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FC St Pauli : RW Ahlen – let the games begin!

Gröni_Ahlen

Mit freundlicher Genehmigung von stefangroenveld.de

Saisoneröffnungspiel. Und für mich mangels anderer Gelegenheit die erste Möglichkeit, die Neuzugänge live in action zu sehen. Und die alten auch.

Erst aber zur Eröffnung der Fans. USP hat sich wieder in den Bastelwahn gestürzt und ganz herzallerliebste tricolorige Puschel gebastelt, die nicht nur super aussahen, sondern sogar richtig Lärm gemacht haben.

FranzHase_Ahlen
Mit freundlicher Genehmigung von FranzHase aus dem St. Pauli-Forum

Ich bin immer wieder tief beeindruckt, wie viel Arbeit da drin steckt und bin da fast schon mit einem leicht schlechten Gewissen der Nutznießer. Und Konfetti! Tonnenweise! Mittlerweile beschleicht mich die Angst, dass irgendwann mal eine achtlos weggeworfene Zigarette ein Feuer entfacht, eine Panik ausbricht und… ich habe jedenfalls meine mit besonderer Sorgfalt ausgemacht. Dass diesmal wieder vermehrt Bierbecher geflogen sind, hat USP in ihrem Begleitzettel sicher nicht mit „neu“ gemeint und dass kurz vor Spielschluss seltsame Gestalten den Zaun gefüllt haben, sollte auch nicht zur Regel werden. Ein Feuerzeug soll übrigens auch aufs Spielfeld geflogen sein, Kirschstein hatte wohl anschließend versucht, den Schiedsrichter darauf aufmerksam zu machen, wurde aber geflissentlich ignoriert. Glück gehabt. Wie er auch einiges andere geflissentlich ignoriert hat, der Schiedsrichter. Auf beiden Seiten. Keine rühmliche Leistung.

Das Spiel. Ahlen. Eine sehr, sehr unangenehme Truppe, die als Ausgleich für ihre Abschlussschwäche immerhin eine sehr solide Abwehr hat und ein ziemlich spielaufbauzerstörendes Mittelfeld. Mit dieser Mannschaft werden es noch einige andere schwer haben, die eher spielerisch als mit einem Rammbock unterwegs sind. Das Gegentor war dazu noch selbst gezimmert, da dürfen sich die Abwehr –nicht existent in dem Moment- und Hain die Meriten teilen.

Und während ich noch drüber sinnierte, warum ich so seltsam unbeteiligt war, so unaufgeregt, nahm das Spiel Mitte der zweiten Halbzeit Fahrt auf. Naki schien ein Fadenkreuz auf den Beinen zu haben, mit Abstand der am meisten attackierte und definitiv am spektakulärsten fallende St. Paulianer. Wenn er da ein bisschen die Show wegnimmt, erinnert er mich ein bisschen an Hoilett. Sehr motiviert unterwegs, sehr schnell, sehr einsatzbereit und deswegen auch noch oft übers Ziel hinaus, aber insgesamt fand ich Naki wirklich auch perspektivisch gut. Drobo hatte seine Seite gut im Griff, im Spiel nach vorne hakt es noch ein bisschen, aber das, was er macht, um seine Position zu verteidigen, kann sich sehen lassen. Thorandt fand ich gut. Er verbreitet einen Eindruck von Übersicht und Ruhe, der sich offenbar auch auf Morena überträgt, den hatte ich am Freitag wesentlich weniger mit kilometerweiten Schlägen nach vorne gesehen als üblich, sondern mit richtigen Spielzügen. Und mein armer Rouwen wieder. Hätte der Lattentreffer, der zehn Sekunden später „über Eck“ zum Tor durch Lehmann wurde, nicht seiner sein können? Der Junge hat aber auch ein Pech, das ist unfassbar.

Aber besser dann Pichinot als gar keiner, in der 92. Minute ist man nicht mehr wählerisch, den muss man dann reinmachen, wenn man so sensationell gut dazu steht und Pichinot debütiert wunderbar.  2:1 und das Jubelchaos bricht aus. Und ich war gar nicht mehr unbeteiligt und hab mich einfach gefreut, dass das Anstimmen von „Niemand siegt am Millerntor“ nicht zu Ehren eines Unentschieden angestimmt werden musste. Es ist immer wieder unglaublich beeindruckend, wenn sich die Macht am Millerntor, die Fans, erhebt, allein der Gedanke dran verursacht mir Gänsehaut. „Das ganze Stadion, das ganze Stadion!!!“ Ich wüsste zu gerne, wie das auf Gästespieler wirkt, die normalerweise vor ca. 5.000 Zuschauen spielen, was das für ein Gefühl ist für den gegnerischen Torwart , in der 2. Halbzeit vor der entfesselten Süd-Wand zu stehen – ich würde das gerne mal von unten vom Rasen sehen, nur für einen Moment.

Also wieder mal Last-Minute-Erleichterung und die Erkenntnis, dass ich noch einige nichtgraue Haare habe, die der Saison wahrscheinlich über kurz oder lang zum Opfer fallen werden. Alles andere wäre eine Überraschung.

Danach fand die Demo 2.0 stand, das aber in einem extra Post.

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16 Gedanken zu „FC St Pauli : RW Ahlen – let the games begin!

  1. Naki gefiel mir zugegeben bedeutend besser als Hoilett in den meisten Spielen (okay, Rostock habe ich nicht gesehen!). Und im Gegensatz zu manch anderem Künstler den wir schon sehen durften auch befreit von Fallsucht. Er fiel häufig, ja, aber immer weil irgendein Ahlener ihn auch umtrat. Das war für mich schon okay so.
    Unabhängig von dem Tor, das der gute Rouwen nicht machen konnte fand ich ihn sehr stark. Sehr engagiert, gut ins Aufbauspiel integriert, gerade in der 1 HZ. viele, kluge Pässe. Das wird! Wie ich insgesamt glaube, dass wir bei der jetzigen Spielweise das Toreschießen auch stärker über das gesamte Team verteilen, dazu war da einfach zu viel verschieben im Spiel. Alles schon sehr fein!

  2. Danke für die Ergänzungen, bei Ahlen war das Motto schon „alle auf Naki!“, aber das ist ein Beißer, gefällt!

    Ich bin wie Sie auch positiv gestimmt, es ruht nicht alles auf wenigen Schultern. Und das Team wächst ja auch noch zusammen. Ja, Zuversicht!

    🙂

  3. Hi,

    unten auf’m Rasen ist es toll und die Atmosphäre kommt gut rüber. Aber Handball ist lauter – ist allerdings auch in der Halle.

    Grüße
    Stefan

    • Stefan, ich bin jetzt gerade ein bißchen neidisch. Aber wenigstens darf ich dann Deine Bilder verwenden, danke 🙂

      Zumindest habe ich bei der Stadionführung mal unten im leeren Stadion gestanden.

  4. Piet sagte am :

    Die Becherwürfe, ja… sie sind mir auch in der Nord unangenehm aufgefallen. Zwar gelangten keine Becher aufs Spielfeld, so weit ich es beurteilen kann, aber manch Einer wurde unangenehm geduscht, und das war NICHT im Eifer eines Torjubels. Hier würde ich mir von den Umstehenden ein beherzteres (verbales!) Eingreifen wünschen gegen dieses extrem asoziale Verhalten.

    • Meinen Stehnachbarn hat es voll erwischt, aber selbst wenn man sich blitzschnell umdreht, kann man nicht mehr feststellen, wer es war.
      Bierbecherpfand 5 Euro würde das Problem entschärfen 😉

      • Ach, ich hab beim 2:1 auch Bier abbekommen.
        Solange nur die Flüssigkeit bei Toren „fliegt“ finde ich das auch halbsowild, wenn allerdings mit Absicht die Becher geschmissen werden… nervt es gewaltig. Wobei das sich auch eher darauf bezieht, dass es mal vorkommen kann im Taumel der Gefühle den Becher etwas schief zu halten. Gezieltes Bier durch die Gegend schleudern (Gibt’s ja leider auch) geht dann wieder gar nicht!

      • Piet sagte am :

        Klar, mit Umdrehen wird das nix. Wer aber vor oder neben sich einen Becherwerfer erwischt, sollte sich diesen gerne deutlich zur Brust nehmen, mit hoffentlich ausreichend Unterstützung aus dem Umfeld.

        @ Curiosus: Um spontane Freude und etwas verschubbeltes Bier geht es nicht, sondern um geworfene (halb)volle Becher.

  5. sparschaeler sagte am :

    bierbecher und feuerzeugwürfe auf den gegnerischen torwart sind ein absolutes no-go. ich will schwer hoffen das dies ein einmaliger ausrutscher war.

    aus diesem und den ein oder anderen vorfall bekommt der saisonauftakt auf der süd nur eine 4-

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