Fabulous Sankt Pauli

.. ist die einzige Möglichkeit

Die Gerechten, die Empörten, die Selbstgerechten, die Enttäuschten und die Nachdenklichen – die Fans des #fcsp

Ich habe mit Absicht noch einen weiteren Tag verstreichen lassen, um nicht Gefahr zu laufen, einen in der ersten Emotionen dahinbloggten Artikel einen Tag später differenziert zu betrachten, um festzustellen, übers Ziel hinausgeschossen zu sein. Zurückrudern liegt mir nicht so. Also dann erst heute.
Und natürlich schon wieder nicht der Fussball, sondern eine seine unangenehmsten Randerscheinungen. Der DFB. Das Kassenrollenurteil. Nachdem ich vieles gelesen habe und mich in vielem, nicht in allem, wiedergefunden habe, möchte ich gerne drei Beiträge stellvertretend für das zitieren/verlinken, die mir am nächsten sind. Da wäre der von @ratzruebe, der auf relativ beschränktem Platz sehr wesentliches hier zusammenfasst. Das ist auch das, was mich am meisten enttäuscht. Dass der junge Mann, geständig und wohl selbst für die greisen alten Männer der DFB-Sportgerichtsbarkeit ersichtlich reuig, sich jetzt wie viele andere überlegt, ob es tatsächlich Sinn macht, sich nach so einer Aktion zu stellen, wenn das das Ergebnis ist. Da gebe ich zu, dass ich ein bisschen himmelblauäugig gehofft hatte, dass der DFB erkennt, dass es sich hier um einen bisher nicht dagewesenen Fall handelt, an dem auch mal Größe hätte zeigen können. Kann man nicht. Wo keine Größe ist, kann man halt auch keine zeigen. Einfache DFB-Logik.

Der angenehm unaufgeregt-sachliche Beitrag beim Übersteiger – und regelmässige Leser wissen, dass dieses Blog für mich zuweilen recht intensive Diskussionsstoffe hergibt aufgrund kontroverser Meinungen- den ich ohne Einschränkungen zum Lesen empfehle. Und last but not least, der bissig-ironische Blogpost vom Gegengeraden-Gerd, der sich trotz der Unerfreulichkeit des Themas durch seine spitze Feder und nadelscharfe Stiche auszeichnet.

Das Lesen dieser drei exemplarischen Beiträge erspart mir und Ihnen jetzt, die ganze Geschichte noch einmal aufzurollen, da steht alles, was man wissen muss. Neben diesen Beiträgen gab es auch mehr oder auch weniger bedachte Randäußerungen, die wieder einmal zeigen, dass wir einiges an Nebenkriegsschauplätzen, insbesondere beim Thema Toleranz zu bearbeiten haben. Für mich interessant ist, wie es jetzt weitergeht. Nach dem Auftritt der Herrn Dr. Stenger, Helmut Schulte und Christian Bönig in Frankfurt frage mich so einiges. Übrigens, was macht eigentlich Christian Bönig da? Erwartet hätte ich Leute wie Orth und Spieß. Präsident und Vizepräsidenten. Nicht so wirklich den Teammanager, der auch in Presse macht. Erwarten von dem non-established-Verein würde ich einen Einspruch nach diesem Urteil. Nicht, weil der FC Sankt Pauli und seine Fans solche Unschuldslämmer sind, sondern weil dieses Urteil ein Witz ist. Ein schlechter dazu. Es steht außer Frage, dass der DFB aus den Äpfeln der Vergangenheit und der Birne der Kassenrolle ein fruchtiges Kompott gemischt hat. Die bösen Hamburger, vorbelastet, durch Bierbecherwurf, Pyro im Auswärtsblock und andere Kleinigkeiten, haben ein „Vorstrafenregister“. Was die Begründung ist, die besonderen Umstände ausser Acht zu lassen. Dass einem Verein wie zum Beispiel dem FSV Frankfurt oder dem SC Paderborn wegen erwiesener Harmlosigkeit bei so einem Vorfall eine geringe Geldstrafe angelastet worden wäre, bezweifelt wohl niemand. Und warum? Weil man da mit fast blütenreinen Westen aus der Saison 2010/2011 und auch der bisherigen Saison gegangen ist. An dieser Stelle mal ein aktueller Stand der Randaletabelle 2011/2012 Randaletabelle 2011_2012 Stand 23.02.2012„. Mir wäre es Recht, wenn wir da -wie ein paar andere- nicht erwähnt wären.

Dass ein Verein, der wie der FC Sankt Pauli und fast alle anderen (!) Bundesligavereine mit nur einer Handvoll Ausnahmen, mit sich immer steigernden Strafen rechnen muss, liegt in erster Linie daran, dass nun eben auch immer was passiert. Wäre einfach, wenn man nicht die Symptome sanktioniert, sondern die Ursachen einfach lässt. Darauf zu hoffen, ist allerdings utopisch. Einzelne Verstrahlte wird es immer geben. An dieser Stelle kann man die Diskussion diesbezüglich schon abbrechen. Das ist ebenso wahrscheinlich wie eine stadionumfassende Protestaktion anlässlich des teilausgesperrten Spiels. Selbst Leute mit dunkelrosa gefärbten Vereinsbrillen werden sich eingestehen müssen, dass eine solche Aktion wünschenswert, aber schlichtweg unrealistisch ist. Das Stadion wird dann eben keine 24.397 Besucher haben, sondern nur 18.600. Oder so. Die solidarischen „Fernbleibungen“ wird es nicht geben, zumindest nicht so, dass es auffällt. Wenn es das Montagsspiel gegen Karslruhe wird -davon muss man ausgehen, wenn das Urteil in Kürze rechtskräftig wird- wird sport1 erklären, dass es zu einer Teilaussperrung wegen Fehlverhaltens gekommen ist und dann ist fast business as usual. Halt nur ohne Süd-Steh und ohne Nord-Steh. Was ich als gewohnheitsmässiger Nordsteher mit einem Kassenrollenwurf aus der Süd oder einem Bierbecherwurf von der Haupttribüne zu tun habe, erschliesst sich mir nicht, aber Logik ist dem DFB ja auch nicht wichtig. Zurück zum Spieltag: das Stadion wird so voll sein, wie es eben geht. Schön wäre, wenn dieses Stadion die vollen neunzig Minuten einen einzigen Chant anstimmen würde: Fussball Mafia DFB. Es wäre laut genug, dass das Fernsehen es nicht ausblenden kann, es wäre ein Statement und das auch noch vor großer Kulisse. Aber selbst das ist utopisch, diesen Wunschvorstellungen gebe ich mich gar nicht lange hin, das deprimiert zu sehr.

Das ist, wenn der Verein das Urteil ohne weitere Einwände akzeptiert. Und hier kommen wir dann zu meinem persönlichen Problem: wie würde ich mit einer Vereinsführung umgehen, die einen jungen Mann in dem Glauben gelassen hat, das einzig Richtige zu tun, in dem er sich stellt, und dann so ein Urteil akzeptiert? Wie würde mir ein Dr. Stenger erklären, warum man in Kenntnis dieser haarsträubenden Urteilsfindung wieder letztendlich vorzeitig abnickt, was nicht sein kann? Wie würde ich mit einer Vereinsführung umgehen, die es zulässt, dass ich ganz persönlich vom DFB zur Rechenschaft gezogen werde, einfach mal so willkürlich aus der Hüfte geschossen? Machen wir halt mal die Nord-Steh auch zu. Da kommt zwar nie was geflogen aber die stehen halt da rum. Bleiben die eben auch mal weg. Warum? Weil der DFB das kann. Und die Gegengerade? Naja, zu leere Ränge kommen optisch ja auch nicht so doll und für die Stimmung der Paadie Paulis zahlt die DFL ja mit. Kleiner Denkfehler: die Paadie Paulis und die Choreo-Meister sind ja ausgesperrt. Nix Ballons und geile Ganztribünenverkleidungen, liebe DFL.

Ich warte jetzt, was der Verein tut. Und blöd ist, dass relativ vorhersehbar ist, was der Verein tun wird. Und sich selbst keinen großen Gefallen. Weil sich sehr viele sehr verlassen fühlen werden. Aus gutem Grund. Was das Verhältnis zwischen Verein und Fangruppen aller Art nicht verbessern wird.
Zumal das Verhältnis innerhalb der Fangruppen auch ein Kassenrollentrauma erlitten hat und das auch weiterhin erleidet. Zu dem Thema und der Bestrafung kann man verschiedene Meinungen haben. Meinungen, die ich respektiere. Zumindest solche, die nicht von Hass erfüllt sind und auf deren Grundlage man konstruktiv diskutieren kann. Was nicht jedem gegeben ist. Abweichende Meinungen werden auch zum jetzigen Zeitpunkt gerne in die rechte Ecke geschoben, der Eindruck, man müsse alles und zwar ausnahmslos, gutheissen oder verteidigen, nur weil es ein oder mehrere St. Pauli Fans waren. Wer anderer Meinung ist, ist nicht St. Pauli. Das hatten wir in der näheren Vergangenheit erst und heute schon wieder. Es hat sich nichts geändert. Nicht, dass mich das sonderlich überraschen würde. Zumal es immer wieder eine Gelegenheit ist, seine engeren Kontakte neu zu überdenken. Mit wem man im Stadion sein will und wer so weit von einem entfernt ist wie ein x-beliebiger Nebensteher im Stadion. Man lernt in Krisensituationen und emotionsgeladenen Momenten einiges, was man lieber nicht gewusst hätte. Diese Kassenrollenaffäre hat das Potential, wieder ein Fangräbenknackpunkt zu werden und das, obwohl man sich im Grunde in den wesentlichen Punkten einig ist: Werfen ist Scheisse, Strafen müssen gerecht sein und der DFB ist eine Trötentruppe. Das sind ja schon schöne Gemeinsamkeiten, aber wie ich meinen Verein bzw. seine Fans kenne, geht da noch mehr.

So lange ich aber nicht weiss, ob es tatsächlich zur Teilaussperrung kommt oder die Vereinsverantwortlichen anhand dieser goldenen Gelegenheit, die Ungerechtigkeit des DFB anzuprangern, stellvertretend für alle anderen Vereine, die von DFB-Willkür betroffen sind, auch mal einen Präzedenzfall im Interesse der Fans zu initiieren (ja, ich sozialromantisiere mal kurz an dieser Stelle), warte ich mal ab mit den „was wäre wenn“-Szenarien. Von denen mir spontan einige einfallen und ein paar davon sind nicht erstrebenswert.

Was mich übrigens in diesem Zusammenhang besonders erstaunt, ist das äußerst geringe Interesse an dem DFB-Kandidaten. Wie, kennen Sie nicht? So als DFB-Hater? Fast unglaublich. Normalerweise müsste sein Manifest Abertausende von Stimmen haben, wenn ich auf twitter so lese. Aber über twitter hinaus schafft man es nicht mal, wenigstens ein Zeichen zu setzen. Ach, lesen Sie einfach mal selbst hier. Und schauen Sie sich @dfb_kandidat bei twitter an oder bei Facebook und schauen Sie mal, wie die Aktion doch auffällt. „Draußen“. Nicht in unserem Blogtwittermikrikosmos leider. Diese Aktion mit einer Unterschrift symbolisch zu unterstützen, ist genauso einfach wie die übliche Twitterhuperei, aber der Herr Rüttenauer, der ausser grossem Engagement auch noch eine sehr brauchbare Meinung zum DFB vertritt und durch die taz auch quasi noch eine eigene „Öffentlichkeit“ hat, erfährt nicht wirklich viel Aufmerksamkeit von der fussballinteressierten, DFB-verdammenden Netzgemeinde. Da ist es wieder, das Wort. In Dingen wie diesen allenfalls ein Netzkaff.

Ich kann mich diesen extrem aufgeregten Äußerungen nicht anschliessen, weil mich das Urteil letztendlich nicht überrascht. Dass irgendetwas Dummes dabei herauskommen würde, war irgendwie klar. Klar ist nicht, wie der Verein nun weiter vorgeht. Ahnbar sicher, aber noch nicht klar. Ich habe Dr. Stenger als jemanden kennengelernt, der sich der Brisanz gerade dieses Themas durchaus im Klaren ist und bin gespannt, wie der Verein sich entscheidet. Mehr oder weniger für oder gegen mich, um es auf die persönliche Ebene herunterzubrechen. Mich und viele andere auf den Opfertisch wirft, weil es eben immer so war, so ist und sein wird, oder ob dieser Vorfall aufgrund seiner Besonderheit zu einem Knackpunkt wird. Aber dazu gehört viel Größe, dazu gehören fussballgrosse Cojones und ich habe da so meine Zweifel. So gern ich es hätte und so großartig ich das fände, wird es letztlich wahrscheinlich doch so sein, wie es immer war, ist und auch weiter sein wird. Eine diktatorische Vereinigung mitten in einer Demokratie, losgelöst von üblicher Rechtsprechung, ohne klare Grundlagen. Die mafiöse Attitude dieses Verbands ist unübersehbar. Frauen haben da auch nichts verloren übrigens, entgegen allen Gleichstellungs- und Antidiskriminerungsgefasels. Und auch die Cosa Nostra hat nur einen Capo. Und statt innovativ, kreativ und sensibel vorzugehen und nach dem Worthülsenverteiler Zwanziger mal frisches Blut ranzulassen, machen wir dann doch das mit den Fähnchen. Und das heisst Niersbach.

Übrigens: ganz, ganz schlimm ist der Artikel im Abendblatt von Lutz „Rosamunde“ Wöckener. Die pilcheresk anmutende Schilderung der Vorfälle bei der DFB-Verhandlung (welche Plaudertasche hat Rosamunde eigentlich erzählt, wie das genau dort war? Einen Verdacht hätte ich ja…) ist einfach grausig.
Ich mag Lutz Wöckener eigentlich ganz gerne, aber ob er sich mal gefragt hat, ob er dem jungen Mann einen Gefallen damit getan hat, ihn als heulendes Bündel Elend darzustellen und wie sein gleichaltriges Umfeld darauf reagieren könnte? Wahrscheinlich nicht. Meine Fettnapffritte der Woche geht eindeutig an ihn.

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23 Gedanken zu „Die Gerechten, die Empörten, die Selbstgerechten, die Enttäuschten und die Nachdenklichen – die Fans des #fcsp

  1. Piet sagte am :

    Ich hab ja noch Hoffnungen in unseren Verein. Aber ich bin ja auch Sozialromantiker und will nicht so desillusioniert auf die Welt gucken müssen. 😉

    Im Übrigen werde ich mir keine Sitzplatz- oder GG-Karte besorgen, denn ich habe eine gültige Karte. Eine bezahlte. Und mit der werde ich im Zweifel vorm Stadion stehen und per iPhone den Ticker anglotzen.

    Ich hätte es übrigens für sehr groß gehalten, wenn unser Verein keine Karten verkauft, sondern diese an die Ausgesperrten abgegeben hätte. Steh gesperrt, heute darfst du sitzen, du treue Seele. Aber da unser Verein schon an dieser Stelle sehr… konventionell denkt, sollte ich mich (s.o.) vielleicht doch nicht ganz so vieler Illusionen hingeben.

    Ach Welt… :/

    (Mit Gruß und Dank für die Verlinkung neben so viel Prominenz. *rotwerd*)

    • Genau diesen Gedanken hatte ich gestern auch. Karten an die Ausgesperrten, damit beim Sperrspiel genug da sind, um ihrem Unmut IM Stadion Ausdruck zu verleihen.

      Aber wie Sie sagen, kreative Lösungen sind anscheinend nicht ganz so „unseres“. Oder „deren“. Wie man es nimmt.

      Und prominent ist, wer Prominentes sagt. Also gehören Sie genau DA hin.

  2. Pingback: Völlig von der Rolle – #FCSP und die Nullnummer daheim gegen Braunschweig sowie das #DFB-Versagen « KleinerTods FC St. Pauli Blog

  3. kleinertod sagte am :

    Die Idee mit den Karten an die Ausgesperrten abgeben hat zwar seinen Reiz, aber solange nicht klar ist, bei welchem Spiel die Rechtskraft eingetreten ist und eine Aussperrung vorgenommen werden muß, kann man so auch nicht verfahren. Zumal ja immer noch die Gelegengheit besteht, gegen das Urteil vorzugehen – mit welchem Erfolg auch immer.

    Was den Artikel im abendblatt über die Verhandlung angeht und die negative Auswirkung auf den jugendlichen Werfer: dies sind nur Kleinigkeiten zu dem Schaden, der für diesen entstanden wäre, wenn er sich nicht zuerst unerkannt von dannen geschlichen hätte – denn dann wären die Medien über ihn hergefallen und hätten mit Bild und Lebenslaufdaten dafür gesorgt, dem „Monster“ ein Gesicht zu geben. In gewisser Hinsicht zeigt der genannte Artikel ja nur eines: daß es sich um einen fahrlässigen Fehltritt eines jungen Mannes handelt und nicht um eine Randaleaktion eines Hooligans – sprich: es gibt keine vernünftigen Gründe, für diesen kleinen Fehler jegliche Solidarität mit dem Jungen abzusprechen innerhalb der Fanszene – und erst recht keinen Grund für eine fehlende Solidarität mit den von der Strafe betroffenen Stehern. Wie auch immer dies dann in der Konsequenz aussehen mag – ersteinmal meiner Meinung nach durch einen weiteren Kampf gegen das Urteil mit der Einlegung des Rechtsmittels. Warum dabei Chancen bestehen, darüber habe ich ja ausführlich geschrieben und wiederhole mich hier nicht.

    Was insgesamt beim DFB geschehen muß, das läßt sich als Forderung vereinsunabhängig deutlich machen: eine jederzeit einsehbarer Strafkatalog mit klar umrissenen Sanktionen für genau bezeichnete Verstöße sowie bei einem Strafrahmen die Punkte, die für die jeweilige Einordnung herangezogen werden sollen. Dies würde der Akzeptanz in der Fanszene deutlich erhöhen. Solche Willkürstrafen vertiefen nur das Gegenteil.

    • Selbst wenn es jetzt feststünde, dass es das Karlsruhe-Spiel wäre, bezweifle ich die Weitsichtigkeit der Verantwortlichen, zu so einer ungewöhnlichen Lösung zu finden.

      Ein einzelner Verein wird es nicht schaffen, sich wirksam gegen den DFB aufzulehnen. Würden sich die Vereinsverantwortlichen aller betroffenen Bundesligisten (und das sind ja nun auch fast alle) zusammenschliessen, sähe das schon anders aus mit den Aussichten. Wenn, hätte, wäre, würden.

  4. sparschaeler sagte am :

    mir wäre es auch lieber wenn der fcsp in der obigen rangliste nicht aufgeführt wäre, aber ich bin mir nicht sicher ob auch das überhaupt konsensfähig ist.

    zu dem urteil und den eventuellen konsequenzen haben sie alles geschrieben. ich warte das in ruhe ab.

    vielen dank für den absatz über den dfb kandidaten. ich finde es traurig das sich so wenige aus fcsp umfeld daran beteiligt haben. das kommt davon wenn man sich vorzugsweise nur um sich und seinen verein kümmert, da kann einem so etwas schon mal durchrutschen. was hätte man im netz für schöne aktionen machen können, aber nein man schweigt lieber anstatt sich dafür einzusetzen das das d im dfb endlich mal für demokratie steht.die chance wurde leichtfertig vertan. der fcsp ist nicht der nabel der fussballwelt, auch wenn das einige so sehen wollen. ich habe gestern irgendwo gelesen das es an der zeit ist das sich die vereinsverantwortlichen aller vereine zusammenschliessen um gg. die willkürurteile des dfb aufzustehen. aber auch bei den fans mangelt es erheblich an dieser solidarität. ein beispiel war das skandalöse dresden urteil. ich habe keine empörung wahrgenommen. aber das geht auch uns etwas an.

    warum der fcsp in dieser zusammensetzung nach frankfurt gefahren ist kann ich nicht verstehen, dieser termin war zu wichtig um nicht mit dem gesamten präsidium da aufzulaufen. wieder so eine ungereimtheit das der pressesprecher da rum sitzt. da stellt sich auch gleich die nächste frage, woher hat der ha wöckener alle seine insider kenntnisse über den jungen , wie er vor dem richter aufgetreten ist und warum hat er so einen unsäglichen artikel geschrieben hat in dem er den jungen mann als heulendes nervenbündelvorführtt. was hat das in der öffentlichkeit zu suchen? bei dem bierbecherwerfer hat man sich noch aufgeregt das er in die öffentlichkeit gezerrt wurde. bei herrn wöckener scheint man gerne mal ein auge zuzudrücken. ich erwarte das er sich dafür noch entschuldigt und sich in seiner nächsten pommes braunweiss selber zum frittenkönig der woche krönt.

    shame on you, lutz wöckener!

    zum ende noch etwas zur selbstgerechten fraktion, die auf dem braunweissen hügel sitzen , sich ständig auf die brust trommeln ob des erreichten beim fcsp, das nazis und rechtes gedankengut am millerntor kein platz hat und die ständig mit dem finger auf andere zeigen, wenn sie nicht gerade wieder trommeln. das scheint aber auf dauer langweilig zu werden, denn anders kann ich mir nicht erkären warum leute mit abweichenden meinungen vom fcsp mainstream in die rechte ecke gestellt werden, vielleicht um sie danach zu vertreiben? wenn man keine nazis mehr im stadion hat backt man sich welche? keine ahnung, aber das ist mir eigentlich auch egal, aber eins weiss ich, diese hardcore klientel ist so tolerant wie die katholische kirche und sind damit die wahren totengräber jeglicher fansolidarität.

    • Wie weiter unten schon gesagt, ich hätte mich auch mehr und vor allem früher mit dem DFB-Kandidaten beschäftigen müssen, verbreitenderweise, aber -soll keine Entschuldigung sein, nur eine Erklärung- ich war anderweitig stark vereinnahmt in den letzten Wochen.
      Aber immerhin, seit gestern abend kennen ihn ein paar mehr.

      Diese Stenger-Schulte-Bönig-Besuchertruppe ist mir auch ein Rätsel. Bin zwar kein übergroßer Spies-Fan, aber reden kann er und hätte sicher mehr nachhaltige Präsenz hinterlassen als … ach lassen wir das.

      Der Wöckener-Artikel hat -zumindest mir- erstmals bei der weiteren Erhellung der Identität geholfen. Nun weiss ich schon mal den Vornamen und den Anfangsbuchstaben des Nachnamens statt wie bisher „der 20jährige Student“. Wozu soll sowas gut sein? Wie Sie sagen, Aufregung und Aufregung kann eben verschieden sein. Wenn das in der MoPo so gestanden hätte, wer weiss, ob wir die einzigen wären, die sich erregt hätten.

      Ansonsten zum Thema „wie gehts jetzt weiter?“: abwarten. Und ein paar Mails schreiben vielleicht….

      • sparschaeler sagte am :

        solange die emprörungswelle nur überschwappt wenn die eigene kleine welt betroffen ist, kann ich das ganze nicht richtig ernst nehmen. wenn darüberhinaus von einigen ständig solidarität gepredigt wird,die dann aber gerne bei anderen themen auf tauchstation gehen oder wenn die toleranten in den eigenen reihen als spaltpilze auftauchen, gleitet das ganze in den comedybereich ab.

  5. Hm, da hat der „Werfer“ mal mehr Größe gezeigt als der DFB. Lässt ja weit blicken 😉

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  7. Über den Gegenkandidaten habe ich tatsächlich nichts gewusst bisher, danke für die Aufklärung, durchgelesen und gezeichnet. Chancen wohl gleich Null, aber das hindert einen ja nicht daran ihn zu unterstützen.

    • Mir ging es in der Tat nicht um die „echten“ Chancen, sondern dass sich tatsächlich jemand gefunden hat, der eine Auseinandersetzung in der Öffentlichkeit nicht scheut, sondern sogar sucht. Das verdient meine volle Unterstützung. Prima, dass Sie das genau so sehen.

      Ich muss mich auch ein bisschen selbst schelten, ich hätte das schon viel früher an die mittelgroße Blogglocke hängen sollen, dann wäre Herr Rüttenauer vielleicht um noch ein paar Stimmen reicher.

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  9. „Gegen den KSC (12.03.) werden keine Steh Süd verkauft!“
    Das sah heute Vormittag noch anders aus als der freie Verkauf auf der Homepage veröffentlicht wurde. Wir sollten uns drauf einstellen dass der Verein das „Urteil“ hinnimmt und uns im Stich lässt. Habe zwar ein SK Nord Sitz. Steh‘ aber immer rum.
    Und ich werde meine „Stehbande“ nicht im Stich lassen. Ich bleibe dann mit denen vorm Millerntor. Und jetzt mache ich mir Gedanken über Widerstand „Draußen vor der Tür“
    Aux Armes… aber wer ist der Gegner ? DFB klar.. Verein … hmm..
    Das ist ein Thema für die nächste JHV!
    Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren.
    BBSP

  10. Drinnen und draußen. Das ist genau das Problem 😦 Gegen einen imaginären Gegner, der nicht greifbar ist. Bin zwar kein Verschwörungstheoretiker, aber das sieht mir doch nach Strategie aus. FCSP Fans „zerfleischt“ euch untereinander. Mir kommen da grade noch die „Aitsch“ und Verhandlungsgeschichten im Häuserkampf in Bärlin und im Hafen in den Sinn. „Divide et impera“. Herrscher ist der DFB *That sucks*. Aber _wir_ sollten uns nicht teilen lassen und ein Lösung gegen den
    Schei.. finden!
    United we stand, divided we fall! Never give up and fight back !
    Ich möchte dass das Millerntor drinnen und draußen „kocht“, falls es zum GAU
    aka Urteil kommt.

    • Ja, möchten möchte ich auch viel. Wie Sie wissen 😉

      Auch daran arbeite ich mit meinen bescheidenen Mitteln. Auch wenn ich davon ausgehe, dass es nichts bringt. Und so warten wir erstmal weiter gespannt… mehr oder weniger.

  11. Danke für diesen Artikel. Es ist schon alles gesagt. Es fehlte nur noch mein Dank.

  12. Nikolay sagte am :

    Auch von mir besten Dank fuer den Beitrag. Mehr ist eigentlich nicht zu sagen. Hoffentlich findet die ganze Geschichte ein gutes Ende. Die richtige Einstellung fuer die Vereinsfuehrung waere m.E. „Fac quod debes, fiat quod fiet“(oder auch Do your duty, come what may). Der Werfer hat sich bereits daran gehalten, Respekt. Auch wenn ich mich anfaenglich (gleich nach dem Wurf) ihm gegenueber kritisch geaeussert habe, gestehe ich dem jungen Mann jetzt richtig viel Mut zu, der leider scheinbar nicht viel nuetzen wird. Schade.

    • Das ist auch mein größtes Weh, dass sich das am Ende für den Jungen als die falsche Entscheidung darstellen könnte. Ich war ja nach dem Wurf auch äusserst kritisch und habe ihm dann auch Respekt gezollt. Würde nicht jeder tun. Ob Ehrlich tatsächlich am längsten währt oder nur am teuersten, wird sich herausstellen.

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