Fabulous Sankt Pauli

.. ist die einzige Möglichkeit

Das K-Wort beim FC Sankt Pauli

Dauer-Karten, Saison-Karten, Einzelkarten, Karten mit Vorkaufsrecht, Karten ohne Vorkaufsrecht, Konzept-Karten, Normal-Karten – wer soll da noch durchblicken?

Nach dem Südkurven-Saisonkarten-Vergabe-Desaster wird ja nun vom Verein aus alles, was noch möglich ist, getan, um so viele wie möglich noch irgendwie ins Stadion zu bringen. Da wären die zusätzlichen Saisonkarten für Sitzplätze (500 an der Zahl), leider eben auch zu relativ ungeschmeidigen Preisen zumeist jenseits der 500 Euro, die ausschließlich Mitgliedern vorbehalten sind und zum anderen das Vorkaufsrecht für Mitglieder für Einzelkarten im Dreierpack (Anzahl unbekannt), die am Freitag dem 13. *hüstel* ausgegeben werden und für die am Kartencenter das fröhliche Anstehen beginnt. In diesem Zusammenhang hoffe ich, dass aus dem SSVD gelernt wurde und man die Anstehschlange etwas besser kontrolliert. Ich fürchte nach ersten Äußerungen zu aktiver Positionsverteidigung, Stichwort „Drängler“, könnte das unter Umständen eskalieren, weil hier der Überraschungseffekt fehlt, den es beim SSVD noch gab. Dass es tatsächlich soviele Drängler gab, konnte sich eben kurz nach Schließung der Tore noch niemand so wirklich vorstellen. Das ist jetzt anders, ich hoffe, man richtet sich darauf ein.

Dem voraus ging die Extra-Vergabe von Saisonkarten an diejenigen, die nicht nur 2009/2010, sondern bereits 2006/2007 zu Regionalligazeiten im Besitz einer Dauerkarte waren, was ich auch sehr gut finde und voll unterstütze, obwohl ich leider nicht zm Berechtigtenkreis zähle. 2006/2007 habe ich auch aufgrund der Entfernung noch von Einzeltickets gelebt und erst danach eine DK Süd gehabt. Ich halte es für absolut gerecht, dass nun die bevorzugt „getröstet“ wurden, die dem Verein auch in den nicht so üppigen Tagen die Treue gehalten haben und ihn mit dem Erwerb einer Dauerkarte unterstützt haben, da gibt es keine Diskussion und auch keinen Neid.

Genauso gut finde ich nun auch, dass vorrangig Vereinsmitglieder beim Erwerb von Tickets unterstützt werden, die das nicht nur sind, weil sie auf diesem Weg ein Ticket einheimsen wollen, sondern bereits vorher eine Mitgliedschaft hatten, vielleicht auch ihr Teilnahme- und Wahlrecht an den Hauptversammlungen wahrgenommen haben, um aktiv an Veränderungen teilzuhaben. Und nicht zuletzt durch die 10 Euro Monatsbeitrag auch finanziell ihr Scherflein beigetragen haben, als St. Pauli noch nicht Pauli Paady war.

Ein genialer Schachzug ist da die Festlegung des Stichtags 1.7.2010. Wer nach diesem Datum eingetreten ist allein aus dem Grund, seine Chancen auf eine Dauerkarte oder ein andere bevorrechtigtes Ticket zu erhöhen, wird dann wohl schnellstens wieder austreten. Plan gescheitert, auf ganzer Linie. Die Modefans, die jetzt Modemitglieder sind, empören sich jetzt auch noch drüber, dass der Verein nun doch nicht ganz so blauäugig die explosionsartige Vermehrung seiner Mitglieder einfach hingenommen hat. Geht auch nicht, in kartenengen Zeiten wie diesen, wo die Nerven der Fans blank liegen, ist viel Fingerspitzengefühl erforderlich und auch diese Maßnahme zeugt davon, dass man wirklich vereinsseitig versucht, das maximal Mögliche zu ermöglichen.

An dieser Stelle frage ich mich ohnehin mal so rein aus Interesse: wie kommt es eigentlich, dass der Verein nur so um die 10.000 Mitglieder hat (Stand 6.2.2010), aber weit über 20.000 nach Karten plärren für „ihren Verein“? Ist es im Grunde nicht erst dann „mein Verein“, wenn ich Vereinsmitglied bin, mich -wenn auch nur mit vergleichsweise kleinem Beitrag- auch finanziell engagiere, aktiv an Vereinsarbeit teilnehme (was schon ein Besuch bei der JHV wäre)? Ist es in diesem Zusammenhang denn auch nicht mehr als gerecht, dass Vereinsmitglieder außer den 10% Rabatt auf Merchandise auch Vorkaufsrechte haben? Aber aus allen Ecken hört man Lamenti, dass das ungerecht sei und damit noch weniger Leute Chancen auf Karten haben. Wer sind diese Leute? Nicht-Vereinsmitglieder. Und welches Recht auf Chancen wird dann da eingefordert? Das Recht des Fans? Ist das größer als des Vereinsmitgliedsfans? Wohl eher nicht.

Zurück zur Ausgangsfrage: ich finde knapp über 10.000 (letzte Recherche: am 6.2.2010 ist das 10.000ste Vereinsmitglied eingetreten) Vereinsmitglieder eher mager für die Vielzahl derer, die sich mit dem FC St. Pauli-Logo schmücken als „ihrem Verein“. Wer sich den Beitrag finanziell nicht leisten kann, es aber täte, wenn er könnte, ist natürlich außen vor, aber wenn es sich um die handelt, die stattdessen mindestens drei Astra pro Spiel stürzen und davon noch eins in die Menge schmeißen, endet mein Verständnis für Jammern und Wehklagen.

Wer sich 2006 in der Regionalliga Grottenkicks im Regen angetan hat, hat sich sein Recht auf die Nachrückeraktion redlich verdient. Wer seit Jahren ohne Gegenleistung den Verein mit seinem Monatsbeitrag unterstützt, hat sich Vorkaufsrechte redlich verdient. Wer jetzt, wo es 1. Liga heisst, mal schnell für kleines Geld eingetreten ist, um seine Chancen zu erhöhen und ihm nun der Stichtag in die Quere gekommen ist: kein Mitleid. Wer sich nur vorgedrängelt hat beim SSVD, um jetzt die Tickets bei Seatwave und Viagogo zu verhökern, gehört geteert und gefedert.

Und der Herr Dr. Stenger, dem der finanzielle Aufwand für eine Rechtsverfolgung zu riskant ist (nach fachkompetenter Auskunft reden wir hier von ca. 35.000 Euro), ist auch mit seiner Quick Reply von letztens noch nicht vom Haken. Hat so ein Verein eigentlich keine Rechtschutzversicherung? Und ich als Vereinsmitglied wäre zu einer sachgebundenen Spende in Höhe von 5 Euro zur Weiterverfolgung der Gegenmaßnahmen sofort bereit. Wenn das alle Mitglieder so sähen -wobei der FC Sankt Pauli zur Zeit wohl finanziell nicht kurz vor dem Eingang zum Schuldenturm steht- hätten wir ja schon deutlich mehr zusammen als voraussichtlich benötigt wird.

Betrachten Sie das mal als Aufruf, sofern Sie noch kein Vereinsmitglied sind: unterstützen Sie mit Ihrem Mitgliedsbeitrag die Abteilung Fördernde Mitglieder (AFM) und informieren Sie sich, was dort alles getan wird für „Ihren“ Verein. Wenn Sie schon selbst nicht aktiv mitarbeiten, unterstützen Sie die, die es tun. Die Zeit, die von diesen St. Pauli Fans dort eingebracht ist, ist mehr wert als 10 Euro im Monat. Wenn Sie auswärtiger Fan sind, sind es sogar nur 5,50 Euro im Monat. Nicht mal zwei Bier bei den heutigen Preisen.

Und falls Sie schlüssige Erklärungen haben, wieso es bei soviel Gejammer und Wehklagen nach Karten und so vielen Dauerkarteninhabern nur vergleichsweise wenige Mitglieder gibt, immer rein in die Kommentare!

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53 Gedanken zu „Das K-Wort beim FC Sankt Pauli

  1. Ich habs ja immer gesagt, das Stadion ist einfach zu klein. 35.000 Plätze hätte es haben sollen….

    • Das wär doch auch immer voll gewesen. Zumindest solange Pauli erfolgreich spielt. Schaut Euch doch Dortmund, Schalke und solche Vereine an, da kann das Stadion gar nicht groß genug sein. Und ist trotzdem immer voll.

      • Ich denke schon, dass 35.000 eine deutlich andere Hausnummer wären, aber wir werden es nicht erfahren. Beim HSV ist auch nicht immer voll. Und dort Dauerkarten zu kriegen, ist auch kein großes Problem.

        Der Nebensatz „so lange St. Pauli erfolgreich spielt“ ist allerdings wichtig 😉

        • Ja, liebe jekylla, da haben Sie mal wieder den Nerv auf den Kopf und so. Ich für meinen Teil war schon förderndes Mitglied, als viele noch nicht mal wussten, dass Hamburgs Amüsiermeile auch einen Spochtverein hat. Eines aber muss auch dem FCSP vorgehalten werden: Wer gesehen hat, wie treu die echten Fans auch in den Grasnarben-Umpflüg-Amateur-Zeiten zum Verein gestanden haben, der hätte eigentlich bei der Stadionplanung etwas weiter denken müssen. Klar gibt es Mode-Fans, und die Attraktivität eines Clubs sinkt in der Regel nicht, wenn erfolgreich Leibesübungen vollzogen werden. Da hätte ruhig der ein oder andere zusätzliche Platz eingeplant werden müssen.
          Aber es ist, wie es ist. Da hülft weder Wehklagen noch Zetern wirklich weiter. Außerdem gibt es immer noch die Möglichkeit, dass Stadion über seine Grenzen hinaus zu erweitern — auf dem Kiez ist in der Regel (und auch außerhalb derselben) in vielen Kneipen richtig gute Stimmung. Das bekommen die Recken auf dem Rasen zwar nicht direkt mit, aber Spaß macht es trotzdem. Public viewing im kleinen Format.

          • Quel dommage, zu spät. Mit der Planung. Aber sind wir mal ehrlich, wer hätte vor ein paar Jahren überhaupt geglaubt, dass da ein neues Stadion entstehen würde? Keiner. Außer dem Visionär. Insofern immer noch ein Grund zur Freude. Und ich sag ja, die verschiedenen Maßnahmen sind ja auch lobenswert und der Rest wird sich finden.

            Und dass Sie Vereinsmitglied sind und das schon länger, habe ich merkwürdigerweise einfach mal schon vorher gedacht.

  2. Habe keine Erklärung, warum den vielen DK so wenige Mitglieder gegenüberstehen, sondern nur ein Wort für diesen Artikel: DANKE!

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  4. Gabi sagte am :

    kann hier mal wieder jedes wort unterschreiben….danke….

  5. Mehrere Gedanken dazu:

    1. Ja, das Stadion ist (IMHO DEUTLICH) zu klein. Ich hätte mir 40-45.000 Plätze gewünscht… Wenn davon in der 2. Liga 10.000 leer Stünden, wäre der Mehrkostenaufwand dafür vermutlich mit einer Erstligasaison deutlich getilgt.

    2. Ich finde die Aktion mit den RL-DK-Inhabern, die letzte Saison in der Süd standen gut. Dumm genug, dass ich meine RL-DK nach der ersten Saison aufgegeben habe und mir danach keine neue mehr kaufte. Tribühnenhopping und zunehmendem RL Frust sei dank.

    3. Zu dem Mitgliedsding, das sehe ich anders (und zwar nicht, weil ich wohl selbst betroffen sein könnte von der Problematik): Was will der FC St. Pauli? Möglichst viele zahlende Mitglieder (vulgo ‚Kunden‘) und Besucher.
    Und wie bekommt er sie?

    In dem er um sie wirbt, indem er Angebote macht. Rabatte auf Fanartikel, Vorkaufsrechte auf Karten, Teilnahmeberechtungungen an Vereinsveranstaltungen, Wahlrecht etc. pp..

    Von daher ist es doch legitim, dass man genau aus diesen Gründen Mitglied wird?

    Genau das wird ja vom Verein hier auch instrumentalisiert, um Mitglieder zu werben.

    Ich finde es gelinde gesagt schwierig, jemandem, der im Juli Mitglied geworden ist jetzt mitzuteilen „übrigens, das Vorkaufsrecht mit dem wir auf der „Wie wird man Mitglied-Seite“ werben… ja, das gilt nur für ‚Altmitglieder'“.
    Versicherungen geben bei sowas direkt Fristen an… „Wir zahlen erst nach X Monaten Mitgliedschaft“. Mit sowas hätte ich kein Problem. Wichtig: Wenn man *vorher* sagt, was Sache ist.
    Aber so bleibt für mich ein Geschmäckle.

    • Tja, und die ganzen Werbemaßnahmen haben über all die Jahre gerade mal 10.000 Mitglieder gebracht, aber komischerweise mindestens die letzten zwei Jahre volles Stadion. Eine Vereinsmitgliedschaft darf nicht erst dann attraktiv werden, wenn es 1. Liga heisst, denn genau das sind die Modefans. Und die, die bei den Ticketbörsen Unsummen hinlegen um die Mode-Pauli-Paady mitzufeiern. Und genau DAS bringt dem Verein kein Geld, sondern in erster Linie den Ticketbörsen. Ungewöhnliche Situationen erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Die Eskalation im Ticketbereich in den letzten Wochen macht einen Stichtag nachvollziehbar.

      Da ich das für eine einmalige Entscheidung halte, die dem diesjährigen Aufstiegstohuwabohu in Verbindung mit der Kartendramatik rund um die Südkurve geschuldet ist, werden die „post-1.7.-Neumitglieder“ sicher nächstes Jahr den „Alt-Mitgliedern“ gleichgestellt. Und wer jetzt am liebsten wieder kündigen würde, weil der Plan nicht aufgegangen ist, dem ging es dann wohl tatsächlich nur um die verbesserten Vorkaufsrechte und nicht um Vereinsförderung. Dem winke ich milde lächeln hinterher, muss ich ehrlich sagen.

      • Jein. 🙂

        Ich denke, wir haben einfach ein grundlegend unterschiedliches Verständnis, was die Vereinsmitgliedschaft bedeutet, glaube auch nicht, dass wir da inhaltlich auf einen gemeinsamen Nenner kommen.

        Für mich ist die Vereinsmitgliedschaft eine rein rationale Entscheidung. Was investiert man, was bekommt man dafür. Siehe oben. Ich finde es verkehrt, die Mitgliedschaft als Indikator emotionaler Zugehörigkeit zum Verein zu sehen.

        (Und – Stichwort Modemitglieder – gilt das nicht im Prinzip auch für all diejenigen der 10.000, die nicht zur JHV kommen? Also zum einzigen Anlass, an dem sie Ihre Mitgliedschaft ’nutzen‘ können, außer zum Sparen?)

        • Und richtig, genau da liegt der Hund begraben, der verhindert, dass wir zusammenkommen. Diese Kosten-Nutzen-Rechnung passt nicht so ganz zu diesen „meine Liebe, mein Verein“-Kolportierern, von denen es deutlich mehr gibt als es Vereinsmitglieder gibt. Da haben wir wohl eine völlig gegensätzliche Meinung zum Vereinswesen per se, da ich mich auch als Nutznießer aller Dinge verstehe, die der Verein unter anderem auch mit den Mitgliedsbeiträgen umsetzt.

          Das hat jetzt nun wieder bei Ihnen so ein Geschmäckle, dieses Gegenwertsrechnung allein zentriert auf Karten. Ich war schon auf JHV, sofern mir das aus bekannten Umständen möglich war und werde dieses Jahr sicher wieder da sein. Ich nehme also auch diese Möglichkeit wahr, wenn es geht. Und weiß, dass mit meinem Beitrag einiges geleistet werden kann derweil. Vielleicht sollten Sie ja doch mal dem Link zu AFM folgen und sich informieren, was so ein Beitrag außer Kartenvorkaufsrecht sonst noch können würde? 😉

  6. sparschaeler sagte am :

    für mich sind 10.000 mitglieder eher eine arme veranstaltung. aber wenn ich für meinen mitgliedsbeitrag auch keinen gegenwert bekomme werden sich die 10€ lieber gespart. soviel zur überzeugung.
    das der verein mitglieder die nach dem 1.7.2010 eingetreten sind bei der vergabe nicht berücksichtigt empfinde ich als gerecht.
    das aus modefans auch noch modemitglieder werden ist verzichtbar.

    für mich gibt es nur einen grund vereinsmitglied zu werden,aus überzeugung mit meinem beitrag den verein zu unterstützen und auf jhv´s mein stimmrecht zu nutzen.

    modemitglieder stehen für mich auf einer stufe mit denen die nach dem erwerb von karten damit geschäfte betreiben.

    und darüber diskutiere ich auch nicht!

  7. Noch was anderes, das mich an der Modefans-Diskussion immer etwas stört (nein, ich fühle mich nicht angesprochen!) – im Prinzip waren wir alle irgendwann mal Modefans und sind zu richtigen Fans geworden. Und natürlich hilft Erfolg dabei, neue (Mode)Fans zu erreichen und ins Stadion zu locken. Genauso, wie Erfolg dabei hilft, neue Mitglieder in den Verein zu locken.
    Aber das ist doch an sich was gutes, denke ich?

    • Theoretisch ja. Und wenn man jetzt noch eine fundierte Statistik bekäme, wieviel Neu-Mitglieder es genau gab, als bekannt wurde, dass das eine (letzte) Chance auf Tickets sein könnte und wieviel davon zum Beispiel nächstes Jahr nach Ablauf der Kündigungsfrist oder nach absehbarem Abstieg bereits wieder gekündigt sind, fände ich das auch sehr erhellend.

      Unter den Prämissen wie jetzt „gelockte“ Mitglieder könnten unter Umständen nicht zum Bleiben verlockt werden….

    • sparschaeler sagte am :

      zu den zeiten als ich zum verein gefunden habe, war es nicht chic zum fc st.pauli zu gehen.

  8. sparschaeler sagte am :

    btw, vorbereitungsspiel gegen santander…6.600 zuschauer, gestern bei den rauten 47.000.

    ich muss leider feststellen das die vorstadt mehr fans hat die nur am fußball interessiert ist.

  9. Es wird mir sonst zu eng, da oben. 🙂

    Ich will die Mitgliedschaft ja auch gar nicht auf das Kartenvorverkaufsrecht reduziert wissen! Aber wenn genau das als *eines* der Argumente beworben wird, sollte man dazu auch stehen (als Verein), auch für Neumitglieder…

    Anyway, mir ist ja bekannt, was mit dem Geld so alles gemacht wird und ich habe auch durchaus Respekt für das, was da geleistet wird. Finde aber persönlich VCA (als Beispiel) *eigentlich* sozial wesentlich relevanter, als das was der FCSP da im Jugendsportbereich auf die Beine stellt. Von daher war bei mir (allerdings ist das länger her als es VCA gibt) die Entscheidung gegen die Mitgliedschaft mal darauf begründet, dass ich – wenn ich Geld überwiegend quasiwohltätig einsetze – das lieber situativ und selbst entscheide. (Mal wieder: Ratio – Sie sehen, die Mitgliedschaft war – im Gegensatz zur DK – für mich nie ein Emotions-Thema).

    Vereinswesen.. sollten wir evtl. lieber mal in Persona diskutieren, das führt hier zu weit, ahne ich 🙂

    • „Ich will die Mitgliedschaft ja auch gar nicht auf das Kartenvorverkaufsrecht reduziert wissen! „

      Sorry, das hatte sich dann wohl mißverständlich angehört. Bei Ihnen zumindest. Bei der Mehrheit der Neuzugänge dürfte es genau darum gehen. Und ich sehe durchaus die Rechtfertigung, in einer Ausnahmesituation wie dieser Alt-Mitglieder, die schon länger ihr Scherflein beitragen, durch eine Deadline zu bevorzugen. Das kann und sollte nächstes Jahr -sofern von Nöten- sicher anders geregelt werden (Einarbeitung einer Vorrechtserwerbsfrist?), aber für dieses Jahr ist das für mich ok.

      Und für VcA spende ich extra 😉 Und für ein paar andere Sachen auch, da halte ich es wie Sie, situativ. Das eine schließt das andere ja nicht aus.

      Können wir gerne machen, ein Stuhlkreis „Vereinsweisen“, ich freu mich! 😉

  10. also mir geht die Modefandiskussion sowas von auf den Wecker. Für mich sind die Leute Modefans, die mit dem Rücken zum Spielfeld feiern wollen. Und wenn jemand jetzt zu St Pauli geht, weil er gerne Erstligafußball sieht und sich freut, daß das jetzt auch bei einem sympathischen Verein geht ist mir das tausendmal lieber als die Spacken, die hingehen um ihre politsche Meinung auszuleben.
    Aber jeder hat seine Berechtigung im Stadion

    Das größte Problem bei uns ist wirklich, daß ständig jemand bewerten muß wer der bessere Fan ist.

    • Und woher kommt die Modefandiskussion in ihrer zur Zeit starken Ausprägung?
      Und die Besserfan-Bewertung?
      Die ja durch die Kartenvergabelösungsmodelle des Vereins im Grunde unterstützt werden?
      Lösungsmöglichkeiten? Sehe ich ad hoc keine, wenn ich mir im Forum den verfrühten Jubel um die selbstverwaltete Kurve ansehe. Eine nicht kleine Ursache für die Besserfan-Diskussion.

      Ich finde Ihre Argumentation ja eigentlich gut, aber wenn „jetzt“ jemand zum FC St. Pauli gehen will, weil dort Erstligafussball gespielt wird, sollte er auch hinnehmen können, dass die, die schon während der Wartezeit sich auch Grottenfußball angesehen haben, die besseren Karten haben.

      Was die Spacken angeht: Konsens. Und was die Berechtigung angeht: auch. Aber die Umstände lassen diese Globalberechtigung eben einfach nicht zu.

  11. Das Fansein und die Mitgliedschaft im FCSP sind wohl gerade bei unserem Verein zwei sehr unterschiedliche Dinge. Das, was St. Pauli ausmacht, das was der Verein inkorporiert hat, die Kultur, ihr Symbol, der Jolly Roger, das kommt alles von außen. Ich trenne da noch sehr strikt, und obwohl seit diesem Jahr wieder Mitglied, sehe ich diese Kultur, diesen Diskurs als das Wesen Sankt Paulis an, da ist der Verein ein Vehikel.

    • Darin kann ich mich sehr gut wiederfinden. Mir fehlt – ganz persönlich – auch einfach der Bezug zur Schachabteilung etc… das ist quasi die Familie, wenn die Bundesliga/2.Liga-Truppe die Liebste ist. Die bekommt man halt so mit auf zu..

    • @ring2 So auf den ersten Blick hört sich das gut an, das mit dem Vehikel.
      Aber wo wären die Fans, wenn der Verein nicht in er Lage wäre (als Vehikel) die Bühne für die Darbietung zu stellen? Da mag definitiv vieles von außen kommen, aber wenn man von außen kommt, wo will man dann hin? Zum Verein. Mit der strikten Trennung kann ich mich so nicht anfreunden, das eine wäre ohne das andere nichts. „Unser ganzes Leben, unsere ganze Kraft.“

      Ach was, jetzt fange ich schon selbst mit der Sozialromantik an. Natürlich könnte der Verein ohne diese Fans. Dann wären es eben andere. Wie bei anderen Vereinen. Fußball eben.

      @Curi0us das mit der Familie ist ein schöner Punkt. Also doch nicht so ein Kosten-Nutzen-Ding oder halten Sie das familiär auch so?

      Und wo Sie die Schachabteilung erwähnen: nun tun Sie mir doch mal den Gefallen und lesen den AFM-Link 😉

      • @Jeky naja, das (teil-) Tolle ist ja für mich bisher gewesen, dass ich hier um die Familie weitgehend drumherum kam. 🙂 Dass man sich dann wohl doch mal mit der buckligen Verwandschaft beschäftigen muss, ist halt jetzt so..

        Ich weiß was die AFM macht (und war jetzt eben sicherheitshalber noch mal auf dem Link). 🙂 Das ist dann eben der sympathische Cousin. Und die AFM ist sicherlich auch der mir nach den 1. Herren am nächsten stehende Abteilung des Vereins.

        • Ah, dann ist ja gut, das kam nicht so rüber, klang, als wären Sie der Ansicht, mit Ihrem Mitgliedsbeitrag ausschließlich oder vorwiegend die Schachabteilung zu finanzieren. 😉

  12. Froschwein sagte am :

    „An dieser Stelle frage ich mich ohnehin mal so rein aus Interesse: wie kommt es eigentlich, dass der Verein nur so um die 10.000 Mitglieder hat (Stand 6.2.2010), aber weit über 20.000 nach Karten plärren für „ihren Verein“? „

    Ich will die Frage mal sehr subjektiv beantworten:

    Bei mir sind es vor allem finanzielle Gründe die gegen eine Mitgliedschaft sprechen – Dauerkarte & die eine oder oder andere Auswärtsfahrt plus Vereinsmitgliedschaft waren für einen Schüler, bzw sind jetzt für einen Studenten, auch wenn die monatliche Summe sicherlich überschaubar ist, halt nicht ganz so locker zu wuppen. Da sich das Studium nun so langsam aber sicher dem Ende zuneigt, kann es zwar gut sein, dass eine Mitgliedschaft in naher, okay… realistisch eher mittlerer *g*, Zukunft nachgeholt wird (zumal ich überlegt habe bei der 8. Herren-Mannschaft mal wieder aktiv selber zu spielen), ganz sicher bin ich mir aber noch nicht… Ich sehe einfach nicht genügend Gründe: Auf die finanziellen Vorteile einer Mitgliedschaft beim Einkauf von Fanartikeln kann ich verzichten, das Vorverkaufsrecht habe ich als DK-Inhaber ebenfalls und die Extra-Karten sollen Leute bekommen, die sonst gar nicht ins Stadion können. Dann wäre da noch das Stimmrecht, allerdings bin ich hier ausnahmsweise mal komplett apolitisch und habe Vertrauen in die Vereinsführung, bzw die Klugheit der Masse in der JHV.

    So bleiben nur noch moralische Gründe für eine Mitgliedschaft, allerdings sehe ich (als jemand der seit dem letzten Erstligaabstieg wirklich jedes einzelne Liga – & DFB-Pokal-Heimspiel, plus diverse Auswärtsspiele, angeschaut und nach besten Willen die Mannschaft mit seiner Stimme unterstützt hat) mich da nicht in irgendeiner Bringschuld. Das soll nicht heißen, dass ich bei einem konkreten braun-weißen (Fan-)Projekt nicht gerne eine Kleinigkeit beisteuer (sei es jetzt finanziell oder durch direkte Mitarbeit), aber eben, wie schon weiter oben angesprochen, lieber situativ und selbstbestimmt als per Pauschale.

    So viel zum Thema warum Herr Froschwein kein Mitglied bei „seinem Verein“ ist… noch kurz zur aktuellen Kartenregelung: Auch wenn es mir für Sie, liebe Jekylla, natürlich ein wenig Leid tut, dass Sie nicht zum Berechtigtenkreis zählen, finde ich die Problematik fair gelöst – Ja, es mag den einen oder anderen zu unrecht treffen (ich kenne da auch einen Fall im Bekanntenkreis), aber insgesamt ist es in meinen Augen die wohl best mögliche Variante.

    • Froschwein sagte am :

      Nachtrag: Herr Froschwein ist zudem sehr stolz drauf, sich an die kursiv-Klammern erinnert zu haben… 😀

    • Ich habe ja auch explizit finanzielle Gründe außen vor gelassen. Sagen wir mal so, in meinem eigenen Bekanntenkreis finden sich einige Fans, die mit einer 10 Euro-pro-Monat-Mitgliedschaft kein Problem hätten. Die Frage richtet sich eher an diese.
      Allerdings denke ich da auch an Leute, die immer über Geldmangel klagen, aber bierbecherweise das Geld aus dem Fenster über die Tribünen werfen.

      Ihre Erklärungen kann ich alle nachvollziehen, allein Ihr Vertrauen in die Weisheit der stimmberechtigten Stimmabgeber bei der JHV finde ich… mutig 🙂

      Was die Kartenvergabe angeht, schrieb ich ja, dass das absolut korrekt ist mit der Zuteilung nach diesen Kriterien, da gab es nicht einen Moment des Unmutes, auch beim Rest der Betroffenen aus der Bezugsgruppe nicht.

      Kursiv-Klammern? Ich weiß jetzt gerade nicht….?

      • Froschwein sagte am :

        Ihre Erklärungen kann ich alle nachvollziehen, allein Ihr Vertrauen in die Weisheit der stimmberechtigten Stimmabgeber bei der JHV finde ich… mutig

        Ich weiß, es ist wirklich gewagt, ja, je nach Sichtweise könnte man es auch als höchst naiv beschreiben, aber die letzten Jahre haben mir doch im Großen und Ganzen durchaus Recht gegeben, naja, meistens zumindest…

        Mit den Kursiv-Klammern meinte ich, man verzeihe mir meine höchst eingeschränkten HTML-Kenntnisse, diese Dinger:

        Klappt eigentlich auch das hier: Dunkel

  13. Sorry fürs Spamen, aber ganz interessantes Thema irgendwie… 🙂

    Ich überlege gerade (durch den Kontext hier motiviert), was MEINE Gründe für bzw. ja bisher eher gegen die Mitgliedschaft waren…

    Ich fühle mich seit ca. 20 Jahren mit dem Verein verbunden. Das ging für mich emotional auch und immer völlig ohne die Mitgliedschaft. Das ging mit 14 Jahren Dauerkarte von der ersten bis in die dritte Liga. Das ging ohne Dauerkarte in der RL und dann jetzt wieder in Liga 2 und 1. Das heißt für mich gab und gibt es *emotional* keinen Grund, Mitglied zu sein. Es gibt einen emotionalen Grund für die Karte, es gibt emotionale Gründe für das „hier gehör ich hin“-Gefühl etc.. Aber keine für „eintreten“.

    Das heißt, für mich ist die Mitgliedschaft irgendwie – siehe oben – was völlig rationales. (Und ja, mir war das ‚zu teuer‘, aber auch und vor allem, weil der Gegenwert *mir* nicht entsprechend erschien).
    Dazu kommt eine sehr grundlegende generelle Abneigung von „Vereinstum“, die bei mir persönlich eher historisch und unabhängig vom magischen FC entstanden ist.

    Mögliche Gründe dafür sind für mich persönlich dann eben doch ’nur‘
    1. Möglichkeit des demokratischen Einflusses (via JHV)
    2. Rabatte auf Fanartikel
    3. Rabatte auf Karten
    4. Vorkaufsrecht

    Bei 1. bin ich bei Herrn Froschwein. Bisher war es meist so, dass ich mich in den Entscheidungen wiedergefunden habe. ODER dass ich in einer derart kleinen Minderheit gewesen wäre, dass meine Beteiligung sich auch nicht weiter spürbar gemacht hätte (ich weiß, wenn das alle denken/machen… ). Wenn ich dazu mitbekomme, was auf den JHV so alles thematisiert wird… ich würde vor Ungeduld und Desinteresse an 75% der Themen einschlafen oder schreiend rauslaufen. Selber Schuld, wenn man so will, aber nichtsdestrotz *mein* Grund No 1. (blabla wir gratulieren Herrn XY zu seiner blablabla 50. Jährigen Vereinsmitgliedschaft rabarberblabla).

    2. und 3. waren mir bisher finanziell nicht ausschlaggebend genug. Zumal ich es ‚affig‘ gefunden hätte, ausschließlich deshalb Mitglied zu werden.

    Bleibt 4. Wofür es *bis jetzt* keine Notwendigkeit gab. Jetzt ist die da, ich bin deshalb Mitglied geworden, es war zu spät.
    Pech gehabt.
    (Ausdrücklich: Ist so, kann ich mit leben. Ich ärgere mich viel mehr darüber, dass ich meine Dauerkarte vor 5 Jahren abgegeben habe).

    Was mich aber – nach wie vor – etwas verärgert ist, dass man dort, wo man sich darüber informiert, und schließlich die Anmeldung ausfüllt (hier

    http://www.fcstpauli.com/staticsite/staticsite.php?menuid=127&topmenu=113

    ) nichts davon erwähnt wird, dass es diese Art Frist gibt. Das ist auch der Einzige Grund, warum ich hier von einem Geschmäckle sprach. Das ich nun Mitglied bin und davon sozusagen gefühlt ’nichts‘ habe.. erntet auch nur Schulterzucken, wer weiß, vielleicht hab ich ja nächste Saison was, oder im Herbst oder whatever. Aber ich hätte es schon schön gefunden, wenn man die Menschen, die nach dem 1.7 und (auch/primär) deshalb in den Verein eintraten vorab darüber aufgeklärt hat.

    Da schließt sich mein Kreis irgendwie.. Wenn man *als Verein* damit argumentiert um Menschen zu Mitgliedern zu machen, sollte man es diesen Menschen auch ermöglichen oder Sonderregelungen entsprechend kommunizieren.

    • Wieso denn spammen? So lange Sie hier keine Links auf Ihre Site mit Totenkopf-String-Tangas platzieren, ist alles erlaubt 😉

      Gute Frage. Wieso bin ich Mitglied geworden? Wegen des Fanartikelrabatts nicht, den habe ich exakt zweimal in Anspruch genommen, ansonsten kaufe ich die meistens am Spieltag auswärts am Artikelbus und da habe ich nie meinen Ausweis dabei.
      Wegen der Dauerkarte auch nicht, ich hatte ja eine und die hatte mit der Vereinsmitgliedschaft nichts zu tun. Dass auswärtige Mitglieder Vorkaufsrecht für Karten haben, erschloß sich mir ungefähr ein Jahr nach Eintritt. Das war es also auch nicht.
      Nein, ist schon so, ich fühlte mich dem Verein zugehörig durch die Mitgliedschaft und wollte auc Stimmrecht bei der JHV. Was ich auch schon genutzt habe und wieder nutzen werde.

      Vielleicht kann das Herr textundblog besser erklären, der treu an seiner Mitgliedschaft beim FCS festhält, obwohl er keinen er damit verbundenen Vorteile zu nutzen scheint.
      Sagen wir mal so: der Verein „vehikelt“ ein Stadion, eine Infrastruktur, Mitarbeiter, die dafür sorgen, dass das halbwegs gewuppt wird, fördert Nachwuchs, investiert in die Zukunft – und mein kleines Scherflein trägt zu all dem bei. Dass ich das auch in dieser Form genießen kann. Selbst wenn ich keine Karte habe, habe ich das Clubheim. Das Webradio.
      Schon allein fürs AFM-Webradio und den Liveticker lohnt sich der Kleckerbetrag.

      Sicher gibts all das auch umsonst. Und warum?

    • Froschwein sagte am :

      Lieber Curi0us, wie Sie aus meinen schon geschriebenen Worten erkennen können, bin ich argumentativ nahezu komplett an Ihrer Seite… übrigens, ohne jetzt groß auf die Gründe einzugehen, teile ich besonders Ihre allgemein ablehnende Haltung bezüglich des „Vereinstums“. 🙂

      Und ja, man hätten die neuen Vereinsmitglieder gleich vorwarnen sollen, allerdings habe ich keine Ahnung, wie viele neue Mitglieder es denn nun überhaupt gibt und ab wann sich die gesamte „Problematik“ abzeichnete, bzw der Verein sie erkannte. Wie gesagt, ich habe da keinerlei Überlick über die Situation und halte mich mit einem abschließenden Urteil nochmal zurück – Sehr wohl aber sollte man zumindest jetzt darauf hinweisen! Beim Stimmrecht ( “ Einladung zu den Jahreshauptversammlungen sowie Stimmrecht (nach dreimonatiger Mitgliedschaft und Vollendung des 16. Lebensjahres)“) klappt es doch auch mit dem Verweis auf solch eine Frist.

      • Ich vermute ja, dass das eine etwas panikgetragene Schnellreaktion auf die Entwicklung war und die Erkenntnis, dass man mit dem Altbestand schon Probleme genug hat. So in Kombination. Schätze, dass das auch mit dem Hinweis demnächst eingearbeitet wird. Dieses ganze Jahr war irgendwie ein einziges HauRuck-Jahr bisher…

        • Froschwein sagte am :

          Ja, ich kann mir auch gut vorstellen, dass man ein wenig den Überblick verloren hat und dann zu einer überhasteten Aktion genötigt wurde.

          In anbetracht der Ergebnisse (Aufstieg! Neues Stadion! Das ganze 100-Jahr-Gedöns!) und für unsere Verhältnisse läuft das HauRuck-Jahr doch sagenhaft ruhig… 😉

          Und dann nochmal etwas völlig Zusammenhangsloses, aber es liegt mir gerade auf der Seele: Es soll, verdammt nochmal, endlich wieder losgehen! BUNDESLIGA, JETZT!! ICH HABE KEINE LUST MEHR ZU WARTEN!! AHHRGG!!! 😀

  14. Die Frage, warum es mehr Dauerkartenbesitzter als Mitglieder gibt kann ich, zumindest aus meiner Sicht erklären: Mein erstes St. Pauli Spiel war irgendwann Anfang der 90er. Ende der 90er hatte ich meine erste Dauerkarte. Als Student konnte ich mir keine mehr leisten und ging immer dann zu Spielen, wenn es Zeit und Geld zuließen. 2004 bekam ich eine als Geschenk, die Jahre drauf konnte ich mir wieder selber eine kaufen.
    Trotz der langen Zeit in der ich nun schon St. Pauli Spiele besuche sah ich nie wirklich die Veranlassung auch Mitglied zu werden. Ich fand immer, dass es reichte bei dem Verein Mitglied zu sein, für den ich auch selbst auf dem Platz stand.
    Vor ein, zwei Jahren habe ich noch mal mit dem Gedanke gespielt dem Verein als Förderndes Mitglied beizutreten, habe mich aber dagegen entschieden, weil ich irgendwie nicht den Sinn sah (Jaja, ich weiss, Mitspracherecht auf der JHV und so, aber bisher haben das die Mitglieder auch ohne mich ganz gut hinbekommen). Zur Zeit ist es für mich sogar total ausgeschlossen, weil ich keinen Bock drauf hätte gleichzeitig mit den ganzen Ersteligaguckern einzutreten.
    Will sagen, ein „guter“ (oder wahrer oder einfach nur: ) Fan muss nicht unbedingt Mitglied sein.

    • Genau, das Mitspracherecht und so. Auch das „und so“ spielt bei mir eine Rolle. Wie z.B. das AFM-Webradio, auf das ich als auswärtiger Fan mehr als einmal quasi angewiesen bin -als eine der mich persönlich betreffenden Gegenleistungen.
      Im Moment ist allerdings in der Tat ein ungünstiger Eintrittszeitpunkt 😉

      Habe ja weiter oben geschrieben, dass per 6.2.2010 das 10.000ste Mitglied eingetreten ist. Las eben aus berufener Tastatur, dass wir aktuell bei 12.000 sind. 20% Zuwachs innerhalb von 6 Monaten.

      Natürlich „muss“ ein Fan nicht Mitglied sein. Für mich persönlich geht eben das eine mit dem anderen Hand in Hand. Ich werde nicht Mitglied beim SVWW, nur weil ich mir ab und an dort ein Spiel anschaue. Da bin ich kein Fan, da gucke ich nur Fußball. Bei FCSP und mir ist das eben anders, da geht es mir nicht nur um Fußball. Aber das sind ja hier alles nur persönliche Empfindungen zum Thema und ich freue mich, dass sich hier doch einige Leser explizit geäußert haben.

  15. kleinertod sagte am :

    Esteinmal möchte ich bemerken, daß ich von der gestrigen Anstehschlacht noch immer etwas erschöpft bin – dazu werde ich sicher bald einen eigenen Blog-Eintrag verfassen. Aber nun meine 5 Cent zum Thema Vereinsmitgliedschaft und Mode-Was-auch-immer.

    In meinen Augen ist eine Mitgliedschaft keine Notwendigkeit für eine Unterstützung des Vereins und der Mannschaft – es spricht aber auch nichts dagegen, sich trotz Dauerkarte für eine Mitgliedschaft zu entscheiden, selbst wenn Dauerkarten-Mitgliedsrabatt und Fanshop-Rabatte sich nicht im völligen Gegenwert zur Mitgliedsgebühr gegenrechnen lassen, denn man unterstützt damit ja nun wirklich etwas Gutes. Den heißgeliebten FCSP nämlich.

    An der Mode-Fan-Diskussion mag ich mich nicht beteiligen – jedenfalls nicht am Mode-Fan-Bashing (trifft ja nicht nur den USP…). Für mich sind Paralellen zu anderen gesellschaftlichen Gruppierungen unübersehbar – auf der einen Seite sind die Alten, die schon einige Zeit dabei sind und den Reiz der Gruppe durch Beteiligung in der Vergangenheit mitbestimmten – und dann sind die Neuen, die mißtrauisch von den Alten beäugt werden (meist unter Ausschaltung der Tatsache, daß auch sie mal Neue waren). Es ist doch so, daß jede Gruppe Nachwuchs braucht, damit die nicht ausstirbt oder vollkommen verflacht. Neue Impulse müssen immer willkommen sein. Eine Abschottung (wie wäre es mit einer Mauer?) hat noch nie geholfen. Heißen wir doch alle die Neuen willkommen – und beobachten in Ruhe, wie sie sich verhalten, ob sie sich einfinden oder aber Fremdkörper darstellen bzw. eh bald wieder fort sind (womit sich das Problem von selber erledigt hätte) – aber geben wir jedem Neuen die Chance, sich nicht von vorneherein abgelehnt zu fühlen und sich zu zeigen.

    • Oh, ich bin gespannt, denn die nächste Anstehschlacht steht ja noch bevor für die Nachwievordauerkartenlosen: Freitag, der 13.

      Da die wenigsten von uns zu den Gründungsmitgliedern /-fans gehören, sind wir alle irgendwann neu gewesen, der eine früher, der andere später, insofern haben Sie natürlich absolut Recht.
      Es hat halt schon Anfang des Jahres unschön begonnen und in regelmäßigen Abständen wurde/wird dieses Unwohlgefühl immer wieder genährt.
      Aber wie Sie auch so richtig sagen, erstmal beobachten und dann wird man sehen, wie man für sich selbst die Lage beurteilt. Zu einigen Entscheidungen hat das alles bei mir schon geführt, so ganz für mich alleine, aber da liegt null Dramatik drin, insofern uninteressant.

  16. Froschwein sagte am :

    Eine kleine Randinformation: Um die allgemeine Vorfreude noch zu steigern, habe ich heute eine alte Tradition wiederbelebt und mir zum ersten Mal seit Jahren das große Super-Sonder-Kicker-Bundesligaheft gegönnt, und darin steht, dass der FC Sankt Pauli aktuell ca 11.700 Mitglieder hat.

    Auch wenn ich nicht genau sagen kann von wann diese Zahl nun tatsächlich stammt (Juni oder Juli 2010?), dachte ich mir, dass sie bei der K-Frage vielleicht von Interesse sein könnte.

    • Ach, das Heft wollte ich auch noch erstehen *notetoself*

      Und heute habe ich gelesen, dass es 16.000 Dauerkarten gibt. Wobei mir die Schnittmenge nicht bekannt ist. Aber immerhin sind das mal Zahlen statt Spekulationen.

  17. Pingback: Die Jahr100 Saison – Anstehen für die Saisonkarte « KleinerTods FC St. Pauli Blog

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