaten Spießbürger als für das emotional aufgeladene „Feierbiest“ (c) L.v.G. sind. Und hört es sich nachfolgend nicht so an, als bedaure er nur, dass es den Versuch nicht gegeben habe, weil man damit hätte dokumentieren können, dass es scheitert? Herrschaften, es scheint, als wäre Herr Brux kein Freund von Silvesterböllerei und auch kein Freund von Pyrotechnik im Stadion. Ausser Wunderkerzen. Herrn Stenger hätte das zumindest das Amt gekostet, wenn nicht sogar den Kopf. Aber warten Sie, es kommt noch besser.

Jetzt bekommen auch die Ultras ihr Fett weg: “Ihr müsst offener werden gegenüber den anderen Stadionbesuchern.” Brux fordert, dass die Ultras nicht gegen die Mehrheit im Stadion agieren. Sehr pointiert zeigt er Gemeinsamkeiten im Verhalten von Ultras und Polizei. “Ihr nennt es Solidarität, wenn ihr jemanden nicht verpfeift. Aber bei der Polizei ist es plötzlich Korpsgeist.”

Bitte jaulen Sie jetzt gepeinigt auf! Ein Vergleich von Ultras und Polizei. Unfassbar. Und auch noch einer, bei dem sie nicht gut wegkommen. Das wäre das Ende eines Stefan Orth, wenn er sich jemals trauen würde, auch nur annähernd so zu formulieren. Quasi der Korpsgeist bei den Ultras – wunderbar.
Und sie agieren auch noch gegen die MEHRHEIT im Stadion. Spätestens jetzt müsste jedem Anhänger der Ultra-Kultur, der meint, durch Lautstärke wird Mehrheit generiert, der Kamm schwellen, wenn nicht sogar platzen. Denn ist das nicht ein versteckter Aufruf zum Denunziantentum? Ist womöglich Herr Brux einer von denen, die das gut fanden, dass es seitens der Vereins einen Aufruf gegeben hat, dass sich der Kassenrollenwerfer selbst stellen soll? Das fanden ja einige total spießbürgerlich und überflüssig. Warum auch zu dem Mist stehen, den man baut, wenn es sich in der Masse so schön verstecken lässt? Und weiter an der Aussage herumtheoretisiert: ist es dann auch in Ordnung, wenn die Polizei in den eigenen Reihen ultra-artige Solidarität praktiziert und verhindert, dass welche der Ihren für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden? Anders formuliert: wenn Ultras sich untereinander decken, darf das die Polizei eben auch. Gemeinsamkeiten Ultras und Polizei – das ist auf der Zunge zergangen. Und ich war immer noch Erwartung der Empörung. Aber: nichts. Ein Herr Stenger wäre mit diesen Aussagen umgehend in die rechte Ecke gestellt worden. Law-and-Order-Fraktion. Ganz klar. Das wäre auch Ihnen passiert, wenn Sie so etwas öffentlich geäußert hätten. Aber Sven Brux darf das. Und das Beste daran: er macht es auch.

Und zum krönenden Abschluss

etzte Forderung: “Macht mehr Öffentlichkeitsarbeit. Ich kann die Rainer Wendts echt nicht mehr sehen. Wenn die ihre Polemik ungestraft auf die Bildschirme bringen dürfen, dann müssen wir auch hin.” Auch die Medien bekommen die Leviten gelesen: “Polizeigewerkschafter sind keine Polizeivertreter, sondern Klientelpolitiker.”

auch noch ein Aufruf an die geheimlogenartig agierenden „Wir“ zu mehr Arsch in der Hose und Mut zum öffentlichen Auftritt. Herr Brux, das ist verwegen. Ultras treten nicht öffentlich auf. Nun gut, die Ultra-Damen von Werder schon, sogar mit Gesicht in der Kamera, aber nicht unsere. Keine Interviews, keine Teilnahme an Diskussionsrunden im Fernsehen. Der Nimbus ist wichtiger als das Vertreten von Interessen. Oder es findet sich keiner, der da eine gute Figur abgeben würde? Oder doch so polemisch wie der Herr Wendt? Man weiss es nicht und wird es wohl auch nicht erfahren.

In der Presse und in den (anderen) Blogs wird lobend über Brux´ Auftritt gesprochen, weil er jedem „einen mitgegeben hat“, der Polizei, der Presse, dem DFB.. naja, und auch den Ultras. Und weil es Sven Brux ist, den man nicht aus dem Amt krakelen möchte, dem man keine (öffentlichen) Drohbriefe schreibt, ist eben Schweigen im St. Pauli-Kosmos. Allüberall.

In der meiner Meinung nach total auseinanderdriftenden Fanszene des FC St. Pauli gibt es kaum noch Konsens. Die Gräben sind nicht zugeschüttet, da liegt nur immer mal eine morsche Planke zum Drübergehen drauf. Hält nur nicht sehr lange.

Und wo wir von Mehrheiten reden: ich wäre ja dafür, dass mal Mehrheiten geschaffen werden und zwar dokumentierte, nicht behauptete. Gilt für beide/alle Seiten. Warum lässt man nicht die knapp 16.000 Mitglieder des FC St. Pauli über relevante Themen abstimmen? Die zwischen 600 und 900 Anwesenden bei einer JHV bilden nicht die Mehrheit des Stadions/der Fans ab. Warum fragt man nicht die Mitglieder des Vereins, ob die Domwache ausgelagert werden soll und dafür Ticketpreise erhöht werden sollen? Sagen 8001 Fans ja dazu, dann muss man es eben machen. Und sagen 8001 Fans nein dazu, dann kommt die Domwache und fertig. Wieviele sind es denn von 24.000 Stadionbesuchern, die bereit wären, Aufpreise für Tickets zu bezahlen? Hauen wir mal einen Aufwand von 1,5 Millionen für Errichtung einer externen Domwache und Errichtung eines Museums als Größe raus. Dann müssten 24.000 Stadionbesucher bereit sein, ca. 3 Euro mehr pro Ticket zu bezahlen. Eine Saison lang. Mindestens. Möchten das alle? Liest man die Kommentare in den einschlägigen Medien, hört es sich nicht so an. Es gibt eine Fraktion, die ist dafür, eine, die dagegen ist und eine, der es egal ist. Ich hätte da gerne so ein Kuchendiagramm oder wie man das früher in der Schule nannte.

An dieser Stelle freuen sich bitte einige, dass ich nicht an entscheidender Stelle im Präsidium sitze. Mir wäre es nämlich die geschätzten 30K für eine Mitgliederbefragung gerade zu diesem kostenintensiven Thema wert. Und dann hätten die Mitglieder des FC St. Pauli entschieden und es gäbe weder für die eine noch für die andere Fraktion Grund zum Heulen. Wegen angewandter Demokratie. Kann man ja nicht schlecht finden. Zumindest wenn man ein guter Verlierer ist. Und Demokrat. Schon allein die Aussicht, endlich mal klare Verhältnisse herzustellen, wäre die Investition wert. Denn was „die Fans des FC St. Pauli“ wollen, weiss eigentlich keiner so genau. Ich wüsste es gerne.

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22 Gedanken zu „Und manchmal ist einfach Schweigen… Sven Brux auf dem Fangipfel

  1. astro sagte am :

    Natürlich gibt es an Svens Äußerungen einiges zu kritisieren, einige der Vergleiche sind hanebüchen, wenn man sie wörtlich und aus dem Kontext nimmt. Z. B. der Vergleich Ultras/Polizei. Polizisten üben einen Beruf aus, gehen hoheitlichen Aufgaben nach, üben das staatliche Gewaltmonopol aus, ein Monopol, das ein Recht darstellt, das immer wieder neu durch äußerst vorsichtige, verhältnismäßige Anwendung begründet werden muss. Das mit einer Weigerung normaler Bürger, sich selbst oder andere aus einer Gruppe zu belasten (das erstere ist sogar ein Grundrecht) ist absoluter Blödsinn.

    Um derartige Details ging es aber meinem Eindruck nach nicht bei Svens Rede. Er hat allen Seiten einen Spiegel vorgehalten und zu besserer Reflektion und mehr Öffentlichkeitsarbeit aufgerufen. Es war eine Rede, die an die dort anwesenden Personen, Gruppen und Medien gerichtet und dafür wohl auch hervorragend gelungen war. Zudem hat er aus der Warte seines Jobs als Sicherheitsbeauftragter gesprochen, aus der sich naturgemäß bestimmte Sichtweisen auf manche Problematik ergeben.

    Wobei man zum Thema Öffentlichkeitsarbeit auch sagen muss: ein Wendt wird dafür bezahlt, daß er nix anderes tut, als blödsinnige Statements abzugeben und sich in irgendwelche Fernsehsendungen zu setzen. Fans haben üblicherweise einen Job, dem sie noch nachgehen müssen, zahlen Reisen usw. aus eigener Tasche und – Achtung! – wollen und müssen ihre Aussagen oft noch innerhalb ihrer Gruppe mehr oder weniger demokratisch legitimieren lassen, sind also in der Schnelligkeit der Äußerung eher eingeschränkt. Das ist ein Grund dafür, warum oft genug irgendwelche harmlosen Vorfälle wahnsinnig aufgebauscht werden und dann erst Tage später ein relativierender Bericht herauskommt.

    Übrigens sind das keine neuen Probleme: falls Du z. B. neulich beim Zeckensalon gewesen wärest (zeitlich vor Svens Rede) , hättest Du erlebt, daß auch genau das Thema dort war und das auch ganz sicher nicht zum ersten Mal.

    Noch etwas zum Vergleich Sven / Präsidium: der Unterschied ist, daß Sven jahrzehntelange Erfahrungen hat, sowohl als extrem aktiver Fan, als Fanladen-Mitbegründer, Fanbeauftragter und Vereinsangestellter. Ich und viele andere sind sicher nicht immer mit ihm einer Meinung, aber sein Wort hat Gewicht, seine Thesen sind etwas, über das man diskutieren muss und das eben auch kann. Das, was tlw. vom Präsidium zu derartigen Themen kommt, ist völlig unfundiert und es wird sich auch nicht die Mühe gemacht, den jeweiligen Standpunkt in der Öffentlichkeit vernünftig zu begründen.

    JHV vs. Abstimmung: es hat schon gute Gründe, warum Entscheidungen auf Mitgliederversammlungen und nicht per postalischer Abstimmung erfolgen. Gerade kontroverse Entscheidungen benötigen die Diskussion, den intensiven Austausch und die Möglichkeit, Fragen zu beantworten und Informationslücken zu füllen. Deine Anmerkungen zu Wache und Museum z. B. zeugen nicht gerade davon, daß Du auf Stand der letzten Wochen bist.
    Wenn einem die Themen wichtig sind, dann muss man eben hin zur JHV.

    • Wo fange ich an?

      „Natürlich gibt es… einiges zu kritisieren…“

      aber es tut eben keiner. Hätte ein anderer solche Äußerungen von sich gegeben, der nicht dieses Standing innerhalb der Fanszene hat, er wäre gesteinigt worden. Zumindest virtuell.

      Und sollte da ein falscher Eindruck entstanden sein über meine Meinung zu seinen Aussagen: ich finde die gut. Das mit dem Spiegel vorhalten und zwar allen. Ausnahmslos. Auch heilige Kühe nicht ausgenommen. Das kann sich aber ausser Sven Brux keiner bei klarem Verstand leisten. Und nur darum ging es mir, Um den fehlenden Ausbruch der Empörung.

      Und auch die durchaus kritikwürdigen Vergleiche werden da eben durchgewunken, wo andere in rechte Ecken gestellt würden, des Spießbürgertums geziehen oder als Befürworter des Denunziantentums beschuldigt würden. Hier bleibt alles weg. Alles. Zumindest findet es nicht so statt, wie alles andere stattfindet, was sich zum Beispiel gegen das Präsidium richtet, egal, wer von den Herren was auch immer tut, einen Haken gibt es immer. Mehr wollte ich damit nicht sagen.

      Nebenbei, die meisten der Aussagen sind inhaltlich ja nicht wirklich neu, sondern nur durch den, der sie macht, besonders.

      Das mit der Mitgliederabstimmung -um es nochmal deutlich zu machen- fände in ich erster Linie interessant, um mal ein klar zu bezifferndes Meinungsbild zu erhalten, eben nicht nur die, die von dem relativ übersichtlichen Teil der aktiven Fanszene (gemessen am Gesamtvolumen) als Allgemeinmeinung propagiert wird. Und ich glaube nicht, dass alle Teilnehmer an der JHV zum Thema Domwache so doll gut informiert sind, wie Sie das vielleicht meinen.

      Was mich persönlich betrifft, habe ich meine Beschäftigung mit dem Thema ungefähr zu dem Zeitpunkt reduziert, als ich das erste Mal las, dass es eigentlich egal sei, ob und wann ein Museum kommt, sondern Hauptsache wäre, die Domwache kommt weg. Das hat ein Geschmäckle hinterlassen, darüber sprach ich ja mal in einem früheren Beitrag. Der zahnlose Tiger „Bring back St. Pauli“, wie es Basch so schön beschrieben hat, tat sein übriges.

      Und da ich die eifrigsten Verfechter aus meiner Informations-Timeline ausgeblendet habe, weil mir die Art und Weise, wie das gehandhabt wurde, schlichtweg auf die Nerven ging, gibt es sicher bahnbrechende Neuigkeiten, von denen ich nichts weiss.

      Mein letzter Stand ist, dass der Verein dem Wunsch der Fans (wer das auch immer ist dann) gerne stattgeben würde, wenn die Finanzierung geklärt wäre. Und das sehe ich so locker eben nicht. Das ist eine beachtliche Summe und wie gesagt, für manchen sind ein paar Euro mehr pro Ticket auch nicht so einfach wie vielleicht für Sie und mich. Selbst wenn sie es vom Grundsatz her unterstützen würden.

      „Wenn einem Themen wichtig sind, dann muss man eben hin zur JHV.“

      In der Tat. Ich werde ja auch da sein, weil mir zumindest ein Thema schon mal wichtig ist. Aber für ungefähr 3.700 weitere, die keine 2er PLZ haben und noch ein paar Hundert, für die es trotz 2er PLZ nicht nur ein Zeit- sondern auch Kostenaufwand ist, an der JHV teilzunehmen, ist das nicht so einfach. Man muss Urlaub genug haben, man muss die Fahrt bezahlen können und vielleicht eben auch zu Gunsten der JHV-Reise dann eben ein Spiel ausfallen lassen.

      Außer denen, die einfach nicht teilnehmen können, gibt es auch diejenigen. die das alles nicht für so wichtig halten und auch diejenigen, die vielleicht gar nicht mitgekriegt haben, dass sie das auch mitfinanzieren sollen. Die Uninformierten, die nicht st.paulianischen Beitragszahler. Für die vor Ort ist es leicht, große Reden zu schwingen über Anwesenheit bei der JHV. Aber noch nicht mal von denen schaffen es genügend.

      Kurzum: ich bin der Meinung, dass eine JHV mit einer Beteiligung von ca. 5% der Mitglieder nicht repräsentativ ist für das, was „die Fans von St. Pauli“ wollen und dafür hätte ich gerne mal zu Informationszwecken so eine Abstimmung. Das war schon alles.

      Meine Meinung zur Domwache und zum Museum: ich brauche keins und ich glaube auch nicht, dass es kostendeckend geführt werden könnte. Ich persönlich hätte eine Art Begegnungsstätte am Millerntor, die den Verein und das Viertel etwas näher zueinanderbringt, besser gefunden. Denn der Verein ist mittlerweile ziemlich losgelöst von seinem Viertel. Das hätte mir besser gefallen, als ein paar schick drapierte Memorabilia. Das zum Museum.

      Ich brauche keine Domwache in der Gegengerade, aber wenn die Dinge sich so entwickeln (auch finanziell), dass es nicht machbar wird, werde ich keine schlaflosen Nächte haben, wenn die Domwache dann doch dort ist. Wenn eine Mehrheit beschliesst, die Finanzierung über Erhöhung der Ticketpreise zu realisieren, werde ich, ganz Demokrat, das auch mit meinem Ticket mittragen. Dafür stimmen werde ich nicht. Ich denke, jetzt ist es klarer.

  2. so lange es differenzierte sichtweisen in der st.pauli parallelwelt gibt, besteht immer noch hoffnung für dubistnichtspaulispießerdenunziantenmitglieder

  3. Wenn zwei Leute dasgleiche sagen, ist es nicht dasselbe.

    • Oder so, ja. Deutlich kürzer.
      Wie Herr Astra ja auch sagte, einiges war kritikwürdig, einiges war hanebüchen und Blödsinn war auch dabei, aber einer darf das, ein andere halt nicht.

      • astro sagte am :

        Achtung: ich habe geschrieben, daß Äußerungen/Begründungen *unter bestimmten Bedingungen* hanebüchen sind. Es kommt eben auf Kontext und Intention an.

        Es wurde noch nichts darüber geschrieben? Könnte vielleicht daran liegen, daß Mittwoch und heute Auswärtsspiele waren, andere Schreiberlinge irgendwo am anderen Ende der Welt sind oder sonstwie verhindert.

        „Das hätte mir besser gefallen, als ein paar schick drapierte Memorabilia.“ Ein Museum ist viel mehr als das. Und gerade die Bindung an den Stadtteil könnte auch da ein größeres Thema werden. Hinzu kommen die Fanräume, die grundsätzlich sowas ebenfalls räumlich unterstützen könnten – dafür müssen sich dann aber auch Personen entsprechend engagieren, ganz real. Schreib ein Konzept, besprich es mit verschiedenen Leuten, trage es in die Gruppen, wirb dafür, finde Mitstreiter. Wenn das alles Hand und Fuß hat, wirst Du auch beim Verein offene Türen einrennen, die Einbindung in den Stadtteil ist da durchaus ein Thema.

        Museum/Profit: Du sagst, Du glaubst. Besser ist es, sich Vergleichszahlen zu besorgen und Leute, die sich mit Museen grundsätzlich auskennen, Berechnungen anstellen zu lassen. Alle mir bisher bekannten Fakten und Rahmenbedingungen sprechen dafür, daß man einen Museumverantwortlichen, der das nicht innerhalb von 5 Jahren zumindest in die Zone einer operativen „schwarzen Null“ führt, feuern sollte.

        • Du weisst aber schon grundsätzlich, was ich meine, da bin ich ganz sicher.

          Die Schreiberlinge, die mir sonst so einfallen, sind durchaus schreiberisch aktiv, aber fallen durch Auslassung eben besonders auf. Man kann sich zeitgleich halt mit dem Interview von Orth und Spies beschäftigen, nicht aber mit den Äußerungen von Brux. Normalerweise geht sowas halt deutlich schneller, insbesondere, wenn es um Kritik geht. Fiel mir halt so auf.

          Museum: ich sehe das halt nach wie vor eher skeptisch und glaube nicht, dass man ausreichend Besucherstrom wird generieren können. Der handelsübliche Hamburg-Tourist geht zum König der Löwen, ins St. Pauli-Theater, tapert über die Große Freiheit, lungert auf der Reeperbahn rum, relaxt am Jungfernstieg, bummelt über die Mönckebergstraße, macht eine Hafenrundfahrt und und und.

          Sicher, Anfangs werden wohl viele aus Neugier hingehen, aber nun gut, alles nur so ein Gefühl, muss man -wenn es kommt- dann sehen.

          Wie läuft es eigentlich im HSV-Museum so, weiss man da genaueres? Zuschussgeschäft, rote oder schwarze Zahlen? Keine Ahnung, da war ich auch noch nicht. Ich weiss nur, dass es Museen heutzutage sehr schwer haben und dass es einiger Investionen bedarf, um Publikum nachhaltig zu locken. Und das ist mir halt schwer vorstellbar. Aber ich kann mich irren, keine Frage. Mir wäre halt nur wohler, wenn man so etwas macht, wenn man das „Spielgeld“ verschmerzen kann.

          • astro sagte am :

            HSV-Museum: Drücken wir es mal so aus: einen vdV konnten die damit offensichtlich nicht finanzieren, aber der Erfolg gibt Grund zu verhaltenem Optimismus – wenn man das Museum auch gut macht und führt.

            Spielgeld: meiner Meinung nach darf der Spieleretat von derartigen Unternehmungen nicht unmittelbar betroffen sein. Das Museum sollte komplett aus anderen Bereichen und zusätzlich generierten Geldern umgesetzt werden. Zeitlich steht man damit auch nicht besonders unter Druck, wichtig ist erstmal, daß die Fläche gesichert ist (wenn die einmal weg ist, bleibt die auch auf die nächsten 40 Jahre für den Verein nicht mehr nutzbar) und ein gutes, tragfähiges Konzept erstellt wird.

            Wann kann mit der Veröffentlichung Deines Konzepts für Begnungen Verein/Stadtteil gerechnet werden?

            • „Zusätzlich generierte Gelder“ – schick. Sieht im Moment ja eher nach Eintrittspreiserhöhung aus oder wo können wir generieren? Das Finanzkonzept ist ja eher eng gestrickt und Maschen fallen lassen ist nicht ungefährlich.

              Das mit der Begegnungsstätte war zu Anfang einfach mal eine spontane Alternativ-Idee. Weil eben St. Pauli als Verein sich eher vom Stadtteil isoliert als sich einzubinden. Die Domwache abzulehnen, ist eine Sache, aber das derart it dem Museum zu koppeln, kommt aus bereits erwähnten Gründen einfach unredlich rüber. Im Grunde ist es doch egal, was da hinkommt, Hauptsache, keine Domwache, aber Museum klingt besser als Domwache, also nehmen wir das. Domwache nein – ok. Aber über die Verwendung des Platzes sollte man nochmal gesondert diskutieren können.

              Um ein Konzept rauszuhauen, ist es wohl zu früh, aber die Idee, die verschiedenen Bürgerinitiativen oder Stadtteil-Aktivisten mal einzuladen zu Vorträgen zu Gentrifizierung. Aktionen vorstellen, die die Bürger des Stadtteils weit mehr interessieren als eine Domwache oder ein Museum. Zu versuchen, die umstrittenen Problembären-Gruppen, die ja eigentlich „raus aus dem Viertel“ sollen, heranzuziehen und in Aktivitäten einzubinden. Aktiv Gruppen wie S.O.S.-St.Pauli zu unterstützen, die brauchen immer Hilfe, Plakate malen können wir doch so super und Demos vorbereiten. Aber wenn interessiert denn der Stadtteil tatsächlich noch aus dem St. Pauli-Umfeld, der nicht dort wohnt, außer als Partymeile? Bei einer Demo für Fanrechte sehe ich mehr Leute als bei einer Demo gegen den Abriss der Esso-Häuser. Das finde ich persönlich traurig. Und ich bezweifle, dass ein Konzept dieser Art viele Befürworter finden würde, denn so richtig interessiert das ja auch keinen. Und der Verein müsste sich ja auch dann gegen die Stadt positionieren und die wiederum braucht man auch immer mal wieder wohl gewogen.

              Einmal im Jahr ein paar Obdachlose zum Essen einzuladen, reicht aber halt auch nicht so wirklich. Finde ich.

              Was ist überhaupt mit dem früher üblichen Stadtteilrundgang für neue Spieler, damit sie hautnah erleben konnten, was es mit dem Stadtteil auf sich hat? Gibts nicht mehr. Warum nicht? Warum ist es auf einmal nicht mehr wichtig, den Spielern nahe zu bringen, dass es etwas Besonderes ist, hier zu spielen? Oder ist es das gar nicht mehr?

              • astro sagte am :

                „Und ich bezweifle, dass ein Konzept dieser Art viele Befürworter finden würde, denn so richtig interessiert das ja auch keinen.“ Halte ich für ein Gerücht. In der Masse vielleicht, da ist tlw. sicher mehr Aktivierung nötig. Aber tlw. sind ja sogar die Aktivisten identisch und es gab schon gemeinsame Demos. Wenn Du Dich da einbringen willst, ließe sich bestimmt Kontakt herstellen.

                • Ich bin ja schon in Kontakt an einigen Stellen, mein Problem ist da ein bißchen auch die Entfernung, aus 600 km wirklich konsequent aktiv zu sein, ist schwierig. Da würde ich dann von Dauer-Vor-Ortlern mehr erwarten (dürfen).
                  Ich wohne zwar dann immer auch im Viertel (nicht im Hotel) und wenn Aktionen zeitgleich stattfinden, bin ich dabei, aber rechnen Sie mal Heimspiele, JHVen und Privates von meinem Urlaub ab, dann bleibt auch nicht mehr viel Zeit für St. Pauli itself. 😦

  4. Frodo sagte am :

    Selbstredend haben unterschiedliche Menschen unterschiedlichen Kredit.
    Das fängt im engsten Freundeskreis an, zieht sich über Standing bei Banken, Ansehen von Politikern und somit natürlich auch über Personen, die sich über Fandinge äußern.
    Ich messe einem Artikel in der 11FREUNDE ja auch mehr Relevanz in Sachen „Stadionsicherheit“ zu, als ich es bei einem Artikel in der Gala tun würde, selbst wenn beide inhaltlich ähnlich wären. Dies ist durchaus normal, denke ich.
    Und wenn dann ein Sven Brux etwas äußert, der u.a. hauptverantwortlich für die Gründung des Fanladens ist und damit u.U. sogar verantwortlich dafür, dass viele von uns (zumindest trifft dies auf mich zu) Fan dieses Vereins sind, so sind diese Aussagen natürlich mit einer anderen „Streetcredibility“ ausgestattet, als es bei Leuten wie Orth, Stenger oder Spieß der Fall ist. Das mal vorab.

    Ansonsten ist mir Dein Text ein wenig zu… wie sag ich es… populistisch?
    Ich weiß nicht, ob das Wort es so richtig trifft, daher ausführlicher: Du schreibst gerne so, dass es dem geneigten Leser leicht fällt, immerzu zu nicken, lässt dabei aber notwendige Hintergründe, Beispiele und Konkretisierungen gerne weg.
    Konkret meine ich damit: Der Text wurde nun wirklich breit verbreitet… und er ist nun auch so ausführlich und umfassend, dass man ihn auch gerne für sich stehen lassen kann und sich jeder sein Urteil darüber bildet. Ich empfand es als nicht notwendig, ihn näher auseinanderzustückeln, weil man sonst auch schnell etwas aus dem Gesamtzusammenhang nimmt, wie Astro oben ja auch schon anmerkt.
    Und als Gegenbeispiel waren doch diese Woche zwei Artikel unseres Präsidiums in einer regionalen Hamburger Schmierzeitung, mit ebenfalls nicht nur positiven Aussagen… und bisher hab ich noch keinen Blogartikel dazu gefunden.
    Also doch nicht zweierlei Maß?

    Ich muss nicht jede Aussage Svens teilen (obwohl ich es hier im Großen tue, wie so häufig), um ihm grundsätzlich zuzustimmen. Jemandem, der sich so differenziert mit der Materie beschäftigt (und das nun eben auch schon unfassbar viele Jahre lang) gesteht man eben auch sachliche Kritik zu, ob man sie teilt oder nicht.
    Jemand, bei dem man allerdings das Gefühl hat, er tätige bestimmte Aussagen eher aus taktischem Kalkül heraus (oder schlimmer: aus purer Ahnungslosigkeit) widerspricht man dann vielleicht auch schnell mal etwas vehementer, als es unbedingt nötig gewesen wäre.

    Im Übrigen: Gerade Sven darf sich oft genug im persönlichen gespräch ziemlich harrsche Töne anhören, aus allen teilen der Fanszene. Womit Du eventuell dann auch einen wichtigen Punkt/Unterschied herausgearbeitet hast:
    Die Kritik an Sven wird oftmals persönlich überliefert… weil er sie annimmt.
    Die Kritik am Präsidium läuft in letzter Zeit häufiger über die Öffentlichkeit, weil man auf anderen Wegen immer mehr feststellt, dass sie nicht verstanden wird.

    • Wenn Du noch keine Blogartikel zu dem Zweiteiler gefunden hast, hast Du einfach nicht richtig hingeschaut. Ich werds aber dennoch nicht verlinken. 😉

      Ja, die Streetcredibility (schönes Wort übrigens) macht den Unterschied. Wobei auch Sven Brux mit den Jahren eine differenziertere Einstellung zu manchen Dingen entwickelt hat. Was ihn für mich eindeutig glaubwürdiger macht, auch wenn er nicht jede Aussage plakatiert. Und dieser Aussage in ihrer Gesamtheit stimme ich ja auch zu.

      Dieses „etwas vehementer als nötig wäre“ nimmt allerdings in letzter Zeit Formen an, die ich einfach nicht Willens bin zu akzeptieren. Und wahrscheinlich bin ich deswegen auch zunehmend „pissiger“ hier. Das ist das, was damit auch erreicht wird, mit dieser Überfrachtung, diesem Überziehen, diesem übers Ziel hinausschießen, was mit Emotionen auch nicht mehr zu entschuldigen ist. Aber wird. Und so kluftet das eben auch immer mehr auf und driftet immer mehr auseinander, wenn man sich in Form und Ausdruck nicht mehr einigen kann. Man verliert da unterwegs eine Menge Leute, die das gleiche Problem haben wie ich. Und das ist in der Tat auch populistisch, weil es viele sind.

      Es ist so mainstream geworden bei St. Pauli, grundsätzlich das Präsidium, die DFL, den DFB, die Polizei scheiße zu finden, nur wir sind toll. „Wir“ jetzt mal als Fans per se. Und wer das nicht so als Credo übernimmt, hat St. Pauli eben nicht verstanden.

      Manchmal komm ich mir in den Blogs vor wie bei einer Gehirnwäsche. Wenn man mir es nur lang genug stereotyp einhämmert, wirds schon irgendwann. Oder so ähnlich. Klappt aber nicht, bewirkt bei mir genau das Gegenteil. Stelle fest, dass ich mehr und mehr für Fussball interessiere. Ohne das ganze drumrum. Das macht mir mehr Angst als Sie glauben.

      • Frodo sagte am :

        Dann les ich wohl zu selektiv oder doch die „falschen“ Blogs 😉
        Das „bewirkt bei mir das Gegenteil“ kann ich gut nachvollziehen und finde mich da teilweise auch wieder, allerdings bringst Du mich dann eben mit diesem Artikel auch gegenteilig eher wieder „auf Spur“, oder so. 🙂

        • So wirds wohl sein 😉

          Dass Dich allerdings ein einziger Artikel wieder auf Spur bringt, ist bemerkenswert, bei mir schafft das immer nur die Fülle an stereotypen Wiederholungen und Bombardement, da platzt mir einfach nach einer Weile der Hals 🙂

          Es ist eine schwierige Zeit im Moment, hat viel mit Identitätsfindung und Identitätszuweisungen zu tun. Ungesund in einer Phase, wo konzertierte Aktionen sinnvoller wären, aber dazu sind die Positionen einfach zu weit auseinander zur Zeit.

  5. Nochmal explizit an dieser Stelle: ich fand das gut, was Sven Brux gesagt hat. Und ich mag Sven Brux sehr. Ich habe diese Passagen bewusst so bearbeitet. So wie es eben wäre, wenn das jemand anders gesagt hätte. Ohne diese Streetcredibility. Aber inhaltlich genauso.

    Trotzdem hat es ja was gebracht, man kommt ja durch die Kommentare manchmal zu ganz anderen Dingen, die durchaus interessant sein können. Und bekommt Input. Finde ich gut.

    Und: wenn mehr Leute, die anderer Meinung sind, so sachlich argumentierten wie z.B. astro und Frodo, wären wir sicherlich näher zusammen als jetzt auseinander.

  6. vielen dank für die diskussionsbeiträge.

  7. Nikolay sagte am :

    Wo findet man denn die komplette Rede von Sven Brux zum nachlesen?

    • Die komplette Version ist mir bisher noch nicht begegnet, die Aufzeichnung bei Textilvergehen, die ich oben verlinkt habe, ist meines Wissens nach die ausführlichste, weil auch vor Ort gehört.

  8. Alternativlos sagte am :

    Moin, ich finde deinen Artikel sehr treffend.
    Über die Aussagen von Sven Brux bin ich auch eher zufällig bei Facebook gestolpert. In den üblichen Blogs hat man davon tatsächlich nix gelesen.
    Es hat mich gefreut, dass Sven scheinbar realistischer denkt als einige Teile der Fanszene. Jeder muss sich ein wenig zurücknehmen und Kompromisse eingehen bezüglich der aktuelle Diskussion zur Stadionsicherheit. Ob nun Ultras, Fanklubs oder auf der anderen Seite DFL, DFB und die Polizei. Alle sollten sich und ihr Verhalten hinterfragen und offener zur Diskussion bereit sein.
    Mich ärgert zur Zeit halt wieder das Verhalten von einigen Blogs. Da wird es als lächerlich hingestellt, wenn 26 Messer bei Kontrollen vor einem Fussballspiel gefunden werden. Dazu soll sich jetzt das Präsidium gegen jede Strafe (aktuell die Spielverzögerung durch Kassenrollen) vom DFB wehren, bzw. sie einfach nicht bezahlen. Das sind doch völlig weltfremde Aussagen! Jedes Messer im Fussballstadion ist ein Messer zu viel. Da wünsch ich mir mehr Kontrollzelte, wenn ich mir ddurch sicher sein kann, dass keine Messer im Stadion sind.
    Und natürlich muss es für die Kassenrollenaktion eine Strafe geben. Wo soll man sonst die Grenze ziehen? Wenn „Fans“ ins Spielgeschehen eingreifen, dann muss hier auch eine Strafe erfolgen, sonst passiert dies immer wieder.
    Vielleicht sollte Sven Brux die aktuelle Strafe zahlen, damit auch in der Fanszene mal wieder nachgedacht wird, ob man sich tatsächlich richtig verhält…

    • Das ist genau der Knackpunkt. Sven ist ja so etwas wie ein Gallionsfigur, aus der Fanszene kommend. Und diese moderaten, besonnenen, rundum kritischen Töne sind etwas, was sich jemand anders ohne die „Credibility“ nicht erlauben könnte, aber es gut ist, dass er und ausgerechnet er das sagt.

      Mit Ihrer Meinung sind Sie nun aber ganz schnell der Law-and-Order-Fraktion zugeordnet, von wegen Strafe muss sein. Unpopulärer geht es zur Zeit nicht.

      Das weiß auch das Präsidium, woanders gerne auch mal „Idioten“ genannt. Dass die Herrschaften eigentlich verbrannt sind und ohnehin nichts mehr richtig machen können und selbst wenn, darüber eher weniger gesprochen wird, weil man nur noch auf den nächsten Bock -oder das, was manche als solchen sehen“ wartet, der geschossen wird, damit man genüsslich ans Zerfleischen gehen kann.

      Strafen sind grundsätzlich erstmal unangemessen, Fehlverhalten in der Regel nur Ausdruck von Emotion und so lange die Messer nicht im Stadion sind (nach meinen Informationen sind die entweder außerhalb sichergestellt worden oder alternativ erinnert sich die Polizei nicht mehr), ist doch alles super.

      Im Grunde kann man sich eigentlich nur zurücklehnen und dabei zusehen, wie die aktiven Fans aller Vereine dem DFB/DFL immer weiter in die Hände spielen, die ihre Maßnahmen dann deutlich publikumswirksamer verkaufen können. The media loves it.

      Den Präsidiumssitz, der sich mit Fanbelangen beschäftigt, möchte ich nicht mal für viel Geld. Oder wenn ich so hoeneßk unterwegs wäre und das alles komplett an mir abprallen würde. Dann ja.

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