Fabulous Sankt Pauli

.. ist die einzige Möglichkeit

Nachbetrachtung Derby – FC Sankt Pauli vs. HSV

Natürlich ist es auch interessant, wie sich die gegnerischen Fans mit der Aufarbeitung der Geschehnisse rund um das Derby auseinandersetzen. Wenn sie das überhaupt tun. Manche beschränken sich weitgehend mit einer relativ nüchternen Darstellung des sportlichen Teils wie Herr nedfuller. Auf der einen Seite nahezu wohltuend, weil diese Form kaum Angriffs- oder Aufregungsfläche bietet. Auf der anderen Seite eben genau das. Weil es fehlt.
Andere verarbeiten vorwiegend die Geschehnisse rund um das Derby, auch sehr selbst- bzw. fankritisch, selbst die Chosen Few rekapitulieren in weiten Teilen selbstkritisch ihre Szene. Wieder Andere versuchen sich an einer Sport-/ Entertainment- Kombination (zu der für mein Dafürhalten allerdings eine kritische Auseinandersetzung unbedingt dazugehört). Ein Beispiel für die letzte Variante eines gegnerischen Fans ist der Blogbeitrag von Frau Pleitegeiger, ein vielgelesenes HSV-Fanblog. Da ich regelmässige Leserin dieses Blogs bin und bis dato eine sehr entspannte, auch durch persönliche Bekanntschaft entstandene Beziehung pflege, habe ich dort natürlich auch nachgelesen. Weil ich dann aber befürchtet hatte, dass mein Kommentar durchaus die Länge ihres Blogbeitrags übertreffen könnte, habe ich beschlossen, das hier zu tun, weil es auch elementare Probleme der Differenzen zwischen unseren Vereinen und uns enthält.

Manchmal trifft man so spontane Entscheidungen und merkt hinterher, daß es goldrichtig war. Zum Beispiel die Sonntag Vormittag, entgegen der Planung nicht mit dem Mob zum Stadion zu laufen. Der Mob wurde eingekesselt und lange festgehalten, es gab (wenn auch verhältnismäßig geringe) Ausschreitungen und eine Gratis-Dusche für alle durch die Polizei. Das muß ich dann doch nicht haben.

Im Vorfeld hatten wir bereits Diskussionen, in denen ich den Standpunkt vertrat, dass es aufgrund der Art und Weise der Ankündigung sicherlich bei dem „friedlichen Marsch“ zu Auseinandersetzungen kommen würde. Frau Pleitegeiger tat das noch relativ sorglos ab und war fest entschlossen, mitzumarschieren. Unter „verhältnismässig geringe Ausschreitungen“ zähle ich nicht Flaschenwürfe auf Polizisten, Leuchtraketenwürfe in unbeteiligte Menschengruppen und Wasserwerfereinsätze, bedingt durch vorher Erwähntes. Ich freue mich für Frau Pleitegeiger, dass sie wegen spontaner Nichtteilnahme nicht zu Schaden gekommen ist, vermisse an dieser Stelle aber erstmals im Text eine kritische Auseinandersetzung mit den Vorfällen beim Marsch, insbesondere, da es im Vorfeld eben darum ja Gespräche gab. Dass die Einkesselung des Mobs, der für 2,5 km Fußmarsch mit 50 Leuchtraketen, 30 Böllern und Rauch ausgerüstet war (an dieser Stelle noch mal herzlichen Dank für die aufschlussreiche Information an @debe1887), durchaus gerechtfertigt war, dürfte hinreichend belegt sein. Dass die Polizei vor Einsatz des Wasserwerfers mehrfach aufgefordert hatte, die Aktionen einzustellen, ist auch hinreichend durch Videos dokumentiert. Wie gesagt, an dieser Stelle hätte ich mir erstmals eine kritische Auseinandersetzung mit den eigenen Reihen gewünscht.

Gut, wären wir mit dem Mob gelaufen, hätte Herr Nedfuller das Spiel auch live im Stadion sehen können. Der hatte nämlich kein Ticket, aber es haben mehrere Menschen unabhängig voneinander erzählt, daß der Mob einfach in die Gästekurve getrieben wurde – ohne Ticketkontrolle.

Mittlerweile stellt sich die Aussage als Fehlinformation dieser mehreren Menschen heraus, die tatsächlichen Ereignisse am Einlass der Gästekurve, nämlich ein Blocksturm, wurden gestern in einer Boulevardzeitschrift bilddokumentiert und dem Lesen nach auch von einem HSV-Fan, der sein Bildmaterial dem HSV zwecks möglicher Verfolgung zur Verfügung stellen will. Weiteres hier und hier. Dieser HSV- Fan ist so betroffen aufgrund der Vorfälle, dass bei ihm das Sportliche in den Hintergrund tritt.

An dieser Stelle noch mal: gute Entscheidung, dass Sie nicht mitgelaufen sind und –sicherlich unschuldig- in den Blocksturm hineingeraten sind, es gab dem Vernehmen nach ja auch Verletzte.

Ich war ja vorher noch nie am Millerntor. Wieso auch. Daher war ich schon sehr überrascht, daß der Verein, dessen Fans vom Volkspark nur als “Stadion an der Müllverbrennungsanlage” sprechen, selbst am Recyclinghof spielt…
Der Weg zum Gästeblock – Acker und “Matschebabbel”, wie das bei uns heißt, pur. Die Gästetribüne war ein besseres Baugerüst, und wenn man ins Stadion rein geht und nicht ganz schnell bremst, ist man auch schon fast wieder raus, so klein ist das. Elektrische Einlaßkontrollen gibt’s keine, sondern ganz oldschool Leute, die einem die Eintrittskarte kaputt reißen. Es war leider kein Flutlichtspiel – ob also unterm Flutlichtmasten dann Hamsterräder stehen, um den Strom zu erzeigen, weiß ich leider nicht 😉

Dass sich unser Stadion aufgrund unserer finanziellen Situation, die nicht zuletzt auch daran krankt, dass wir den Stadionnamen nicht jährlich wechseln, was sicherlich gerade jetzt lukrativ wäre, im ständigen Um- und Neubau befindet, ist Frau Pleitegeiger bekannt, daher ist diese „Überraschung“ nicht wirklich nachvollziehbar. Und was das „oldschool“-Kartenabreissen angeht: da wird auf der einen Seite immer über die kommerzielle Seite von St.Pauli gelästert, aber wenn man da dann auch mal völlig Unkommerzielles, Old-Schooliges findet, ist es auch wieder nichts. Im Ernst, der so oft zitierte „kleine“ Nachbar hat weder im Kader 140 Millionen zu Verfügung noch nennenswerten Überhang für infrastrukturelle Hau-Ruck-Erneuerungen. Diese Sparsamkeit, die uns mittlerweile nachts ruhig schlafen lässt, ist eher anerkennenswert als lächerlich. Das ist ein bisschen so, wie wenn der Blankeneser Unternehmensberater in eine Mittelklassewohnung eingeladen wird und die Einrichtung mitleidig belächelt. Das hat keinen Stil, das ist nicht sympathisch. Umgekehrt kann ich durchaus zugeben, dass das Volksparkstadion –in meinem Alter bleibt man einfach dabei- baulich ein gutes Stadion ist, zweifelsfrei ein großes, aber wir mit unseren 25.000 Plätzen und der von den Rauten prognostizierten Wiederabstiegsszenerie ja ohnehin kein 50.000-Platz-Stadion brauchen. Bei den Zweitligisten sind wir ja platzmässig gut aufgestellt. Übrigens genauso lächerlich wie das Belächeln des SV Wehen Wiesbaden-Stadions mit knapp 12.000 Plätzen durch die St. Paulianer seinerzeit. Auch der SVWW baute erstmal kostengünstig und nach Bedarf. In der dritten Liga wäre es wohl jetzt auch überproportioniert. Ich habe Respekt vor sparsamer Finanzplanung.

Sehr angenehm indes, daß man im Gästeblock machen darf, was man will. Daher hatten wir eine riesige Blockfahne (Nein, die war nicht falschrum. Das Motto war “Hamburg steht Kopf”) zum Einlauf der Mannschaft. Danach Fähnchen, Konfetti, Wurfrollen – das war schon regelrechtes Multi-Tasking.
Außerdem gab es blauen und weißen Rauch – aber alles sehr kontrolliert.

Tja, und wie die Gäste diese Freiheiten im Rahmen der Gastfreundschaft nutzten, ist bekannt. Sie machten, was sie wollten. Pyro. Rauch. Rechnung an den Gastgeber. Aber wenigstens kontrolliert. Schade, Frau Pleitegeiger, dass Ihnen an dieser Stelle nicht peinlich war, wie sich Ihre Mit-Gäste verhielten angesichts der großzügig gestalteten Alles-geht-an-Support-Utensilien-Devise des FC Sankt Pauli. Ich hatte ja geplant, Sie und Ihren Herzallerliebsten mal zu mir nach Hause einzuladen, aber mangels einer deutlichen Positionierung gegen dieses Gästeverhalten habe ich jetzt ein bisschen Bedenken. „Hauptsache, kontrolliert“ ist ja Auslegungssache und die neue Wohnung so frisch renoviert…. Entschuldigen Sie diese Überzeichnung, natürlich würden Sie meine Wohnung nicht verwüsten, aber verstehen Sie den Zusammenhang? Wer Freiheiten missbraucht, darf sich nicht wundern, wenn sie ihm dann entzogen werden oder zukünftig eben nicht mehr gewährt. Zum Motto: es war wohl optisch schlecht zu erkennen, auf den Videoleinwänden war es als bunte Blockfahne zu erkennen, die falsch herum war. Die Botschaft mag lustig gewesen sein, aber eben schwer zu erkennen und leider zur allgemeinen Erheiterung natürlich eine Spontanreminiszenz an das legendäre DAZKE.

Nachdem mir alle immer erzählt haben, was das Millerntor für ein Hexenkessel ist… Nun ja. Ganz ehrlich? Das war heute allenfalls ein Hexenespressotässchen. Ich habe die Heimfans genau zweimal gehört: Bei der Einwechslung von Asamoah und beim Einsnull. Sonst war nix. Okay, und bei unsren Wechselgesängen mit dem gegenüberliegenden USP-Block, aber das zählt nicht, da waren wir ja ruhig um auf sie zu warten.

Dem Irrtum der eigenen Lautstärkeübermacht unterliegt man schnell im eigenen Block, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Inmitten von zwischen 2.000 und 6.000 schreiender Leute fühlt man sich wie die lauteste Kurve der Welt, das ist wissenschaftlich sicher auch nachmessbar, aber faktisch eben ein Irrtum. Als ich noch auf der Süd stand, ging mir das genauso, auf der etwas leiseren Nord habe ich das schon relativieren können. Ich stand knapp neben der Mitte der Nord, also nicht weit vom Gästeblock, aber das Gehörte war nicht doll. Sagen wir mal so, es gab Gästemobs, die es tatsächlich geschafft haben, sich hörbar und dauerhaft (!) bis Richtung Süd durchzusetzen, das kann ich mir nun vom sonntäglichen Gästeblock nicht vorstellen. Ich hörte (wenn es auf der Nord leiser war) nur „Scheiss St. Pauli, Hier regiert der HSV und HSV, HSV in mittlerer Lautstärke. Aber wie auch Herr breitnigge hier sagt, dieser subjektiven Empfindung sollte man keine allzuhohe Bedeutung beimessen.

Die anderen Parts, die sich aufs Sportliche beschränken und sich mit meiner Ansicht weitestgehend ja auch decken, habe ich hier undiskutiert gelassen. Warum auch nicht?

Die Diskussion war ja schon am Sonntag abend auf twitter sehr lebhaft und ich möchte an dieser Stelle den teilnehmenden Rauten herzlich danken, weil sie mir trotz des Unentschiedens das Gefühl vermittelt haben, der Sieger zu sein durch die abwertenden Bemerkungen über das Stadion, den Verein, das vollständige Ignorieren von Fehlverhalten der eigenen Fans und den kompletten Mangel an Souveränität angesichts eines durchaus auch selbstverschuldeten Unentschiedens, die ich bei einem Bundesliga- Dino einfach erwarten würde. Mir imponieren Vereine, die einfach zu uns kommen, spielen und uns weghauen. Wham, bam, thank you FCSP. Aber wer vorher ein Alphorn blasen will und dann mit einer Vuvuzela endet und dann seine persönliche Befriedigung aus der Herabwürdigung alles anderen zieht, imponiert mir nicht. Die fehlende kritische Auseinandersetzung mit den Problemen in der Fangemeinde ist ein weiterer Punkt, den ich allerdings auch nur subjektiv ansprechen kann. Ich habe mich mehr als einmal mit antimainstreamigen, anti-USP-Einlassungen im Forum und auch hier im Blog unbeliebt gemacht. Ich habe dieses „Rauten-Sau“-Plakat ebenso kritisiert wie manch andere blöd- und stumpfsinnige Reaktion unserer Fans. Gewalttätige Übergriffe jeder Art und jeder Fanfarbe, auch der eigenen, lehne ich ab. Die Scheiss-HSV Gesänge lehne ich ab, insbesondere, wenn sie stattfinden, wenn der HSV nicht mal dabei ist. Ich singe sie nie mit, obwohl ich nach der Blaupyro-Aktion wirklich in Versuchung geraten bin. Meine Meinung, dass Pyro nicht Folklore ist, teilen auch nicht alle und Gegenwind bekomme ich genug. Was auch gut ist, denn so kommt Diskussion in Gang. Ich habe nicht den Anspruch, everybody’s Darling zu sein und ziehe ein Fanumfeld vor, in dem man das a) kann und b) auch das Gefühl hat, wenigstens ab und an etwas zu bewirken. Eine eindeutige Positionierung, die sich nicht in Phrasen wie „Problemfans haben ja alle“ oder „die gibt es halt überall“ erschöpft, wäre auch seitens anderer Vereinsblogs wünschenswert. Immerhin haben ja sogar die Chosen Few eingeräumt, dass das Problem in den eigenen Reihen existent ist und dass die Institution des Marsches grundsätzlich diskutiert werden sollte, was an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben sollte. Wenn andere Vereine grundsätzlich nur „Scheisse“ sind (Scheiss-Werda, Scheiss Hoppenheim, Scheiss- Sankt Pauli) und Spieler nur Helden sind, wenn sie das eigene Vereinssymbol tragen, stelle ich diese Fans per se in Frage.

An diesem Beispiel zeigt sich für mich persönlich, dass es nicht einmal die Farben sind, die uns trennen, sondern die persönliche Einstellung zum Fussball an sich. Farbentrennung ist überbrückbar. Nachweislich. Aber grundlegende Unterschiede anderer Art nicht. Auch in diesem Punkt war das Derby aufschlussreich.

Edit: Und JA! Ich bekenne mich schuldig. Schuldig der Schadenfreude auf twitter am Sonntag. Wobei Schadenfreude im Fußball in Grenzen ja ist wie bei jedem sportlichen Event, das vorher gross betrommelt wird. Normal. Menschlich. Bei mir dann allerdings noch unterlegt und verstärkt durch das, was ich oben geschrieben habe. Stichwort „Vuvuzela rulez“. 😉

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122 Gedanken zu „Nachbetrachtung Derby – FC Sankt Pauli vs. HSV

  1. St.Pokal sagte am :

    Ich kann nur sagen:“ Vielen Dank für diese kritische Auseinandersetzung, die ich in vielen Punkten teile.“ Allerdings fand ich wenigtens die blaue Farbe des Pyros ganz hübsch. Immer rot ist ja auch langweilig! 🙂

    • So ein Blockbanner sieht ja auch immer hübsch aus, schon mal rein von der Optik her, selbst wenn es Transportschwächen bei den Inhalten gibt 😉

      Das Blau war stylish, das stimmt. Frauen sagen immer, dass diese Farbe den Teint so sommerlich macht. Schade, dafür war ich nicht dicht genug dran, bei mir hats nur zum Hüsteln gereicht.

  2. ..wieder mal auf den Punkt! danke!

  3. Pingback: FC St.Pauli – Presseschau | Blutgrätsche Deluxe

  4. Ich hätte die Geschehnisse rund um den Marsch nur beschreiben können anhand von Informationen Dritter.Hörensagen ist mir dann zu wenig um mir ein vollständiges Urteil bilden zu können. Das ich mich von Deppen distanziere muß dann reichen. Ich schreibe auch nicht über das offensichtliche Fehlverhalten einiger Männer in Grün, wenn der Marsch in Bremen vollzogen wurde. Nun gut, sollte ich mal daran teilnehmen, werde ich drüber berichten.

    Zum Stadion:
    Es ist auch nach dem langsamen Umbau zu klein. Verständlich, weil sie mit anderen Fanmassen rechnen müssen als wir. Aber das Stadion zu kritisieren ist als nur so lange ok, wie es sich um unser Stadion handelt? Weil Namen, Ort und Nachbarn doch auch ausserhalb der Derbyzeit gerne genommen wird um sich köstlich über uns zu amüsieren. Naja, das ist dann ja was anderes…

    Und meine Kritik an der Größe ist auch sehr verständlich: Schon das zweite mal wollten sie mich einfach nicht ins Stadion lassen. Gegen Union hat es ja auch nicht sein sollen.

    Klar trennen uns mehr als die Farben des Vereins, wir sind unterschiedliche Menschen. Da gibt es unterschiedliche Sichtweise auf die Dinge.

    • Letztens hat es noch gereicht, das Hörensagen…

      Sie müssen sich auch nicht rechtfertigen, dass Sie Video- und Bilddokumente offenbar ebenfalls unter Hörensagen ablegen, das sachlich-sportliche Bloggen ist halt Ihr Stil und dagegen ist ja auch nichts zu sagen. Wie erwähnt, fast wohltuend unaufgeregt und sportlich ja zutreffend.

      Was ich kritisiere, sind diese ewig rezitierten Phrasen, die auch Sie immer bringen: „Problemfans haben ja alle“. Das ist mir an Auseinandersetzung einfach zu wenig. Nicht mehr und nicht weniger.

      • Ich beantworte auch mal einfach Fragen nicht…

        Problemfans haben alle.
        Darf ich Fragen, was Sie gegen Ihre Problemfans tun? Ich meine das ernst und auch nicht böse, weil Sie sich ja hier damit beschäftigen, was um den Verein passiert und Stellung dazu beziehen, wie Sie sich Verhalten im Stadion vorstellen.

        Oh, falls Sie Fragen, was ich tue: Ich tue nichts. Also nichts dafür (brenne keine Pyros ab und werfe keine Böller) und nichts dagegen, nicht daß hier ein falscher Eindruck entsteht.

        • Ich thematisiere es. Unter anderem auch hier. Auf anderen Blogs, die das anders sehen, und rege damit Diskussionen an mit denen, die es betrifft. Ich spreche es im Stadion an. Explizit. Ich spreche Einzelne im Stadion an in meiner Nähe. Ich beteilige mich an Aktionen (Unterschriftenlisten etc.) und rufe dazu auf.

          Ich ignoriere es nicht, ich verharmlose es nicht und ich verallgemeinere es nicht, obwohl es ein allgemeines Problem ist. In erster Linie ist es „mein“ Problem, wenn es „mein“ Fanumfeld betrifft. Und wenn andere Vereine mein Umfeld betreffen, dann ist deren Fan-Problem auch meins.

          Wie erwähnt, ich finde ja die kritische Auseinandersetzung von CFHH schon sehr gut. Und ich erwarte einfach, dass man dazu eine Meinung hat.

          Ansonsten tue ich auch nichts. Keine Böller, keine Pyro, keine Märsche, keine Banner – nicht mal ein „Scheiss-XYZ“.

    • Aber das Stadion zu kritisieren ist als nur so lange ok, wie es sich um unser Stadion handelt?

      Die Müllverbrennungsanlage und die Pappschachtel frotzelnderweise ist eine Sache, die Intonation bei der Abwertung eine andere. Lesen Sie bitte nochmal langsam, was ich zu Ihrem Stadion geschrieben habe. Schön, geräumig.

      Wenn es beginnt, abfällig und großkotzig zu klingen, ist das in der Tat was anderes. Dass man wegen der ständig wechselnden Stadionnamen Witze macht, ist wieder ein anderes Thema. Was natürlich bestens passt, wenn uns das Geld fehlt, um den Aus- und Umbau rautengerecht voranzutreiben.

      Was die Größe unseres Stadions generell angeht: da hätte ich wahrscheinlich mehr Recht drüber zu jammern, als jemand der bequem und Wartelisten- und Anstehfrei seine Dauerkarte online bezieht.

      • Ach da ist es wieder: Es ist etwas anderes.
        Nein, für mich ist es das nicht.

        Ich kann doch nicht einerseits mich darüber aufregen, daß das Stadion kritisiert wird und es dann andererseits selber tun?

        Für sie ist es was anderes, für mich eben nicht! Intonation hin, Intonation her. Ich kann doch auch sagen:
        Das sie sich es lustig finden, daß unser Name sich ständig ändert wundert mich jetzt aber. Ein Stadion in der Größe zu finanzieren bedarf nunmal die Ausschöpfung aller finanziellen Möglichkeiten. Also frage ich mich, warum man ständig über den Namen Witze reißen muss.

        Ist es dann besser?

        Glashaus und Steine fallen mir da ein. Das ärgert mich, weil es in vielen anderen Dingen auch so ist.

        und als Begründung höre ich dann immer: das ist etwas anderes.
        Verstehen Sie meine Verärgerung?

        • Ok, Sie verstehen es nicht. Was genau an den „Stadionnachbetrachtungen“ und vielen anderen Fremdvereinsbetrachtungen am Ton unangenehm ist.
          Belassen wir es dabei.

          In diesem Zusammenhang war es doch schön, dass in Ihrem Stadion Public Viewing angeboten wurde. Hätte mich persönlich jetzt mehr gereizt als eine vermiefte Kneipe. Wie einige andere St. Paulianer auch, wie man im Fernsehen sehen konnte.

          Es würde mich im Übrigen freuen, wenn Sie trotz Ihrer Verärgerung (die ja eher den Bezug auf das andere Blog betrifft, Sie haben ja eher dezent berichtet) meine zentrale Frage beantworten könnten: warum beziehen Sie zu solchen Vorfällen nicht Stellung? Immerhin hatten Sie ja verlässliche Quellen vor Ort. Und Bilder. Und Videos.

          • Ich beziehe dazu Stellung
            „Leider gab es ein paar Deppen in unseren Reihen, die unbedingt Krawall machen wollten. Schade. Ist nicht so mein Ding, verhindern kann man es aber wohl nicht.“

            Ist nicht so ausführlich wie bei ihnen, aber das ist meine Meinung dazu.

            Public Viewing war mir zu doof, das war nur auf der kleinen Anzeigentafeln, da kann man nichts sehen. Und vermieft war meine Kneipe zum Glück nicht (Türke in Barmbek)

            Zum Stadion: machen Sie, daß ich es verstehe. Denken sie daran, ich bin vom HSV, ich bin nicht so schnell im Denken 😉

        • sparschaeler sagte am :

          man könnte sich auch aus grundsätzlichen beweggründen
          gegen einen verkauf des namens positionieren.
          aber dann würde man sich auch gegen den sportlichen erfolg aussprechen und genau dem ist alles unterzuordnen. eine kritische haltung ist nicht schwer und tut überdies auch gar nicht weh

  5. sparschaeler sagte am :

    das sich große teile der hsv fans im diskreditieren anderer vereine + spieler gefallen, ist mir auch ein rätsel. sei es „hopenheim, golfsburg, shyss hertha, die grünweisse shysse oder der söldner marin“. diego ist einfach nur eine blöde sau, wenn ich mich recht erinnere.

    die eigenen spieler sind bei siegen die größten und bei niederlagen ist hr. westermann ein spast. ein guerero wirft mit flaschen und atouba winkt mit stinkefinger, nachdem beide übelst beschimpft wurden von der eigenen fans.
    kritische auseinandersetzungen mit dem verein dagegen finden nach meinen geschmack zu wenig statt. das investorenmodell von hr. kühne ist diskutabel, aber ich habe nur gelesen das es einigen fans wichtig war das nicht van der vaart im volkspark aufläuft, aber sonst war die kohle willkommen.
    zum derbymarsch bezieht man keine stellung, weil man nicht dabei war. das ist der leider nur der weg des geringsten widerstandes. ich habe mir die mühe gemacht mir vor ort ein bild zu machen und habe die minuten vor dem wasserwerfer einsatz miterlebt. leider kann ich kein fehlverhalten der polizei erkennen, ich habe aber sehr wohl eine gefährdung unbeteiligter familien gesehen und deren unversehrheit ist nach meiner meinung schützenswert. wie gesagt, ich war da und jeder andere hätte auch die möglichkeit dazu gehabt.
    ich vermute das bei sehr vielen hsv fans das interesse über das übliche 1:0 gelaber nicht sehr stark ausgeprägt ist. aber jasager, schönredner und abnicker haben einen verein noch nie weiter entwickelt.
    da läuft doch grundsätzlich irgendwas auf dem falschen gleis.

    • Zum Marsch:
      Eben weil ich nicht weiß, wer den ersten Stein geworfen hat, will ich dazu nicht Stellung nehmen. Den Marsch an sich find ich ja gut, die Böller und Pyrodeppen sind Scheiße. das habe ich zumindest klar geschrieben.

      Zur kritischen Betrachtung des Vereins:
      Das nervt mich auch gewaltig. Ich bin selber Mitglied und wenn es die Zeit erlaubt gehe ich zu den Versammlungen. Das ist mein Teil den ich beitragen kann. Ich jubel niemand in die Höhe um ihn danach als Spast zu bezeichnen.

      Ich hasse Wappenküsser. Ich wollte van der Vaart nicht wieder zurück, habe seit der Valenciatrikotgeschichte nie wieder seinen Namen gerufen, weder bei der Aufstellung noch bei Toren. Mein Motto ist: Die Rückennummern wechseln, die Raute bleibt.

      Ich wollte nicht sagen, daß mir das alles vorgeworfen wird, wollte nur dazu Stellung beziehen.

      • Ich finde es ja auch gut, dass Sie sich hier äußern, so soll das ja auch. Dialog ist wichtig.
        Es kommt halt bei Ihnen im Blog so gar nicht rüber. Ob das gewollt oder unabsichtlich ist, ich weiss es nicht. Zumindest wirkt es unbeteiligt, wenn es an Kritik des eigenen Vereins geht. Korrigiere: der eigenen Fans. Kritik am Verein und den sportlichen Seiten gibt es bei Ihnen sehr wohl.
        Was die Fans angeht: immer nur die Oberfläche ankratzen. Lippenbekenntnisartig. „Ja, das war doof“. Und gleich mit der Einschränkung hinterher: „das gibts aber überall“. Thema durch. Das klingt wie Pudding an die Wand nageln. DAS ist mein Problem.

        • Verstehe.
          Ich will aber nicht die Welt verändern, ich habe die Lust dazu nicht. Das kleine was ich tun kann werde ich tun.
          Das mag faul klingen, ist auch so. Dazu habe ich andere Dinge zu ändern, die ich beeinflußen kann. Ist vielleicht nicht ihre Sache, aber ich bin nunmal so.

          • sparschaeler sagte am :

            das ist ein klares statement und damit kann man die diskussion beruhigt beenden

          • Das verstehe ich. Also ich verstehe die Antwort.
            Und das erklärt die „Pudding/Wand“-Aussagen. Nur keine Angriffsfläche bieten, man müsste sich ja damit auseinandersetzen? Faul? Hm…

            Ok, für mich gehört halt zum Fansein noch anderes als Statistik, Vereinspolitik, Zahlen und Transfers. Fans sind untrennbar vom Verein und deswegen ebenso hinterfragbar. Sie haben ja auch Meinungen im Vorfeld geäussert. Dezidierte. Dass der Marsch keine Provokation sein soll. Dass alles friedlich bleiben wird. Dass wir Sankt Paulianer mit unseren Bedenkensäußerungen übertreiben. Zu den zugegeben völlig bekloppten Plakatantworten unserer Seite (Rautensau, Rautenjag“dt“ etc.) Wenn das dann nicht so ist, kann man das auch im Nachgang thematisieren. Wie der HSV-Kollege, den ich verlinkt habe zum Beispiel. Auch wenn es die eigenen Reihen betrifft. Wobei der Wahrheit geschuldet, bei Ihnen zumindest Kritik anklingt, bei Frau Pleitegeiger war ja alles schön. Harmlos. Kontrolliert. Und so. Dafür habe ich kein Verständnis.

            • Also der Marsch selber war friedlich, bis zu dem Zeitpunkt als die Deppen (von mir zitiert) auf Krawall aus waren (von mir zitiert).

              Auch der Bericht von pleitegeiger ist ein Tatsachen und Erlebnisbericht, wie alle anderen Berichte vorher auch. So lese ich den Blog.

              Sie wollen kritisch dazu Stellung beziehen: Das ist ihr gutes Recht. ich mache das auf meine Art, pleitegeiger auf ihre.

              Natürlich ist Fan sein auch mehr. Und sollte jemand neben mir Böller werfen oder Pyros anzünden, werde ich das genauso ansprechen. ist mir noch nie passiert.

  6. Eine technische Frage: Wo muß ich ein Avatarbild hochladen, damit dieses merkwürdige Bildchen verschwindet? Danke für die Hilfe.

    • Ich hoffe immer, dass die lustigen Bildchen die Kommentatoren dazu bewegen, gescheite Avatarbilder hochzuladen 🙂

      Wenn Sie Ihre Emailadresse bei http://www.gravatar.com registrieren, können Sie ein Profilbild hochladen, das in allen WP-Blogs und auch einigen anderen angezeigt wird. Versuchen Sie es mal, ist eigentlich ganz leicht. Und unaufwendig. 😉

  7. Puuh. Irgendwie werten wir uns aber auch durch „Herabwürdigung des Anderen“ auf, nur halt auf bildungsbürgerlichem Niveau – ich ja nun und ganz besonders auch. Und bei aller Zustimmung, daß Gewalt beim Fussball nix zu suchen hat, halte ich eine Zuspitzung darauf trotz dieser albernen Krawallkinder am Sonntag für verfehlt.

    Ich finde auch, daß man dieses Pleitegeiger-Geschreibsel nicht auch noch unnötig aufwerten sollte. Ich fand die meisten HSV-Blogs eigentlich erstaunlich sachlich; was halt Konsens zu sein scheint auf deren Seite, ist dieses typisch deutsche „wir haben aber das größere und schickere Auto“, und da dann zu kontern „wir haben aber das coolere und befolgen den Knigge ganz wie unsere Großmütter“, das ist ja nun auch ein bißchen wenig. Weil ja genau dieses Rumgeprotze ohne jeden Inhalt bei gleichzeitigem Frust darüber, eben anders als die Bayern doch nur gernegroß zu sein und wieder einmal einen erbärmlichen Auftritt des eigenen Millionärskaders gesehen zu haben, doch auch aus ganz anderen Gründen im gesellschaftlichen Zusammenhang so unangenehm ist.

    Das ist wie dieses „Exportweltmeister“-Geschwätz gegenüber den Griechen – angesichts der „Bettler“-Sprüche von Rautenseite damals bei der „Retter“-Aktion ja keine nur unpassende Analogie.

    Deshalb finde ich z.B. Transparente wie „Ultra-Kurve mit Buisness-Seats“ auf HSV-Seite viel bemerkenswerter, weil in diesem Fall nun gerade da die ehemalige AOL-, dann HSH-Nordbank-Arena Avantgarde des ganz Üblen war wie in vielen anderen Fällen auch. Auch was die Eventisierung des Sports mit „Langnese-Familienblock“ betrifft ist es ein wenig albern, wenn nun ausgerechnet die Rauten da ihr Maul aufreißen und das auf uns projizieren. Deswegen ist doch Ahlhaus Raute, was irgendwie untergegangen ist, und der würde Ihnen bei der Gewaltfrage selbstverständlich zustimmen. Umgekehrt muß da einfach die Selbstkritik bei uns ansetzen, weil das nun mal die größte Gefahr ist, daß wir in der Hinsicht werden wie die.

    Das Ganze läßt sich auch gar nicht mehr, was Sie ja auch nicht machen, in dem klassischen „links/rechts“-Schema diskutieren. So was:

    http://cfhh.net/?p=2024

    freut einen natürlich zunächst. Analoge Entwicklungen gibt es bei Hansa ja auch, daß die Suptras haben neulich auch NPD-Funktionäre aus dem Stadion geprügelt.

    Freilich nur, um dann „Politik raus aus dem Stadion“ und „gegen einen Extremismus von links und rechts“ zu wettern, wie Frau Familienministerin, und wenn Gefahren hinsichtlich faschistoider Entwicklungen irgendwo lauern, dann in einem inhaltsleeren, ökonomischen Formalismus („Wir haben das teurere, größere etc. Stadion“) und einem Extremismus der Mitte. Und da gehört dann eben doch das „rosa Röckchen“ vom Flachspoiler Rost mit rein, was ein Normalisierungseiferer in Reinkultur, weil man dem nur mit einer Forderung nach Pluralität begegnen kann und durch eine Kritik ökonomischer Verhältnisse.

    Mit „Benimm Dich“-Kritiken landet man an dem Punkt nun gerade nicht. Da muß aber die Diefferenzdiskussion ansetzen, wenn wir nicht einfach die Eventfläche für Bildungsbürger werden wollen, die braver sind als die Anderen. Und bei dieser Frage kann uns Frau Pleitegeier gepflegt am Arsch vorbei. Wie stand es so schön irgendeiner Zeitung? So was ignoriert man noch nicht mal – frei nach Karl Valentin.

    • Ich sagte ja, aufgrund dieses und ähnlichen Verhaltens/Geschreibsels hab ich mich über meine Freude übers Unentschieden hinaus ja auch quasi zum „Sieger“ aufgewertet gefühlt, an bildungsbürgerliches Niveau hatte ich da nicht mal gedacht.

      Was die selbstkritischen Äußerungen von CFHH angeht, würde ich natürlich nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass das nicht den eindeutigen Umständen geschuldete „Have to“-Äußerungen sind, aber eindeutig immerhin schon mal besser als „alles super, alles schön, wir wollen nur spielen und das waren alles keine von uns“.

      Wie erwähnt, tangiert mich das Posting von Frau Pleitegeiger insofern anders, nämlich persönlicher, als andere Blogeinträge, von denen ich ja ein paar verlinkt habe und etliche gelesen habe. Und normalerweise kläre ich persönliche Angelegenheiten außerhalb des Blogs, aber das nun in der Verbindung mit der öffentlichsten meiner Angelegeheiten gehörte meiner Meinung nach eher hierher.

      Vielleicht ist bei mir ja auch viel zu viel Hippiescheiße im Kopf (mein nachhaltiger Dank an @derUebersteiger , ich habe dieses Wort komplett assimiliert), das mag auch sein, aber unterm Strich fühle ich mich sehr wohl damit. Auch mit gesunder Rivalität. Aber nicht mit „Alles Scheiße, außer Muddi“.

      • Ich wollte ja auch gar nicht Rechtfertigungsbedarf erzeugen, sondern die Diskussion umlenken 😉 – weil mich das ja auch brennend interessieren würde, was Rauten wie der recht vernünftig scheinende Nedfuller zu so was sagen.

        Daß ich unter Bedingungen des Jahres 2010 mit Ihnen vehement für Hippiescheiße eintrete, brauche ich ja gar nicht eigens betonen.

        • Nein. #hippiescheisse 🙂

          Ich baue ja auch auf Vernunft. Und damit auch auf den mitdiskutierenden Nedfuller. Wenn ihm das hier nicht zu anstrengend wird, heisst das.. 😉

          • Es ist nur anstrengend die Kommentare irgendwann nur einspaltig zu lesen.

            ich diskutiere gerne, aber anscheinend soll ich ja nicht mehr, wenn ich sparschaeler richtig interpretiere. Nur weil ich nicht so bin wie sie alle? Auch eine Art…

    • sparschaeler sagte am :

      aber es kann doch nicht der ansatz sein aus faulheit sich auf sein privates glück zurückzuziehen und es mit einem daran kann ich nichts ändern zu belassen.
      man macht es sich zu einfach mit der aussage fußball hat mit politik nichts zu tun. fußball ist gesellschaftspolitik, würden sonst z.b. faschistische parteien den versuch unternehmen fangruppen zu unterwandern wie das aktuelle beispiel beim hsv zeigt. denn am ende ist das geschrei groß wenn man plötzlich fan eines ganz anderen vereines ist. dann ist es aber meist zu spät.
      sich einmischen und sich engagieren, meinungen vertreten auch wenn sie nicht mainstream sind, das ist 1. bürgerpflicht. das kleine private glück kann nicht ohne das ganze große funktionieren. würde die fanszene des hsv nur aus leuten bestehen, denen das alles zu mühsam ist, dann steht dieser fan demnächst wieder schulter an schulter mit einem npd mitglied und daran läßt sich etwas ändern.

      für mich ist fußball eben mehr als ein 1:0, das kann man gut finden oder auch nicht. aber desinteressierte bürger/fans sind das übel im großen wie im kleinen.
      der eindruck mag täuschen, aber im volkspark scheinen einige schon längst aufgegeben zu haben. mit dem finger auf hoffenheim zu zeigen wirkt dann in der öffentlichkeit albern wenn man z.b. ständige namenverkäufen mit einem abnicken goutiert.

      der uninteressierte, sich nur über den sportlichen erfolg definierende eventfan macht die kommerzialisierung des fußballs erst möglich.

      • OK,
        um einzuhaken: Jegliches rechtes Gedankengut werde ich mit allem was mir zur Verfügung steht bekämpfen.
        Fußball ist gesellschaftspolitik und dort wo ich in kleinen Einfluß nehmen kann (rechtes Gesocks bloß stellen und des Platzes verweisen) werde ich das tun.

        Ich verstehe, wenn Fußball eben mehr als ein einsnull ist. Für mich ist es das auch, aber vielleicht nicht in dem gesellschaftspolitischem Rahmen wie bei dir.

        Die Kommerzialisierung wird dann beschleunigt, wenn alle Vereine keine e.V. mehr sind. Und dagegen werde ich bei uns immer kämpfen.

  8. Tja, das Derby der Bloggingdamen geht ganz klar an den Heimverein. Muss man als HSVer neidlos anerkennen. Kollegin Geiger hat sich leider nahtlos dem Niveau unserer Kicker auf dem Feld angepasst. Kann mal passieren.

    • Naja, Bloggerderby war ja nicht gedacht. Ist ja einfach eine Verarbeitung des Geschehens. Und natürlich kann sich jeder mal vergaloppieren, auch im Eifer eines Derbygefechts, von der Gefahr spreche ich mich ja selbst nicht frei. Ich habe auch schon emotional überfordert losgepoltert, um es einen Tag später wenigstens in den Kommentaren wieder „auf Spur“ zu rücken. Oder mit einem Edit. Oder mich bei jemandem zu entschuldigen. Wenn sowas aber eine grundsätzliche Haltung zu sein scheint, ist es -zumal öffentlich geäußert- diskutabel. Nicht mehr und nicht weniger.

      Ich hasse den HSV übrigens nicht. DER Traditionsverein der Ligageschichte, der einige große Fußballer hervorgebracht hat und unzählige Erfolge in die Stadt Hamburg geholt hat. Und der wohl immer die Nummer 1 in Hamburg bleiben wird. In der Liga. Ohne dass man uns das ständig orakelt, mit einem abschliessenden Scheiss-St. Pauli verziert. Wir wollen bloss den Klassenerhalt. Und wenn nicht, geht die Welt auch nicht unter. 2. Liga war schöööön… 😉

  9. @Nedfuller:

    Man kann das auch so lösen 😉 … und wir sind ja auch gar nicht so „wir alle“. Darum geht es mir ja eigentlich auch bei uns im Stadion, daß das da geht, sich der Homogenisierung zu entziehen.

  10. @nedfuller (da rechts wars mir zu eng)

    Frau Pleitegeiger hat sich im vorangegangen Blogpost explizit, bebildert und zu Recht mit den Plakatentgleisungen der St. Paulianer auseinandergesetzt. Dazu gehört für mich in logischer Konsequenz auch im Folgenden eine kritische Auseinandersetzung mit den eigenen „Verfehlungen“. Das blieb aus und das ist meine Kritik.

    Die Leuchtraketenwerfer, deren Leuchtrakete zwei Meter neben mir aufschlug, konnte ich nicht ansprechen, sie verbargen sich inmitten der Marschierer.

  11. Froschwein sagte am :

    Ich habs Ihnen ja vorher gesagt: Ein bisschen böse vs ganz ganz böse… 😉

    Aber mal im Ernst, ich bin auch sehr froh über die Zurückhaltung von unserer Seite und die daraus zu erkennende klare Rollenverteilung. Von der Lautstärke der HSVer war ich, Gegengrade Aufgang E, also Höhe Mittellinie, übrigens ziemlich enttäuscht. Das einzige was man mal lauter hörte war ein „HSV“, mehr kam nicht rüber. Gesänge oder gar Kreatives? Fehlanzeige. Da haben mich die Dresdner damals wesentlich mehr beeindruckt… Ja, die haben auch nur immer ein Lied gesungen, dafür aber so laut, dass ich beim „FC Sankt Pauli, Shalalala“-Lied gedanklich immer noch ein „Dynamo“ mithöre…

    Und dabei waren wir selber gar nicht so (durchgehend) laut wie ich es mir gewünscht hätte… also, es war nicht schlecht, aber, woran es auch immer gelegen haben mag: Kein Bier, Spielstand, Energie schon vorher verballert oder der Termin am Sonntag-Nachmittag, insgesamt war das höchstens eine 8/10 auf der Stimmungsskala, da habe ich schon mehr erlebt… Dafür war aber die Choreo sehr, sehr schick anzuschauen!

    Ich musste übrigens auch sehr Schmunzeln, als sich das Pack über unsere Business-Seats lustig gemacht hat, dabei aber teilweise so langsam selber nicht mehr weiß, wie das eigene Stadion aktuell gerade heißt. Wer wirft hier also mit Steinen, nein, mit Felsbrocken im Glashaus um sich?

    Der HSV ist in Hamburg halt wie der Jupiter im Sonnensystem: Durch die Schwerkraft zieht er eine Menge für die Erde unangenehmer Kometen/Asteroiden/etc aus der Bahn und ist dadurch durchaus von großer Bedeutung, aber dort existieren ist für höher entwickeltes Leben einfach nicht möglich. Was bin ich froh, dass es die Erde namens Sankt Pauli gibt…

  12. @nedfuller (und noch ein neuer Strang bezüglich Herrn sparschaelers Einwurf)
    Ein bisschen kann ich auch verstehen, warum für ihn die Diskussion an dem Punkt zu Ende ist, wo Sie deutlich anklingen lassen, dass Sie für manche Dinge, die ihm wichtig und diskussionswürdig erscheinen, zu faul sind. Gebe zu, ich hab auch kurz gestutzt, aber letztlich kommt bei mir doch der wadenbeißende Terrier durch 😉

    • Es ging ja nicht um die Faulheit bei der Auseinandersetzung hier, sondern die Begründung, warum ich nicht versuche die Fanszene komplett zu verändern. So wollte ich verstanden werden.

      • Gut, dass Sie das nochmal erklärt haben. Die Fanszene komplett verändern kann und will wohl ein Einzelner, schon gar nicht ein Blogger, überhaupt nicht.
        Aber sein Scherflein dazu beitragen, dass in den maßgeblichen Reihen Themen angesprochen werden, schon.

        Man bloggt zwar in erster Linie für sich, aber wenn man dennoch einen gewissen Leserkreis erreicht, sollte man diese Möglichkeiten auch nutzen.
        Jetzt bitte nicht in den falschen Hals kriegen, ich finde Ihre Statistiken ja manchmal sogar interessant, aber die dafür aufgewendete Arbeitszeit… ähem… naja, ich würde sie dann doch anders verwenden. Mehr zukunftsorientiert als vergangenheitsträchtig. Das ist aber Ihre Leidenschaft und dazu sind Sie auch nicht zu faul. Also doch Prioritäten? Fanselbstdefinition komplett anders? Kein Wir-Gefühl, sondern eher ein Ich-Gefühl? Wissen Sie, genau deswegen schäme ich mich manchmal eben für Aktionen meiner Mit-Fans. Aus dem Wir-Gefühl heraus. Das haben Sie schon mal nicht verstanden, wird es jetzt deutlicher?

      • sparschaeler sagte am :

        es ist der diskussion abträglich wenn man den gegenüber versucht lächerlich zu machen.

        mein anliegen ist es nicht die fanszene alleine total umzukrempeln, das ist ein alberner einwurf.
        ich begleite „meinen“ seit jahrzehnten sehr kritisch und mit mit viele andere. wir haben einige tendenzen aufhalten können bzw. verändern können. darauf kann man ganz ohne anführungsstriche stolz sein und das zeigt das es sich lohnen kann.
        es ist kein selbstgänger das mich die npd nicht als deutschen fan sieht.

  13. kleinertod sagte am :

    Eine schöne Variante eines Kommentars, der ob seiner Länge aber auch angesichts der damit verbundenen Möglichkeiten an dieser Stelle als eigener Artikel wirklich besser aufgehoben ist.

    Für mich ebenso traurig wie offensichtlich ist die nahezu durchgängig anzutreffende Meinung auf Seiten von HSV-Fans, daß es ausreichen würde, sich mit einem knappen Nebensatz von Krawallmachern in eigenen Reihen abzugrenzen. Übrigens besonders interessant, daß dies gerne im Zusammenhang mit einer weitaus ausführlicheren Auseinandersetzung mit den „ach so schlimmen Besserfans“ von unserer Seite einhergeht. Ein gutes Beispiel hierzu: http://www.rautensicht.de/doppelmoral-ist-nicht-der-richtige-weg/ – man beachte die Länge und Intensität bei der „Beschäftigung“ mit dem schlimmen Vorfall von eigenen Leuten (Überfall Altona – das waren keine Fans…) und der scheinbar dringend nötigen und langen Thematisierung, daß die FCSP-Fans doch mindestens genauso schlimm wären. Wenn man kein „Weltverbesserer“ in eigenen Reihen sein will, warum regt man sich dann eigentlich über die anderen Vereine und deren Fans auf?

    In meinen Augen ist der eigene Fanstamm bei Aussetzern in eigenen Reihen gefragt – so, wie bei uns schon mehrfach erfolgreich praktiziert und immer wieder erforderlich – weil kein Zustand von Dauer ist, sondern andauernde Auseinandersetzung zum gewünschten Ziel – friedliche Fanstrukturen – hin erfordert. Nicht immer von Erfolg gekrönt, aber der Weg ist hier das Ziel, was zumindest immer erreicht werden kann – wenn man das nocht nicht einmal versucht, weil man eh nicht an einen Erfolg glauben mag, dann hat man schon aufgegeben. Blogs wie dieser hier zeigen, daß Aufgeben unsere Stärke nicht ist. ^^

    • Aufgeben ist nicht meins, auch wenn ich zugegebenermaßen gerade in den letzten Monaten auch mal knapp davor war. Aber ich kann mich nicht dazu durchringen. So lange ich auch nur einen Hauch von Gefühl habe, dass es zu was gut sein könnte…

      Danke für den Link und die Erläuterung zum Beispielartikel, das wollte ich Herrn nedfuller eigentlich erklären. Manchmal verzettel ich mich ja dann doch 😉

    • @kleinertod:
      „Für mich ebenso traurig wie offensichtlich ist die nahezu durchgängig anzutreffende Meinung auf Seiten von HSV-Fans, daß es ausreichen würde, sich mit einem knappen Nebensatz von Krawallmachern in eigenen Reihen abzugrenzen.“

      Diese Trauer kann ich leider nur vergrößern, denn dabei wird es bleiben. In einer Stadt wie Hamburg, in der der asoziale Bodensatz völlig unabhängig vom Fußball bereits solche Dimensionen angenommen hat, meiner Ansicht nach auch ein höchst naives Begehren, hier pädagogisches Engagement zu verlangen. Ich glaube nicht, dass bei Leuten, die anderen grundlos eine Flasche ins Gesicht schmeißen, egal ob bei diesem bescheuerten Fanmarsch oder in einer „normalen“ Kieznacht irgendwas zu retten ist. Es ist die Aufgabe des Vereins, diese Subjekte auszuschließen und ihnen den Zutritt zum Stadion unmöglich zu machen. Und die des Staates, diese sicher zu verwahren.

      Mir ist das schnuppe, ob dieser Abschaum nun zufällig sich Fan vom selben Verein nennt, mit mir die Staatsbürgerschaft oder den Wohnsitz teilt, mehr als einen knappen Nebensatz zur Abgrenzung habe ich dafür nicht übrig.

      In einem Punkt muss ich mich wie die Betreiberin dieses Blogs freilich über die Realitätsnegierung meiner geschätzen HSV-Kollegen ned und pleitegeiger wundern, dass diese progagierte Kiezeroberung genau zu exakt dem führen wird, was passiert ist, war so klar wie dass am 1. Mai in Kreuzberg nicht friedlich gesungen und getanzt wird und dass beim Schanzenfest eh wissen.

      • Tja, Herr Dave, uns Blumenkinder mit unserer Hippiescheisse ist, was Hoffnung angeht, wirklich schwer beizukommen 😉

        Natürlich haben Sie Recht, aber mit der stummen Resignation oder gar der schlichten Ignoranz hab ich es persönlich nicht so, das ist ja mein Problem. Vor allem ein zeitliches 😦

        Ja, im Vorfeld habe ich zwischenzeitlich schon an meinem Verstand gezweifelt, dass man das aus „Rautensicht“ nicht erkennt. Die Geister, die gerufen wurden. Aber seien Sie versichert: ich hätte gerne NICHT Recht gehabt.

        Weil ich einfach Spiele wie z.B. gegen Köln, Freiburg, Paderborn, Hoffenheim etc etc einfach schöner finde als Hochsicherheitsspiele mit Holsten alkhoholfrei und dem dritten Team wie gegen Rostock und den HSV.
        Und nach denen ich auch wieder am gleichen Abend ungehindert nach Hause fahren kann… aber das ist eine private Geschichte.

        • Also unsicher gefühlt habe ich mich nie. Weder am Weg zum Auswärtsspiel mit dem Fahrrad 🙂 noch im Stadion (obwohl ich nicht im Gästeblock war und bei der Bombe von Petric natürlich den Jubel nicht zurückhalten konnte, was aber auf der HT überhaupt kein Problem war) noch am Heimweg.

          Wer nicht gerade aus dem Dorf das erste Mal nach HH kam (gut, so kamen wohl etliche Touristen zum Handkuss), der wusste doch ganz genau die wenigen neuralgischen Punkte man meiden muss, wenn man einen stressfreien Tag wollte. Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob Sie ausgerechnet am Hans-Albers-Platz wohnen, dann schauts natürlich anders aus.

          • Nicht genau am Hans-Albers-Platz, aber in unmittelbarer Nähe. So nah, dass mir der Weg zurück zum Haus über die Davidstrasse wegen der Abriegelung zum Hans-Albers-Platz versperrt war. So nah, dass auf dem Hinweg nach 200 Metern bereits erste Polizeisperren an der Davidwache errichtet waren. Sagen wir so, wären nicht ein paar Häuser dazwischen und ich im 9. Stock statt im 4., könnte ich die Reeperbahn vom Fenster aus sehen.

            Wirklich unsicher habe ich mich erst angefangen zu fühlen, als das Leuchtfeuer in relativer Nähe neben mir aufschlug.
            Vielleicht fühlt man sich als Frau trotz Herrenbegleitung immer etwas mulmiger. Auch wenn ich alles andere als wehrlos bin, wenn es mal ernst werden sollte. Ausserdem wäre es sicher nicht das erste Mal, das Situationen mit Randalierern und Polizei insoweit eskalieren, dass auch Unschuldige auf einmal mittendrin statt nur dabei sind.

      • kleinertod sagte am :

        Es ist in meinen Augen nicht die Aufgabe der Anderen (Verein, Polizei, wer auch immer), in den eigenen Reihen für Ordnung zu sorgen, sondern immer zu allererst die eigene Aufgabe. Hierzu muß man nicht in die Rolle der Polizei oder des Vereins schlüpfen – weder hat man die Polizeigewalt nebst Möglichkeiten noch würde ein privater Stadionverweis o.ä. etwas bringen, darum geht es hier gar nicht. Es geht um die Dinge, die man eben unternehmen kann – wozu eben die eindeutige Positionierung und Abgrenzung gehört, die nicht in einem beiläufigen Nebensatz abgeschlossen werden kann. Nur dann, wenn die Idioten merken und spüren, daß sie bei einem Verein von den anderen Fans nicht erwünscht, noch nicht einmal mehr geduldet werden, dann wird sich etwas verändern KÖNNEN.

        Und, wie gesagt, dies ist ein andauernder Prozeß. Immer wieder werden neue Idioten nachkommen und dämliche Aktionen bis hin zu Straftaten verüben – auf diese gilt es dann immer wieder deutlich zu reagieren. Wenn man wegschaut, dann verhindert man weitere Aktionen dieser Art nicht, man unterstützt die Deppen nur. Das gilt für die Gesellschaft im Großen wie auch für eine Gruppe – beispielsweise den Fans eines Vereins.

        Man darf mich jetzt gerne als typischen FCSP-Fan da sozialromantischer Weltverbesserer oder dergleichen betiteln, wie so gerne auf solche Argumente hin zu lesen ist. Kann ich mit leben. Wie ich eh mit allen Betitelungen lebe, die wer auch immer mir zu geben müssen glaubt. Worauf es ankommt, das ist, daß man für seine eigenen Überzeugungen einsteht. Dazu gehört neben dem eigenem Sein auch das eigene Umfeld, auf das man eben seine kleinen Einflußnahmemöglichkeiten hat. Nicht mehr und nicht weniger.

      • kleinertod sagte am :

        Das eben Geschrieben war an Dave gerichtet. Nur zur Klarstellung. Aber die Worte gelten natürlich allgemein. 😉

    • Friedliche Fanszene ist eine Utopie. Wie Vollbeschäftigung und ehrliche Politker…
      Es wird leider immer Deppen geben, die Vereine und deren Fanszene ausnutzen werden. Das ist ein Fakt. Ob ich mich nun damit abfinde oder es versuche zu ändern (wie die Blogbetreiberin hier) ist dann doch jedem selber überlassen, oder?

      Warum soll ich über den Marsch und die Ausschreitungen schreiben? Ich habe das für mich notwendige getan, mich davon distanziert und für mich reicht das. Auch das ist mein Recht.

      Im Eintrag über das Freiburg Spiel habe ich hier auch nicht gelesen, daß es zu gewalttätigen Aktionen von seiten einiger Verirrter kam ( http://www.badische-zeitung.de/freiburg/st-pauli-fans-schlagen-passanten-zusammen–34543173.html ) Aus gutem Grund denke ich, weil es zu weit führen würde dies ständig zu thematisieren. Es gibt hunderte kleiner Scharmützel an jedem Spieltag, die finden selten den Weg in die Öffentlichkeit.

      • Nennen Sie den Marsch und die damit zusammenhängenden wochenlangen Vorabdiskussionen und nachfolgenden Ausschreitungen „kleines Scharmützel“? Dann erübrigt sich in der Tat jede weitere Diskussion.
        Ich sprach hier nicht von 5 Schweizer Hools in St. Pauli Klamotten (oder wie sagt man bei Ihnen immer so schön, selbst wenn sie identifiziert und verhaftet sind?) „vermeintliche“ St. Pauli Fans -Hörensagen, Sie wissen schon- sondern von einem Großereignis, bei dem ich war.

        • Naja, da gibts sicherlich genug andere Beispiele. Ganz persönlich könnte ich da auf die Attacke der St. Pauli Testosteron-Jugend auf Altona 93-Fans beim Hallenturnier im Dezember 2009 verweisen. Da kam sogar ein friedliebender Mensch wie ich zum Handkuss, weil ich es nicht für möglich gehalten hätte, dass ein paar kleine harmlose verbale Schmähgesänge diese Leute dermaßen zum Austicken bringen. Aus eigener Erfahrung kann ich somit schon behaupten, dass bei St. Pauli da die friedliche Fanszene genauso eine Utopie ist.

          • Sie werden keine Stelle in diesem Blog finden, an der ich mich erdreistet hätte, das zu behaupten. Eher im Gegenteil, was mich eindeutig nicht zum Lieblingsblogger einer großen Anzahl von Fans macht. Mich aber nicht stört. Friedliche Fanszenen allumfassend sind Utopie, aber das klag- und wortlos hinzunehmen und nicht immer wieder zu versuchen, auch den „Nachwuchs“ zu sensibilisieren, finde ich persönlich eine Bankrotterklärung.

            Und nochmal, auch der von Ihnen erwähnte Vorfall ist absolut zu Recht in harscher Kritik, aber ehe wir uns wieder in tausend Nebenscharmützeln verlieren: es ging hier um nachweisliches „Großereignis“ mit Vorlauf zum diesjährigen Derby, an dessen Existenz auch der Verblendetste in Fankreisen nichts schönreden kann. Aber Ihnen muss ich das ja nicht sagen.

            • Sorry, ich lese diesen Blog erst seit heute, habe ihm aber bereits ein Lesezeichen verpasst und werde so im Lauf der Zeit den Kosmos der Verfasserin besser verstehen 😉 Was den zweiten Teil betrifft, sind wir uns ja eh völlig einig und mich nerven diese verblendeten Schönredereien auf unserer Seite mindestens genauso.

        • Nein, was ich damit sagen wollte: Nicht jede Tat kann und wird hier zu recht thematisiert, ich tue es dann eben lieber garnicht.

          Ich distanziere mich, weil ich das überhaupt nicht gut heiße und schluß ist.

          Mehr nicht.

          Und ja, selbst der Polizeisprecher hat die Auseinandersetzungen als kleine Scharmützel beschrieben und der muß es ja wissen.
          Die große: Alle kriegen eins Auf die Fresse Aktion blieb zum Glück aus. Dumme Idioten, die Böller und Leuchtraketen auf Unbeteiligte schmeißen sind nicht zu aktzeptieren, aber alles in blieb es eben bei kleineren Scharmützeln.

      • Froschwein sagte am :

        Der große Unterschied ist, dass es in Freiburg eine Straftat gab, die aber mit Fußball tatsächlich nichts zu tun hatte, zumindest wenn man dem Artikel glauben schenken darf. Ganz im Gegensatz zum lustigen Herbst-Marsch am Sonntag. Oder den Überfall am Altonaer Bahnhof. Oder fragen Sie mal in Bremen nach…

        Das hier so ein Beispiel herangezerrt wird, zeigt mir nur, dass Sie auf vollkommen verlorenen Posten stehen.

  14. sparschaeler sagte am :

    ich möchte hier nicht als alibi für diskussionsabgewürge benutzt werden.

    wenn mir aber klar gesagt wird, das dieses themen langweilen und man für die diskussion zu faul ist, verstehe ich dies als „lass mich damit in ruhe“

  15. Diese „Rautensicht“ ist auch schon wieder so typisch für solche Diskussionen hierzulande – das Problem wird abgespalten durch Ausschlußrhetorik und relativiert durch „die Anderen aber auch!“, während man vorzugsweise mit dem eigenen „Image“ beschäftigt ist. Das, was man als das „Eigene“ begreift, entzieht sich aber jeglicher Betrachtung. Das machen die bei Hansa auch immer so, und daher kommt wohl auch die ja noch nicht mal durchgängig ausschließlich falsche Betitetelung „Modelabel FC St. Pauli“. Wenn man selbst so stark auf mediale Images und Berichterstattung focussiert ist, dann glaubt man halt auch, die jeweils Anderen seien primär ein mediales Image. Um so wichtiger, daß wir uns immer wieder auf das besinnen, wofür nun der FC St. Pauli steht, auch ganz unabhängig von den Rauten. Und ein Ahlhaus, der für eine rassistische Abschiebepolitik verantwortlich ist und so ganz alltäglich das betreibt, was bei uns per Stadionordnung verboten ist, sollte da viel mehr in den Focus rücken als Rautenkinder. „Ahlhaus, Du Schill!“ war noch das beste Plakat.

    • Oh, das „Ahlhaus, Du Schill“ habe ich gar nicht gesehen!
      Ein Wechselgesang „Ahlhaus raus“ hätte mir auch gut gefallen, wann kann man das schon mal in seiner Anwesenheit tun? Stimmt. Chance verpasst. 😦

      • Froschwein sagte am :

        Hier muss ich einmal widersprechen. Auch wenn ich so meine Probleme mit Ahlhaus habe, halte ich das erste am Millerntor stattfindende Bundesliga-Derby für den falschen Ort diese Problematik zu thematisieren, zumindest in allen Formen, die Plakate und Spruchbänder überschreiten.

        Und davon mal ab, der gute Herr ist ja auch gerade erst im Amt und da sollte man jedem zumindest erstmal eine Chance geben… selbst wenn die Erwartungen noch so gering sind.

        • Ok, sehr persönlich gefärbt, zwar mit vielen geteilt, aber da haben Sie wohl in Teilen Recht.
          Kommando zurück. Aber dann eben mehr Plakate!
          😉

          • Froschwein sagte am :

            Eine persönlich gefärbte Anmerkung sei mir dann auch noch erlaubt: Ich halte eine Ahlhaus-Abneigung für einen sehr sympathischen Charakterzug… Nur waren eben Zeit und Ort unpassend für die Kritik. 😉

  16. Pingback: Englische Woche – ein Blick nach vorn. Morgen geht es ja schon weiter! « KleinerTods FC St. Pauli Blog

  17. „In einer Stadt wie Hamburg, in der der asoziale Bodensatz völlig unabhängig vom Fußball bereits solche Dimensionen angenommen hat“

    „Es ist die Aufgabe des Vereins, diese Subjekte auszuschließen und ihnen den Zutritt zum Stadion unmöglich zu machen. Und die des Staates, diese sicher zu verwahren. “

    Na, was der Herr Dave hier so unverblümt schreibt, ist es eben auch offizielle Politik der Hamburger Senate seit Voscherau, auch von Ahlhaus: Erst solche Zustände politisch produzieren (u.a. durch Kumpaneien mit Banken, nach denen HSV-Stadien benannt werden, durch haarsträubende Privatisierungspolitiken usw.), um sich dann ganz großartig als Experte für „innere Sicherheit“ zu behaupten. Daß allerdings der aktuelle Senat mit der Schulreform dagegen steuern wollte, sei zugestanden.

    Und genau für eine solche Haltung kann ich die Rautenmittelständler nicht ausstehen. Wenn die auf St. Paulianer überschwappt, kann man auch gleich in den Volkspark wechseln.

  18. osyruz sagte am :

    Was ich bei der ganzen Diskussion um die beiden Vereine immer ein wenig schade finde ist, dass es scheinbar vielen St. Paulianern um das „bessere“ Weltbild geht, darum den „moralischen Sieg“ zu verbuchen. Ob nun das Stadion besser ist, die Fans „lauter“ oder „kreativer“, die VIPs ärmer, etc – das hat doch nichts damit zu tun, ob man seinen Verein über alles liebt oder eben nicht.

    Die politische Komponente ist sicherlich für viele Pauli-Fans unzertrennbar mit Fussball verbunden. Nehme ich auch gerne so hin und auf, aber für mich ist dies eben nicht so (und auch nicht für alle HSVer (aus Hamburg, wohlgemerkt, um mal dem super „Pinneberg“-Argument entgegenzuwirken, welches ich übrigens an sich auch schon fast rassistisch finde), mit denen ich persönlich zu tun habe, denke mal so ca. 100 Leute). Mir scheint es häufig so, als sollten aus Sicht der Pauli-Fans die „normalen“ HSVer gefälligst konvertieren, die moralische Niederlage zugeben und dem HSV den Rücken kehren. Warum sollte oder könnte man dies jemals tun? Und warum glaubt man zudem, 100.000e von HSV-Fans in einen Topf zu tun, wie dies ja auch bei Amerikanern, Berlinern oder Eimsbüttlern nicht der Fall sein kann? Zu häufig heißt es mir „typisch Raute“, „Rautendenken“, etc.

    Es gibt sicherlich erheblich Missstände auf beiden Seiten (die auf der Feldstrasse geworfene Flasche hat zum Glück nur knapp den Kopf des Familienvaters neben mir verfehlt), und diese anzugehen ist richtig und wichtig – der Vorwurf, die Pauli-Fanszene wäre in diesem Bereich viel aktiver, halte ich für fragwürdig, es wird seeehr viel im Bereich der HSV-Fanbetreuung gehandelt und diskutiert. Das jetzt nicht jeder Blogger in seinem blog jeden Missstand vollständig aufklären kann, ist doch wohl klar. Und es geht dabei sicherlich nicht um „verharmlosen“ oder „Augen zu drücken“ oder „Realitätsnegierung“. Diese Probleme werden eben doch angesprochen, sind allen bewusst – in diesen Bereichen wurde und wird viel gearbeitet und gemacht. Ganz ehrlich: die HSV-Ultra-Bewegung ist in meinen Augen eine klare Bereicherung, Pyrotechnik ein ganz eigenes Problemfeld und Schläger sicherlich von CFHH oder P-town strikt zu trennen.

    Um aber auf meinen Ausgangspunkt zurückzukommen: man kann sich seinen Verein bekanntlich nicht aussuchen, und für mich ist die Raute nun mal von Kindheit an im Herzen, genau wie bei vielen vielen anderen Hamburgern aus Altona, Blankenese, Eimsbush, Ottensen oder Sternschanze auch. Ich bekomme wie viele viele andere auch Herzklopfen, wenn die Rothosen auflaufen, beim Anblick der Raute auf Van The Man’s Brust, etc. Und dieses Gefühl wird kein St.Pauli-Fan jemals zerstören können, und das ist auch gut so.

    • Erliegen Sie nicht dem Irrtum -jedenfalls nicht hier bei mir- dass es mir um die Zerstörung des Ansehens und einen tiefverwurzelten, ungefähr in der Kreidezeit begründeten Hass gegen den HSV und seine Anhänger geht. Wären das Kölner gewesen, wäre meine Reaktion die gleiche. Bei Rostock war es die gleiche. Und sind es am Samstag Dortmunder, wird es die gleiche sein.
      Wenn Sie aufmerksam der Diskussion heute gefolgt sind, kann man es da schon sehen: ich habe nichts gegen den HSV per se, im Gegenteil, anders als St. Adtteilhasser kann ich sowohl am Verein, an seiner Geschichte als auch an HSV-Spielern Positives finden.

      Es will Ihnen auch niemand die Raute aus dem Herzen reißen, genausowenig wie am Samstag jemand einem das schwatzgelbe Trikot ausziehen will.
      Aber seinen Verein kann man sich sehr wohl aussuchen und ich würde mich niemals als Teil eines großen Ganzen fühlen können, das in wesentlichen Teilen meinen Überzeugungen -auch den politischen- von grundauf widerspricht. Und ehe Sie schnappatmen: das sage ich NICHT in Richtung HSV, sondern nur generell zu Ihrer Aussage, man könne sich seinen Verein nicht aussuchen.

      Übrigens, danke an dieser Stelle für nicht-braun-weiße Teilnehmer, auch die, die mit meiner Argumentation nichts anfangen können. Allein die Tatsache, dass Sie teilnehmen, unterscheidet Sie schon von vielen anderen. Ich hab auch gar nichts gegen Gegenwind. Kann zu einer gedanklichen Entwicklung beitragen.

      Und zu der Frage, wie man sich erlaubt, alle Rauten in einen Topf zu werfen? Wenn man schon Pamphlete von grenzwertigen Rauten weitläufig umgeht und sich auf vernünftige Blogs beschränkt und diese als eher repräsentativ für den Wald- und Wiesen- Rautenfan sieht -positiv gemeint- und liest dann diese für mich fragwürdigen Dinge, ist die Hinleitung zur breiten Masse einfacher. Gefährlich, nicht wahr?

    • Barmbek nicht vergessen!

      Du sprichst mir aus der Seele.
      Diese „Rautendenken“ Aussagen etc. sind genau das, was mich ärgert.

      Mein Blut ist blau-weiß-schwarz. Das ist nunmal so.

      • Ok. Alles kleine Scharmützel. Da kommen wir nicht zusammen, insbesondere, da immer die hinterher rumheulen, die Wasser auf die Mütze gekriegt haben, trotz Vorankündigung und Warnung. Hab ich übrigens auch selbst gehört. Kein Hörensagen. Die Warnung. Das Heulen hab ich nur gelesen.

        Anderes Thema vielleicht: eine Einlassung zum Verhalten der Gäste im Stadion? Erlaubte Utensilien: alle. Das Fan-Lied: gespielt. Pyro: bekanntlich verboten, der Gastverein zahlt. Was war, haben alle gesehen. Und jetzt bitte nicht mit der Folklore kommen, erinnern Sie sich dran: Pyro ist verboten, der Gastverein zahlt. Also Stichwort: Gast.
        Gästeverhalten aus „Rautensicht“?

        • Naja, das sind die, die dann immer sagen: Wir haben doch nichts getan. Das ist geschenkt.

          Gastverhalten:
          Klar kann man sich besser benehmen. Und wir müssen auch dafür bezahlen. Pyros sind verboten und das wird jetzt bestraft. So what? Soll ich jetzt jeden Gast anprangern, der das bei uns tut? Nö, hab ich vorher nicht gemacht, werde ich auch jetzt nicht tun. Sie machen das Vereinsunabhängig, daß weiß ich wohl. Ich mache es garnicht, warum also in diesem Spiel?

  19. Schulde ich noch eine Antwort auf eine Frage, ich verliere hier gerade ein wenig den Überblick…

    • Da sind Sie nicht alleine. Wenigstens teilt es sich anfangs noch in überschaubare Stränge, aber schlimmer wäre es, wenn alles untereinander und nur mit @ adressiert wäre.

      Ihre Frage: ich glaube nicht.
      Andererseits habe ich Sie natürlich explizit und mit Grund gefragt, weil Sie ja Frau Pleitegeiger, das Blogpost und die spezifische Kritik daran auch kennen. Es ging ja im Eingangspost weniger um Sie -wobei ich Ihre Teilnahme als „Raute“ ja begrüße, Sie aber ja schon als anderer Bloggertyp wegsortiert wurden. Nicht negativ gemeint, halt eher der emotionslos wirkende Statistiker, mit Ausnahme von Emotionen dem St. Adtteilverein gegenüber ;), so kommts halt rüber.

      Der Blogpost von Frau P. und was sie erlebt hat und dass sie auch das Gästeverhalten offenbar ok fand (unter anderem), war ja eigentlich der Aufhänger. Aber da es da einen Interessenkonflikt geben könnte, verzichte ich auf eine Antwort. Ich hatte Sie ja zunächst allgemein gefragt irgendwo da oben, dachte, das wäre politisch einfacher.

      • Emotionslos? Gnihihi. Nein, ganz gewiß nicht.

        Aber warum sollte der Blick auf die Dinge nicht anders sein als Ihr Blick? Das verstehe ich bei vielen Dingen nicht (Kogge versenken, Stadionnamenswitze, Verallgemeinerungen, etc. pp.) Sie dürfen eine andere Meinung haben, aber wollen mich teilweise bekehren (.. ich habe noch ein Spruch in den Ohren: aktzeptieren sie es. platz UND. …)? Warum? Genau dieser Eindruck, den ich oben mit „Barmbek nicht vergessen“ unterstützen wollte, habe ich sehr oft. Und eben nicht nur von anderen, auch von Ihnen. Das verstehe ich dabei nicht. Das meine ich ernst.

        Warum erwarten Sie, daß sich jemand anders (ob nun ich oder pleitegeiger) mit den Vorfällen beschäftigt, so wie sie es tun? Weil sie es tun? Weil sie es für richtig halten? ich finde meine Aussage dazu sehr gut und gelungen, ich distanziere mich und gut ist. Warum muß ich das so tun wie sie, oder irgendjemand? Das begreife ich nicht, ehrlich nicht. Und ihre Enttäuschung darüber kann ich noch weniger verstehen. und ihre Empörung genauso nicht.

        Warum erwarten Sie, daß ihre Mitmenschen sich genauso verhalten wie sie es tun. Das kann ich nicht, da ich ich bin. und ich gehe mit den Dingen so um, wie ich es für richtig halte. Den Zeigefinger: „Aber man müßte doch“, den mag ich nicht. ich bin nicht man, ich bin Florian Neumann! (OK, da kommt man drin vor, ich weiß 😉 )

        Mir wird vergeworfen, ich beschäftige mich zu sehr mit dem kleinen Verein. Sie machen das genauso stark und das ist dann ok? Begreife ich nicht. Das mag ich auch nicht, da bin ich dann sogar gegen mein naturell schnell angepisst.

  20. geissy sagte am :

    Danke. Toller Wortbeitrag. Schon wieder. (dieses Mal auch an richtiger Stelle gepostet :O)

  21. Froschwein sagte am :

    @nedfuller: Mal völlig losgelöst vom Inhalt finde ich es ehrlich sehr respektabel, mit welcher Ausdauer Sie sich hier verteidigen. Nun braucht es nur noch dieses Engagement gegen die Idioten in den eigenen Rauten-Reihen und schon wird die Welt ein kleines bisschen besser. 😉

    • Genau das finde ich auch! Er beweist eindeutig Steherqualitäten, da gibts nix. Das muss man anerkennen.
      Aber er wird ja auch nicht gefressen hier. Selbst wenn er wie ein Nappo in Rautenform vor mir auf dem Tisch läge 😉

      • Und wenn jetzt einer fragt, was denn ein Nappo ist, drehe ich mich einfach still um und gehe weinen.

        • Ham se denn keine U20-Leser in ihrem Blog, woher sollen die denn wissen was ein Nappo ist? 😀

          Und zum Thema: Bei dem blauen Rauch zum Intro kann ich allerdings auch nicht so wirklich erkennen, was das Problem ist, mal abgesehen, dass es natürlich verboten ist. Und die Kombination aus diesem und der Bandenwerbung für „Weko (?) Feuerwerk“ darunter muss doch auch Ihnen ein Schmunzeln auf die Lippen gezaubert haben…

        • Froschwein sagte am :

          Kein Grund zur stillen Trauer… es gibt ja google… *versteck*

          Und immerhin weiß ich nun, dass ich Nappos (korrekte Mehrzahl??) schon diverse Male gegessen habe… 😀

  22. @Dave: schön, dass Sie dieses Blog heute erstmals lesen, nicht sorry, und auch schön, dass Sie sich an der Diskussion konstruktiv beteiligen. 😉
    Auch als Gegenwind.

  23. Ich mag Nappos.

    Und lese intensiv. Zolle allen Beteiligten Respekt. Und bezweifle, mit Verlaub, dass Ihre Reaktion gegen Dortmund o.ä. die gleiche gewesen wäre. Weil Sie ja nicht zu Unrecht auf Ihre besondere Beziehung zu Frau Pleitegeiger hinwiesen, deren Umgang mit den Geschehnissen rund um das Spiel nach meiner Lesart der wichtigste Ansatz für Ihren Beitrag gewesen ist.

    • Herr Kamke, ich kann Ihren Kommentar natürlich nicht unbeantwortet lassen.
      Sicherlich war der wichtigste Ansatz für diesen Beitrag in dieser Form Frau Pleitegeigers Umgang mit den Geschehnissen. Meine Reaktion gegen Dortmund wäre insofern die gleiche gewesen, als ich mich ebenso über solche Vorfälle aufgeregt hätte (der Vorfälle wegen) und wenn ich ein anderes von mir aufgesuchtes Blog eines mir nur virtuell bekannten BVB-Fans mit einem solchen Umgang dazu gefunden hätte, dieses sicher auch aufgearbeitet hätte.

      Der Unterschied liegt allein darin, dass die persönliche Bekanntschaft zu Frau Pleitegeiger und die damit einhergehende Einschätzung mich anders berührt als wenn das ein virtueller Blogkollege wäre. Sie zum Beispiel. Verstehen Sie, was ich meine?

        • Nicht ganz. Ich meine, dass es mich im Nachgang zu der ganzen Diskussion mehr berührt.

          • Ganz ehrlich: ich glaube, dass Ihre Reaktion deutlich anders ausgefallen wäre. Weil Sie persönlich nicht so berührt gewesen wären. Sie hätten ein Stück weit bestimmt ähnlich reagiert, wütend, entsetzt, sprachlos, den Finger in die Wunde legend,…; persönliche Enttäuschung, ich würde gar sagen Verletztheit, hätte indes eher nicht aus Ihrem Eintrag gesprochen. Womit wir vielleicht wieder bei dem an anderer Stelle und in anderem Kontext gefallenen „zwischen den Zeilen Lesen“ wären. Das ich mir nicht nehmen lasse.

  24. geissy sagte am :

    Da ich ned ja schon lange persönlich kenne: das sein Name in einem Zuge mit Steherqualitäten genannt werden würde, hätte ich nun beim besten Willen nicht gedacht 😛
    A bissl offtopic, aber scnr.

  25. Ich würde die Frage dennoch ganz gerne noch mal umkehren, ganz explizit an Nedfuller: Da selbst ich keinen Grund sehe, blau-schwarz-weißes Blut abzupumpen oder Leuten nun ausreden zu wollen, Gänsehaut zu bekommen, wenn Herr van Nistelrooy irgendwelche Wappen trägt, sollen sie doch; da ich zudem weiß, daß gar nicht mal so wenige Rauten auch mit dem FC St. Pauli sympathisieren, weil es auch ein Hamburger Verein ist: Woraus speist sich denn die St. Pauli-Hasserei bei jenen, die da das tun im Volkspark, aus Deiner Perspektive?

    • Mein Abneigung speist sich tatsächlich aus der Vergangenheit, als ich als Rautenträger immer (allerdings verbal) auf die Mütze bekommen habe. Als man mir (mir!!! Ich bin gegen Nazis auf die Straße gegangen, habe mich gegen die Skinheads auf meiner damaligen Schule aufgelehnt, habe bei Blockaden der Schulfeier mitgewirkt, damit die ganzen rechten Arschgeigen aus Bergedorf und Lohbrügge nicht auf die Schulfeier konnten) rechte Tendenzen vorgeworfen hat, nur weil ich einem diesem Verein mein Herz geschenkt habe. Die andauernden Bekehrungsversuche, die ständigen „Aber wir sind die Guten, wir machen alles richtig“ Aussagen sind mir irgendwann zu viel gewesen und es schlug in absolute Abneigung gegen den Verein um. Vor allem weil wir alle über einen Kamm geschoren worden sind, mit absoluter Abneigung rechnen mussten von Fans eines Vereins, der sich eben eigentlich als Tolerant und Weltoffen nennt. Das war mir dann einfach zu viel.

      Vieles von dem, was mir damals entgegen gesprungen ist, finde ich heute noch wieder. Stichworte: Vorortverein, Pinneberger, Eventpublikum, „geh doch zurück auf die Müllkippe“ (Ein Zitat von einem fcsp Fan bei twitter, leider jetzt gelöscht) etc. pp. Ich werde immer noch Vorverurteilt. Also mag ich den Verein einfach nicht mehr. Klingt sehr simpel und einfach, ist es auch.

      Ich bin seit 1987 HSV Fan. Muß ich mir das bieten lassen? Nein! Damals nicht und heute nicht.

      Keine Gänsehaut bei dir, wenn solch ein Weltklassespieler in eurem Trikot spielen würde? Nehm ich dir nicht ab. Das Wappenküssen können die alle lassen, das mag ich auch nicht, aber van the man in den Farben des eigenen Vereins, das ist schon geil. Glaub mir.

      • An dieser Stelle noch: warum wurde der tweet gelöscht? Vielleicht hat ja sogar jemand hinter den Kulissen dem Twitterer gesagt, er möge sich mal zusammenreissen? Sowas passiert, ich habe kürzlich in einer ähnlichen Situation einen etwa aus den Fugen geratenen HSV-Follower (ja, ich habe noch mehr!) per DM gebeten, sich etwas zu mässigen und er hat tatsächlich die betreffenden Tweets gelöscht. Ich glaube, es ging nicht mal um den FCSP, sondern einfach nur um die Ausdrucksform. sowas wie W**hs P*ss* und ähnliches. Und ich würde das bei einem FCSP-Twitterer, der sich vergisst, auch tun. Auch das ist Selbstregulierung. Ich mag das von anderen nicht, aber von „meinen“ eigenen noch viel weniger.
        Das Thema hatten wir übrigens auch schon, erinnern Sie sich? Solche verbalen Ausfälle unterster Schiene dulde ich nicht, schon gar nicht in einem Bereich, den ich kontrollieren kann. Durch Entfollow/Block/Spam.

        Fiel mir gerade so ein. Kurzfristige emotionale Entgleisungen sind eins (wenn man sich dann wieder in den Griff kriegt, Dauerzustand ist was anderes

        Für meinen Tweet während des Köln-Spiels, als Teile der FCSP-Fans „HSV ist Scheisse“ anstimmten, gabs auch ein bisschen Ärger, aber das kann ich ab. Wie der lautete? Scheiss #usp singt #hsv ist scheisse. Wie arm. #fcsp

        Sie sehen, ich habe durchaus emotionale Probleme mit den eigenen Reihen.

    • Nachklapp:

      selbst hier im Blog mußte ich in den Kommentaren so was wie Alle ossis machen dies, alle Ossis machen das lesen. Absolut widerlich und eben genau das Gegenteil von dem, was als Weltbild immer so gerne nach aussen getragen wird.

      Ich bin selber oft genug Opfer meiner Herkunft gewesen, irgendwann reicht es dann.

      • Ähem, auch Sie dürfen in den Kommentaren schreiben, was Sie mögen, ich zensiere nicht. Gegen solche Kommentare gehe ich in der Regel aber im Blog selbst argumentativ vor, das wissen Sie auch.

        Im Moment habe ich gerade das Gefühl, Sie gefallen sich ein bisschen in der Opferrolle. Hallo, Sie sind die Numme 1 in Hamburg, cheer up!!! 🙂

        • Ich habe es damals nicht verstanden und verstehe es heute noch nicht: Auf das „Ossis raus“ gab ich einen Kommentar ab und es hieß dann nehmen sie nicht alles so ernst.

          25.10.2009 FC St. Pauli vs. Energie Cottbus oder ‚“Alles halben Kram“


          Ja ich habe mir die Mühe gemacht, das zu finden 😉

          Wenn man tolerantes Miteinander will, dann aber ganz und gar. Da bin ich ein wenig eigen.

          Ich bin nicht das Opfer. Fühle mich hier auch nicht in diese Rolle gedrängt.

          • Dann gucken Sie mal, was ich im Blogpost gleich im zweiten Absatz gefunden habe:

            „Und nein, die „Ossis“ sind sicher nicht alle so. “

            Wie kann ich das noch verstärken? Fettschrift?

            Ich habe den Kommentar gefunden, den Herrn sparschaeler und seine provokanten Kommentare kennen Sie aber schon oder? Dass er als Altpaulianer gegen jede Art von Diskriminierung ist. Darauf bezog sich mein „nehmen Sie das nicht so ernst“ und wenn Sie diesem Strang weiterfolgen, werden Sie auch lesen, was ich im weiteren Verlauf auch Herrn sparschaeler geantwortet habe.

            „Ich glaube nicht, dass Herr Fuller den rechten Fanpöbel verteidigt, ebensowenig, wie Sie alle „Ossis“ hinter altbekannten Mauern sicherheitsverwahren wollen. Ich denke, unterm Strich wissen hier alle Diskutanden, um wen es geht, daher würde ich es begrüßen, wenn es sachlich zuginge und von persönlichen Angriffen auch in der Nachhitze des Gefechts abgesehen würde.“

            Was meine Aussage, dass ich auch in Kommentaren einwirke, bestätigt. Danke, dass Sie sich die Mühe gemacht haben und ein Beispiel dafür gefunden haben. 🙂

            • Jetzt wird es wieder eng, aber trotzdem:

              Ich wunderte mich damals eben über diese Aussage und kannte die Beteiligten zu dem Zeitpunkt noch nicht. Das war dann vielleicht zu weit über das Ziel, drückte aber den Umstand aus, daß es (auch aus meiner Vergangenheit geschuldet) dieses Gefühl, gab: Ach wenn ihr das sagt ist es ok?

              Ist auch eines der Punkte, die mich dann immer nerven.

              Ist aber auch lange her, ich wollte nur ein Gefühl dafür vermitteln, wie es sich dann an für mich darstellt. Die Richtigstellung habe ich jetzt nicht mehr erwähnt, danke dafür.

  26. sparschaeler sagte am :

    92 sachliche kommentare ohne rautensau + shyss stpauli….. das ich diese hippiescheisse noch mal erleben darf

  27. cerbiFC sagte am :

    nur ganz kurz, bin in zeitnot,

    klasse beitrag, sehr informativ für einen „ausserirdischen“

    gruss us kölle

  28. „Keine Gänsehaut bei dir, wenn solch ein Weltklassespieler in eurem Trikot spielen würde? “

    Doch, klar. Verstehe auch vollkommen bei Deiner Individualbiographie, daß das Unterstellen rechter Tendenzen komplett nervt und auch verletzt.

    Aber so „Pauschalisierungen“, wie Du sie beklagst, komm, irgendwie gehören die im Falle des Fussballs doch auch dazu. Und das ist ja nun weiß Gott kein einseitiges Spielchen. Da ist auch einfach viel Frotzelei dabei. An irgendeinem Punkt ist auch doch auch hanseatisch, über sich selbst zu lachen.

    Trotzdem stammt dieses Aufeinanderlosgehen ja nun nicht aus der Kreidezeit, wie Jeky schreibt, sondern hat sich wahlweise an einer „links/rechts“ oder „Politik ins Stadion/keine Politik ins Stadion“-Entgegensetzung in den 80ern gebildet. Und daß es damals ein Problem im Volkspark gab, das kann man ja schlecht bestreiten, das ist ja keine Aussage über Dich als Person oder all die Netten, die es da auch gibt und immer gab. Und daß sich da wahnsinnig was getan hat, man das so schon lange nicht mehr polarisieren kann, das wurde hier in der Diskussion ja nun auch schon überdeutlich gesagt; vielleicht hängt es ja sogar auch, neben anderem, damit zusammen, daß irgendwann Leute am Millerntor Antirassismusinitiativen gestartet haben und ständig die berühmte „Moralkeule“ geschwungen haben?“

    Und man kann sich ja auch über einen Verein als Gesamtgebilde äußern und was einen an dem nervt, ohne nun gleich alle, die da einfach nur angestammt Fussball gucken, mit zu meinen. Ich muß ja nun weder eure Vereinspolitik noch Herrn Hoffmann mögen.

    Ich habe zudem das, was sich am Millerntor formierte, immer als reaktiv erlebt, als Reaktion auf gesamtgesellschaftliche Entwicklungen, Selbstverteidigung: Wenn man gegen Sexismus, Rassismuis und Homophobie wettert (auch in den eigenen Reihen!!!), gegen Gentrifizierung (deren Teil der FC St. Pauli dramatischerweise wurde), Kommerzialisierung usw. und schlicht Schutzräume für jene schafft, die anderswo Diskriminierung erfahren, gegen die Diskriminierer, dann kann ich das nicht als Widerspruch lesen.

    Wobei es natürlich trotzdem falsch ist, das nun pauschal auf alle Rauten anzuwenden, ja, natürlich.

    Trotzdem: Was meinste denn, wie ich mich im Volkspark umgeben von testosterongeschwängerten Besoffenen fühlte, die allesamt ununterbrochen „Schwuchtel“ schrien? Ich hatte da Angst. Die wollen doch mir was, und würden sie das nicht wollen, wären sie mir egal.

    Ich weiß jetzt nix über Deine Herkunft, ob Du da das meinst, was Du über Ossis schreibst. Mich wundert nur wahnsinnig, was so alles über iPads und Latte Machiato zu lesen war und wie wenig Substanz und auch vor allem auch Selbstverständnis in all den Rauten-Blogs aufschien. Deshalb will ich ja hier die ganze Zeit auf ganz andere Differenzen hinaus als jene, die Dich nerven.

    Deine Antwort verstehe ich aber. Das habe ich gerade aus der Rostocker Fankurve auch schon häufiger zu hören bekommen, und da ist natürlich viel dran. Da hat mir auch wirklich vieles hinsichtlich der Selbstgerechtigkeit bei uns zu denken gegeben, unter deren Oberfläche sich auch viel Mist sich gebildet hat. Was dann wirklich typisch ist für gemäßigt linke Szenen aktuell. Aber das wird ja durchaus kontrovers diskutiert.

    • Über sich selbst lachen ist das beste was es gibt. Und das kann ich sehr gut 🙂

      Pauschalisierung gehört zum Fußball, klar.

      Es ist leider noch ein langer Weg, bis „Schwuchtel!“ irgendwann hoffentlich aus dem Stadion verschwindet, aber wenigstens haben wir das rechte Gesocks aus unserem Stadion verbannt. Naja, es gibt immer noch verirrte Idioten, aber die werden zum Glück auch irgendwann aussterben.

      Gut, daß wir hier darüber diskutieren können. Und das ohne „Rautensau“ und „shyss St. Pauli“

  29. Die Antwort ging an @nedfuller, und ist so lang, weil ich mich über dessen Antwort gefreut habe.

  30. giantsblogde sagte am :

    Ich bin ein stiller Leser der Szene, aber ich muss jetzt mal ned beipflichten, denn zwischen Euren Zeilen steht tatsächlich ==> „Aber wir sind die Guten, wir machen alles richtig“ „Warum macht ihr es nicht wie wir?!?“ „bei uns geht es doch auch?!“ „Wir haben alles im Griff und bei uns gibt es KEINE Probleme“<== Das ist definitiv nicht so!!!!

    Das finde ich viiiiel Schlimmer als Pleites Zeilen.

    • Schade, dass Sie offenbar nur zwischen den Zeilen als die Zeilen selbst lesen.

      Ich würde mich nach wie vor gern auf den konkreten Fall von Sonntag beziehen und da lese ich bei Ihnen weder zwischen den Zeilen noch in den Zeilen, dass Sie das ablehnen, falsch finden und sich davon distanzieren. Und genau darum geht es. Und das wiederum entspricht genau Frau Pleitegeigers Zeilen und erklärt, warum Sie das hier nicht gut finden.

      Nochmal: das steht hier nirgends, im Gegenteil, wir haben -auch öffentlich- sehr kontroverse Diskussionen in der Fanszene über Verhalten. Nicht hinter geschlossenen Türen, sondern im öffentlichen Forum, in Blogs, auf Treffen. Wo es nur um uns geht, denn nur das kann man bewirken. In den eigenen Reihen, wenn überhaupt.
      Aber auch bei Ihnen in diesem kurzen Kommentar ist nichts davon zu erkennen, dass es überhaupt ein Problem gab. Vorgestern im Speziellen.

    • sparschaeler sagte am :

      woher nehmen sie denn diese erkenntnis?? wir sind nichts besseres, die asozialen zecken sind shysse. wenn sie das mal verinnerlicht haben, könnten sie sich die mühe sparen ständig zwischen den zeilen zu lesen.

  31. und auch nochmal an @nedfuller

    Da sich die Diskussion -und das ist nicht schlecht, im Gegenteil!- ja auch in andere Richtungen gedreht hat, nochmal zurück zum Ursprung:

    Sie wissen, dass ich im Vorfeld, nach dem Aufruf zum Marsch meine inensivsten Bedenken und Zweifel geäussert habe, dass das friedlich bleibe kann. Dass es sehr wohl eine Form der Provokation ist. Die Rufe „Und nun zeigt den Wichsern, wer hier regiert“ beim Marsch kamen nicht von einer Handvoll, sondern von vielen.
    Frau Pleitegeiger (und auch Sie) haben das vehement bezweifelt und verharmlost. Meiner Meinung nach.
    Nun ist es so gekommen. Mit Böllern, Pyro, Wasserwerfern. Dass der Einsatzleiter nicht stundenlang weitergebettelt hat, dass doch bitte endlich sein zu lassen, hat eben nichts mit Supernanny-Claude-Kevin-nun lass das mal zu tun. Im Keim erstickt.
    Dass Frau P. bei dem Marsch mitgehen wollte, es aber dann nicht getan hat und nur froh ist, dass sie deswegen nicht eingekesselt wurde und somit zu spät zum Stadion gekommen wäre.. naja.
    Im Blogpost ist auch von armen Opfern die Rede, die in den Block gedrängt worden sind. Videos und Fotos belegen einen Blocksturm. Auch nicht gerade friedlich. Und schon gar nicht gästelike.
    Warum mir die Pyroscheisse im Stadion auf die Nüsse geht? Weil wir davon bezahlen. So ein armer Verein mit so einem armseligen Stadion könnte wirklich jeden Euro für den Ausbau gebrauchen, aber nein. wir zahlen lieber für Pyromanen, die sich das Recht herausnehmen, als Gäste nicht das, was man ihnen gestattet -und das ist am Millerntor eine Menge- wahrzunehmen, sondern gleich die ganze Hand. Und sich dann (!) beim nächsten Mal, wenn nur noch Fanschals erlaubt sind aufregen.

    Und ich habe an verschiedenen Stellen und in verschiedenen Blogposts glaube ich deutlich gemacht, dass ich kein Über-einen-Kamm-Scherer bin, ich hatte hier schon Fans aller Vereinscouleur und Frau P. wollte mir beim Kogge versenken noch behilflich sein, aber auch da ist es der Ton der Unterhaltung, der die Musik macht. Ich unterhalte sogar freundschaftliche Beziehungen zu Hansa Rostock Fans. Zu den „anderen“ eben, deren Grundeinstellung mit mir besser harmoniert.
    Ich verlange von niemandem, alles so zu machen, wie ich es tue, aber ich verlange einen Arsch in der Hose, wenn man sich täuscht und Fehleinschätzungen unterliegt, auch das zu artikulieren. Aber statt dessen wird sich über unsere „Müllhalde“ amüsiert. Bei Ihnen im Blog sehe ich sehr wohl, dass Sie wissen, dass was grundfalsch gelaufen ist. Bei Frau Pleitegeiger, mit der ich ähnliche Diskussionen darüber hatte – nichts. Alles schön. Und das war von mir hinterfragt. Keine Ossi-Scheisse weit und breit.

    Was Verallgemeinerung und „die bösen Rauten“ angeht, ist der Vorwurf hier im Blog und speziell an mich gerichtet wohl nicht so ganz am richtigen Platz. Oder täuschte mich meine Einschätzung, dass uns ausser harmlosen Frotzeleien über unsere Vereine auch eine nette persönliche Bekanntschaft verband? Wäre ich so kontra HSV, wie Sie es darstellen, wäre das wohl eher nicht möglich gewesen.

    Ach by the way, das Thema Kommerz und der Totenkopf: Sie wissen aber schon, dass der Verein FC Sankt Pauli die Vermarktungsrechte in finanziell bitteren Zeiten fast komplett verkauft hat und mittlerweile bei Bloggeranfragen nicht mal selbst entscheiden kann, ob ein Blogger das Vereinswappen für irgendwas verwenden darf? Das Marketing von Upsolut (so heissen die mit den Rechten) ist definitv durchschlagend, aber leider haben wir nicht so sehr viel davon. Das fiel mir nur gerade noch am Rande ein, speziell für eine Ihrer Fragen aus der Vergangenheit.

    An dieser Stelle klinke ich mich mal aus, aber bin wie Herr sparschaeler wirklich begeistert, dass in dieser umfangreichen Diskussion tatsächlich ausser zu Beispielzwecken nicht einmal „Scheiss St. Pauli“ oder „Scheiss HSV“ gefallen ist. Allein dafür meinen herzlichsten Dank an alle Mitwirkenden. Man muss nicht immer zu einem Konsens kommen, aber der Weg dahin sollte wenigstens mit einem Mindestmass an Respekt verbunden sein.

    • Der Marsch an sich und dazu werde ich auch weiter stehen war kein Aufruf zur Gewalt. Das einige/viele das anders nutzen und eine entsprechende Reaktion darauf seitens der Ordnungskräfte folgte ist klar und verständlich. Das bezweifelt selbst pleitegeiger nicht.

      Was wer wann wie schreibt ist jedem selber überlassen.

      Und giantsblog hat dieses Gefühl beschrieben, was ich eben auch oft habe: Es wird gerne mit zweierlei Maß gemessen.

      Sonntag gab es viel Fehlverhalten auf unserer Seite, daß ist so und wird auch nicht bezweifelt.

      Mir gefällt die Diskussion und ich möchte sie nicht missen. Es ist auch etwas ausgeartet, über das Sonntagsspiel hinaus, aber das ist eben vielleicht dem Umstand geschuldet, daß es vorher nicht die Plattform (also das Spiel) gab.

  32. Aber wir sind die Guten, wir machen alles richtig.

    • Hören Sie doch auf mit der Hippiescheisse jetzt, das ist eine ernsthafte Diskussion, Sie Gutmensch. Machen Sie sich einen Latte Macciato und tippen ein bisschen auf Ihrem iPhone rum 😛

  33. Aber jetzt zerbeiss ich’s ( http://bit.ly/a9zEV1 ).

  34. So, das Derby ist rum. Fürs erste. Und für mich. Ich persönlich hoffe auf Public Viewing am Millerntor.

  35. geissy sagte am :

    My last 2cents, bevor ich es mir mit Ned verscherze: nach meinem Kenntnisstand war es bei ihm so, dass er eine längere Zeit mal keine Dauerkarte für den Vorortverein hatte, als glühender Fan, weil ihm Teile des Publikums zu widerwärtig aka Faschos waren. Er möge mich korrigieren, wenn diese Erinnerung falsch ist. Ansonsten möge er endlich schweigen 😉

  36. sparschaeler sagte am :

    ich möchte hier noch mal meinem respekt an @nedfuller ausdruck verleihen für die standhaftigkeit und den verlauf der diskussion.

    auch wenn ich jetzt nicht andere namentlich erwähne gilt das für alle die sich hier sachlich mit diskussionsbeiträgen eingebracht haben.

    vielen dank dafür

  37. @heinzkamke hier unten, weil ich Ihnen nicht zu nahe rücken will.

    Touché, das trifft es dann. Diese Komponenten kommen dazu. Und da Sie die anderen Zeilen auch lesen, dürfen Sie gerne zwischen den Zeilen weitermachen.

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